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Landkreis Günzburg: Es gibt einige Storchenbabys im Kreis Günzburg – und es werden mehr

Landkreis Günzburg

Es gibt einige Storchenbabys im Kreis Günzburg – und es werden mehr

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    Die Storchenpaare und ihr Nachwuchs fühlen sich sichtlich wohl im Landkreis Günzburg, so wie hier in Ichenhausen, Münsterhausen und Burgau.
    Die Storchenpaare und ihr Nachwuchs fühlen sich sichtlich wohl im Landkreis Günzburg, so wie hier in Ichenhausen, Münsterhausen und Burgau. Foto: Sophia Huber (Collage), Paul Wendl, Franz Zenker, Uli Wagner (Fotos)

    Eindeutig ein Ei. Auf dem Foto der Storchenkamera des Marktes Burtenbach sieht man am Montagmittag – zumindest aus der virtuellen Sicht – ein Ei im Nest des Storchenpaares, das auf einem Dach in Auch dieses Jahr ist die Region ein Paradies für Störche, wie verschiedene Entdeckungen und Fotos beweisen.

    Naturschützerinnen und Naturschützer bezeichneten den gesamten Landkreis unlängst als ein Paradebeispiel für den Erfolg der Storchenansiedlung. Der Kreis Günzburg ist einer der storchenreichsten in ganz Bayern. Während vor rund 30 Jahren noch kein einziger Storch hier genistet hat, waren es im vergangenen Jahr bereits 44 Horstpaare im Kreis Günzburg. Die

    Es gibt neue Storchenpaare im Landkreis Günzburg

    Ottmar Frimmel von der Naturschutzbehörde des Landratsamts Günzburg kann zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine genauen Zahlen zu den Neuansiedlungen nennen. Denn es sind dieses Jahr sehr viele neue Horste dazugekommen, darüber müssen sich die Naturschutzexpertinnen und -experten noch ein Bild machen. Paare haben sich an neuen Orten beispielsweise in Leipheim, Burgau oder Thannhausen angesiedelt. "Der Bestand ist in diesem Jahr erneut gestiegen", sagt Frimmel. "Das ist wirklich erfreulich." Obwohl es immer mehr Entwicklung bei der Wohnbebauung oder der Infrastruktur gebe und auch Gewerbegebiete erweitert werden, seien die Ansiedlungen ein Zeichen dafür, dass Tier und Natur hier im Einklang sind.

    Wobei bei der Suche nach einer geeigneten Bleibe die Storchenpaare wirklich uneitel sind. "Der Storch macht keinen Unterschied, ob er auf dem Kirchendach oder auf der Tankstelle nistet", weiß der Naturexperte. Sogar beim Atomkraftwerk in Gundremmingen haben schon Vögel gebrütet – allerdings Wanderfalken, keine Störche. Im Gewerbegebiet in Scheppach nisten derzeit etwa vier bis fünf Paare. Auch bei der Partnerwahl sind die Weißstörche pragmatisch. Normalerweise führen sie eine Saisonehe. Aber da sie ihren alten Horst immer wieder nutzen, treffen sich auch die Partner vom Vorjahr manchmal wieder und bleiben auch mal über Jahre zusammen.

    Auch in Ichenhausen gibt es bereits Storchennachwuchs, gleich an mehreren Orten.
    Auch in Ichenhausen gibt es bereits Storchennachwuchs, gleich an mehreren Orten. Foto: Franz Zenker

    Es gilt die Regel: Wer als Erstes da ist und sein Nest verteidigt, bekommt den Brutplatz. Ähnlich wie bei der Vergabe von Bauplätzen, kann es dann auch mal sein, dass ein Storchenpaar leer ausgeht oder sich ein neues Nest bauen muss. Sobald sich das Storchenpaar eingerichtet hat, kann die Paarungszeit losgehen, in der Regel wird in einem Zeitraum von Anfang April bis Anfang August gebrütet, kann aber, wie die Störche in Münsterhausen bewiesen haben, schon früher losgehen. Rund 32 Tage beträgt die Brutdauer.

    In Münsterhausen sind die Jungstörche schon gewachsen

    Leser Paul Wendl hat die vier Jungstörche an der Unteren Mühle in Münsterhausen beobachtet und fotografiert, die bereits ziemlich gewachsen sind. Alle sechs Horste in Münsterhausen seien dieses Jahr belegt. Und auch in Ichenhausen herrscht reger Betrieb. "Auf dem Dach des Unteren Schlosses haben wir vier

    Aber was passiert eigentlich, wenn immer mehr Störche in den Landkreis kommen? Bei regem Zulauf kann es zu Konkurrenzkämpfen um den Horst kommen, erklärt Frimmel. "Aber der Lebensraum reicht natürlich nicht ins Unbegrenzte." Die Nahrungsverfügbarkeit steuert die Ansiedlung ebenfalls. Oder anders formuliert: Die Natur regelt das selbst. Eine Gefahr für die Vögel besteht laut Naturschutzexperten im ungehinderten Flächenfraß, welcher den Weißstörchen wichtige Nahrungshabitate nimmt.

    Störche sterben häufig wegen Stromtrassen

    Wer die Jungstörche sehen möchte, sollte am besten viel Zeit draußen verbringen, vielleicht auch ein Fernglas mitnehmen. Die Storchenbabys, die bereits im April geschlüpft sind, könnten bald schon ihre ersten Flugübungen wagen.

    Übrigens: Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Mehrzahl verunglückter Störche an Stromleitungen und gefährlich konstruierten Masten verendeten, wie der Naturschutzbund Deutschland informiert. Mit fast 70 Prozent aller Unfälle steht der Tod an Stromtrassen somit an erster Stelle. Besonders häufig sind dabei junge Störche betroffen, die während der ersten Übungsflüge in der Nähe ihres Nestes verunglücken.

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