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Landkreis Günzburg: Fachkräftemangel: Firmen sollen weniger jammern, sondern mehr handeln im Kreis Günzburg

Landkreis Günzburg

Fachkräftemangel: Firmen sollen weniger jammern, sondern mehr handeln im Kreis Günzburg

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    Wie der Fachkräftemangel im Landkreis Günzburg bekämpft werden könnte, darüber machte sich der DGB-Kreisverband Gedanken.
    Wie der Fachkräftemangel im Landkreis Günzburg bekämpft werden könnte, darüber machte sich der DGB-Kreisverband Gedanken. Foto: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild)

    Bei seiner Jahresabschlusssitzung im Gasthaus Traube in Höselhurst setzte sich der DGB-Kreisvorstand Günzburg mit der Frage des viel beklagten Fachkräftemangels im Landkreis auseinander. Er beschloss dazu einen Forderungskatalog. „Wir hoffen, dass die zum Teil schon länger auf dem Tisch liegenden Forderungen von den Arbeitgebern und der Kommunalpolitik im Landkreis endlich konsequenter umgesetzt werden“, so der DGB-Kreisvorsitzende Werner Gloning, denn von „von nichts kommt nichts“. Für die stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende Gabriele Brenner heißt das Gebot der Stunde „Weniger jammern und stattdessen mehr handeln“.

    Der Katalog des DGB-Kreises umfasst folgende Punkte:

    1. Wer Fachkräfte in den Landkreis locken will, muss bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung bieten als Arbeitgeber in anderen Regionen. Das bedeutet, wenn es mehr Tarifbindung und mehr Mitbestimmung gibt als anderswo. 2. Die Arbeitsbedingungen müssen so verbessert werden, dass mehr Beschäftigte bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können und nicht vorher aus dem Erwerbsleben ausscheiden müssen, weil sie die Arbeit kaputt gemacht hat. Auch die Flucht in die Teilzeit, die viele antreten, um die Arbeitsbelastung noch halbwegs aushalten zu können (besonders auch in der Pflege) kann dadurch gebremst werden. 3. In den Gemeinden des Landkreises muss noch viel mehr geschehen, damit Beruf und Familie, sowie Erwerbs- und Sorgearbeit besser vereinbart werden können. 4. Die Erwerbstätigenquote von Frauen ist im Landkreis immer noch ausbaubar. Das gilt auch für ältere und behinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 5. Migrantinnen und Migranten müssen, bei Bedarf auch mit entsprechenden Quali­fizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen, möglichst schnell in den regulären Ar­beitsmarkt integriert werden, statt sie in unwürdig bezahlte Zwangsarbeitsmaß­nahmen abzuschieben.

    Für Maria Witiuk von der Gewerkschaft NGG steht fest: Die Arbeitsplätze im Landkreis wären für Bewerberinnen und Bewerber interessanter, wenn sie nicht befristet wären.

    Lob und Kritik für die Regionalmarketing GbR Günzburg vom DGB Kreisverband

    Werner Gloning verwies in der Diskussion auf Artikel 176 der Bayerischen Verfassung. Dort stehe: „Die Arbeitnehmer als gleichberechtigte Glieder der Wirtschaft nehmen zusammen mit den übrigen in der Wirtschaft Tätigen an den wirtschaftlichen Gestaltungsaufgaben teil“. Der Landkreis werde für gute Fachkräfte sicher auch interessanter, wenn er und seine Regionalmarketing GbR dieses Verfassungsgebot ernst nehmen und Beschäftigte auf Augenhöhe mit den Unternehmern in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Die Regionalmarketing GbR leistet für Gloning, „zweifellos gute Arbeit, wenn es um Marketing für den Landkreis, um Unternehmensakquise und um -bestandspflege geht“. Doch bei der Umsetzung des Verfassungsartikels bestehe noch Nachholbedarf. „Aber das kann man ja ändern“, so der DGB-Kreisvorsitzende. (AZ)

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