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Landkreis Günzburg: Corona: Schulen und Kitas zu - was auf Eltern im Kreis Günzburg zukommt

Landkreis Günzburg

Corona: Schulen und Kitas zu - was auf Eltern im Kreis Günzburg zukommt

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    Wie alle Schulen im Landkreis Günzburg ist auch die Krumbacher Grundschule bis auf weiteres geschlossen.
    Wie alle Schulen im Landkreis Günzburg ist auch die Krumbacher Grundschule bis auf weiteres geschlossen. Foto: Monika Leopold-Miller

    Ab Montag sind alle Schulen in Bayern bis zum 19. April geschlossen. Das Gleiche gilt für die Kitas. „Das heißt, dass Eltern und Schüler die Schule ab Montag nicht mehr betreten sollen“, erläutert Schulamtsleiter Thomas Schulze. Eine Notbetreuung werde gewährleistet, allerdings nur für die Kinder, deren Eltern in einem „systemkritischen“ Beruf arbeiten und für Kinder von der ersten bis zur sechsten Jahrgangsstufe.

    Um welche Berufe es sich dabei im Einzelnen handelt, wird voraussichtlich am Wochenende entschieden. Es ginge dabei in etwa um die Kinder von Ärzten und Pflegepersonal, erläutert Schulze. Bei gemeinsam erziehenden Ehepaaren müssen allerdings beide Partner in einem „systemkritischen“ Beruf arbeiten. Ansonsten müsse der Partner einspringen. Was Schulze jedoch betont: „Eine Betreuung durch Großeltern scheidet aus.“

    Schulamtsdirektor Thomas Schulze
    Schulamtsdirektor Thomas Schulze Foto: Bernhard Weizenegger

    „Lehrkräfte bleiben dienstpflichtig“, erläutert Schulamtsdirektor Schulze weiter. Als Ausnahme gilt hier: Die Lehrkraft hat Kinder und ist alleinerziehend oder der Partner arbeitet in einem „systemkritischen“ Beruf. Der Betrieb der Schule werde aufrechterhalten, nicht jedoch der des Unterrichts. Für Lehrer sei dies auch eine Möglichkeit, Dinge aufzuarbeiten, die liegen geblieben sind. Außerdem müsse die Versorgung der zuhause gebliebenen Kinder mit Lernmaterial sichergestellt werden.

    Digitale Lern-Plattformen werden genutzt

    Für alle Grund- und Mittelschulen im Landkreis werde die Möglichkeit bestehen, dass die Schüler über eine digitale Lern-Plattform mit Lernmaterial versorgt werden, führte Schulze weiter aus. Im Landkreis Günzburg sei man hier „sehr gut vorbereitet.“ Sollten Eltern oder Schüler kein Internet haben, werde das Lernmaterial an der Schule ausgedruckt und könne beispielsweise an der Pforte hinterlegt werden.

    „Das Abitur liegt uns sehr im Magen“, sagte Andreas Merz, Schulleiter am Ringeisen-Gymnasium in Ursberg. Merz vertritt in der Koordinierungsgruppe des Landkreises die weiterführenden Schulen. Die erste Prüfung würde nach der ursprünglichen Planung am 30. April stattfinden. Damit bliebe nach den Osterferien, die am 19. April enden, nicht viel Zeit. Zum einen sei noch Stoff aufzuarbeiten und zum anderen würden auch noch Noten fehlen, ergänzte er. Zuletzt wartete Merz noch auf die Ausführungsbestimmungen des Ministeriums und weiß nicht, ob am Termin etwas geändert wird. Besorgte Schüler hätten sich an ihn gewandt. Im Moment gebe es außerhalb der Schule die Möglichkeit, über die Plattform Mebis virtuelle Klassenzimmer einzurichten, sodass die Schüler von zuhause aus Stoff erarbeiten könnten.

    Oberstufenschüler sind besorgt

    Peter Lang, Schulleiter am Dossenberger-Gymnasium Günzburg, berichtete ebenso von besorgten Oberstufenschülern. Die Entscheidung über den Abiturtermin sei jedoch Sache des Kultusministeriums und werde entsprechend durchgeführt. Sobald Informationen vorliegen, würden diese umgehend an die Schüler weitergeleitet. Über die Schulschließung seien die Eltern bereits informiert.

    Wie geht es weiter in Sachen Abiturprüfung? Dass ist derzeit das zentrale Thema in den heimischen Gymnasien. Im Bald das Günzburger Dossenberger-Gymnasium, das derzeit modernisiert wird.
    Wie geht es weiter in Sachen Abiturprüfung? Dass ist derzeit das zentrale Thema in den heimischen Gymnasien. Im Bald das Günzburger Dossenberger-Gymnasium, das derzeit modernisiert wird. Foto: Bernhard Weizenegger

    Auch in Kitas, Krippen, Kindergärten und Horten wird es eine Notbetreuung geben, informierte Ruth Schaub, im Landratsamt Günzburg zuständig für alle Kindertagesstätten. Analog zu den Schulen gilt: Nur wenn die Eltern in bestimmten relevanten Berufen arbeiten, werden die Kinder betreut. Schaub nennt als Beispiele Pflege, Polizei oder Behinderteneinrichtungen. Auch hier gilt: Sollte nur ein Partner in einem der Berufe arbeiten, muss der andere einspringen.

    Die Notbetreuung soll nicht zentral erfolgen

    Die Notbetreuung soll nicht zentral erfolgen, sondern in der Einrichtung des Kindes. Die jeweiligen Kindertagesstätten würden auch die Koordination übernehmen, sagte Schaub. Dort sei normalerweise bekannt, welchen Berufen die Eltern nachgehen. Auf keinen Fall betreut würden Kinder, die Symptome aufwiesen, Kontakt zu Infizierten hatten oder in einem Risikogebiet waren.

    „Große Herausforderung“ für die Eltern

    Ruth Schaub ist sich bewusst: „Das ist eine große Herausforderung für die Eltern.“ Ziel sei es ja außerdem, nicht die Großeltern für die Kinderbetreuung einzusetzen, da diese zur Risikogruppe gehörten. Sie geht von wenigen Einzelfällen aus, die in den Notgruppen betreut werden müssten und setzt auf das Verständnis der Eltern. Nur so könne die Ansteckungskette unterbrochen werden. Da mache es keinen Sinn, zahlreiche Ausnahmen zu machen. Und gerade bei den kleineren Kindern seien Hygienevorschriften schwer durchzuführen. „Die Kleinsten können sich noch nicht einmal die Nase selber putzen“, erläuterte sie.

    Weitere Infos zur aktuellen Entwicklung der Corona-Krise im Landkreis Günzburg finden Sie hier:

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