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Landkreis Günzburg: Der Krieg in Israel hat auch Folgen für Menschen im Landkreis Günzburg

Landkreis Günzburg

Der Krieg in Israel hat auch Folgen für Menschen im Landkreis Günzburg

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    Der Gebetsraum der ehemaligen Synagoge von Ichenhausen wird heute für Kulturveranstaltungen genutzt. Hier wird jetzt die Präsenz von Sicherheitskräften verstärkt.
    Der Gebetsraum der ehemaligen Synagoge von Ichenhausen wird heute für Kulturveranstaltungen genutzt. Hier wird jetzt die Präsenz von Sicherheitskräften verstärkt. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Schrecklich sind die Kriegshandlungen in Israel, die durch das Eindringen von Kämpfern der palästinensischen Hamas verursacht wurden und seit Samstag bereits über Tausend Tote gefordert haben. Vor dem Hintergrund dieser Auseinandersetzungen sammelte die Redaktion Geschichtensplitter, was dies bei Menschen aus der Region Günzburg-Krumbach auslöst.

    Patrick Lindermüller aus Nattenhausen hat im Rahmen seines Theologiestudiums ein Jahr in Israel verbracht. Der 28-Jährige arbeitet als Pastoralreferent in Bobingen und sorgt sich derzeit um eine evangelische Freundin, die in Israel gerade ihr Vikariat leistet. Sie ist in Jerusalem tätig und körperlich gehe es ihr gut. Schlimmer sei wohl die psychische Belastung der Unklarheit, was noch passiere, sagt Lindermüller im Gespräch mit der Redaktion. Die Leute seien angehalten, nicht hinauszugehen und in ihren Wohnungen oder Büros zu bleiben. Allerdings glaube er, dass man in

    Eine Reise von Krumbach nach Jerusalem

    Dennoch nach Israel reisen möchte der Vertrauensmann der evangelischen Gemeinde in Krumbach, Michael Launhardt mit seiner Frau. Die Reise ist von langer Hand vorbereitet, denn das Ehepaar möchte als Touristen fast drei Monate in dem Land im Nahen Osten verweilen. Ziel des Aufenthalts der beiden, die auch einen Bibel-Hauskreis haben, ist, Jerusalem näher kennenzulernen, dessen Altstadt sie einmal kurz gesehen haben. "Dort gibt es noch so viel anzuschauen, dass man sich dort auch länger aufhalten kann", sagt

    Grund dafür sind die gravierenden militärischen Auseinandersetzungen im Gebiet um den Gaza-Streifen mit Raketenbeschuss bis nach Tel Aviv und Angriffen auf die lokale Bevölkerung seit Samstagmorgen.Die Lage sei hochvolatil, so das Amt. Eine weitere Verschärfung der Lage, eine Ausweitung auf andere Gebiete des Landes und erhebliche Beeinträchtigungen des Flugverkehrs könnten nicht ausgeschlossen werden. Später in Israel, wollen die beiden noch herumreisen, doch auch da müssten sie die Lage abwarten und sehen, ob das überhaupt möglich sein werde. Wenn das Auswärtige Amt Menschen ausfliege, dann schließt Launhardt nicht aus, die Reise früher beenden zu müssen. Dann würden sie auf jeden Fall auch mit zurückfliegen. Vor der Reise hat Launhardt keine Angst. Er habe bei einer Israelreise vor Jahren mitbekommen, wie präsent die Sicherheitskräfte dort seien und habe sich selbst dadurch auch sehr sicher gefühlt.

    Terror gegen Israel und jüdisches Leben – Verstärkte Präsenz der Polizei

    Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, wies kürzlich auf die Bedrohung jüdischen Lebens auch anderswo hin. "Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeigt, dass es den Terroristen nicht allein um Israel geht, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen infrage gestellt wird", sagte er. 

    Die Klezmergruppe Mesinke aus Krumbach ist überregional bekannt: (von links) Jürgen Groß, Alexander Maier, Martin Glogger, Erika Spielvogel, Nicole Hausmann, Thilo Jörgl. Die Musiker treten am Freitag in der Synagoge in Ichenhausen auf.
    Die Klezmergruppe Mesinke aus Krumbach ist überregional bekannt: (von links) Jürgen Groß, Alexander Maier, Martin Glogger, Erika Spielvogel, Nicole Hausmann, Thilo Jörgl. Die Musiker treten am Freitag in der Synagoge in Ichenhausen auf. Foto: Kai Hausmann/Mesinke

    Das betrifft natürlich die ehemalige Synagoge in Ichenhausen. Das Gebäude im klassizistischen Stil ursprünglich 1781 errichtet und in den 1980-er Jahren restauriert, ist ein markanter Ort ehemaligen jüdischen Lebens, wo viele Kulturveranstaltungen stattfinden. So ist zum Beispiel am Mittwochabend das "Ichenhauser Synagogengespräch", das Dr. Rafael Seligmann mit dem Münchener Ex-Bürgermeister Christian Ude hält. Und am Freitagabend gibt es dieKlezmernacht mit der Gruppe Mesinke aus dem Landkreis Augsburg und dem Trio "Sol sayn getanzt". Sowohl für das Gebäude, als auch die Veranstaltungen wurden bereits höhere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. 

    Die Geschichte des jüdischen Friedhofs im Osten von Krumbach reicht zurück bis ins Jahr 1628.
    Die Geschichte des jüdischen Friedhofs im Osten von Krumbach reicht zurück bis ins Jahr 1628. Foto: Maximilian Czysz (Archivbild)

    "Es wird mehr Polizei sichtbar und unsichtbar im Einsatz sein, als es ohne diesen Kriegszustand im Nahen Osten der Fall wäre", erklärt Ichenhausens Bürgermeister und Stiftungsratsmitglied der "Stiftung Ehemalige Synagoge in Ichenhausen", Robert Strobel auf Nachfrage. Lars Bernhardt, der neue Leiter der

    Es seinen keine Sympathisanten mit der Hamas in der Region bekannt und auch keine konkreten Objekte als Anschlagsziele vom LKA genannt. Je nach Lage in Israel könne sich dann auch hier täglich die Lage ändern. Die Veranstaltung in der Synagoge mit Christian Ude betreue man polizeilich. "Hier wollen wir auch Präsenz zeigen", so Bernhardt. Das gehe personell im Moment noch mit bestehenden Kräften.

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