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Landkreis Günzburg: Blick ins Archiv: Wann Polizisten im Landkreis Günzburg schon zur Waffe greifen mussten

Landkreis Günzburg

Blick ins Archiv: Wann Polizisten im Landkreis Günzburg schon zur Waffe greifen mussten

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    Die meisten Polizisten müssen es in ihrer Laufbahn kein einziges Mal: Mit der Dienstwaffe schießen. Doch auch im Landkreis Günzburg kommt es ab und an vor.
    Die meisten Polizisten müssen es in ihrer Laufbahn kein einziges Mal: Mit der Dienstwaffe schießen. Doch auch im Landkreis Günzburg kommt es ab und an vor. Foto: Oliver Killig, dpa (Symbolbild)

    Der Fall vom Oberegger Weiher hat große Wellen geschlagen. Krumbacher Polizisten hatten dort am Sonntag auf einen Mann geschossen, der zwei Passanten und die Beamten mit einem Messer bedroht hatte. Das ist eine absolute Ausnahmesituation, sagt auch die Polizei. Kein Wunder, ist es doch ein Vorfall, den es so im Raum Krumbach noch nicht gegeben hat. Ein Blick in das MN-Archiv verrät allerdings, dass auch die hiesigen Polizisten durchaus auch in der Vergangenheit schon vereinzelt zur Waffe greifen mussten.

    Am ähnlichsten dürfte den Ereignissen in Oberegg ein Fall aus dem Jahr 1998 kommen. Mit einer 50 Zentimeter langen Brechstange griff damals ein Einbrecher in einer Burgauer Firma einen Polizisten an. In Notwehr schoß der 50-jährige Beamte auf den Angreifer. Was war damals passiert?

    Der Einbrecher hatte einen Alarm ausgelöst, als er eine Fensterscheibe einschlug. Zwei Streifenpolizisten eilten sofort an den Tatort. Vor Ort teilten sich die beiden Beamten auf. Der 50-jährige Polizist ging mit bereits gezückter Waffe in das Gebäude. Dann habe der Beamte einen flüchtigen Schatten hinter aufgestapelten Getränkekisten bemerkt, hieß es damals im Polizeibericht. Der Streifenbeamte hatte den 32-Jährigen gerade erst ausgemacht, als dieser schon mit der Brechstange, die er über dem Kopf gehoben habe, auf den 50-Jährigen losgegangen sei. „Legen Sie das weg“, habe der Beamte dem Angreifer noch zugerufen. Offenbar wirkungslos: Der mutmaßliche Einbrecher habe versucht, mit seinem 50 Zentimeter langen Brecheisen auf den Polizisten einzuschlagen. Der Beamte sei zur Seite gewichen und habe gleichzeitig aus seiner Dienstpistole einen Schuss auf den Kontrahenten abgegeben. Das Ende vom Lied: Der Eindringling blieb unverletzt, konnte aber festgenommen werden. Ein Jahr später wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

    Junger Stier flüchtete in Thannhausen aus Schlachthaus: Polizei bringt ihn zur Strecke

    Nicht immer mussten die Beamten aber in Notwehr zur Waffe greifen. Manchmal reichte auch ein Warnschuss, wie ein Fall aus dem Jahr 2017 zeigt. In Günzburg hatten Polizisten Ende Mai einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt, wie er in einen Laden einsteigen wollte. Daraufhin ging der Mann mit einem Schraubenzieher in lebensbedrohlicher Weise auf die Beamten zu, hieß es damals. Die Polizei gab deshalb einen Warnschuss ab, woraufhin der Täter den Schraubenzieher fallen ließ und flüchtete. Verletzt wurde auch bei diesem Einsatz niemand.

    Und gelegentlich gilt der Schuss aus der Dienstwaffe auch keinem menschlichen Gegenüber, wie ein Fall aus dem Jahr 2015 beweist. In Thannhausen war Anfang November ein junger Stier aus dem Schlachtraum einer Metzgerei ausgebüchst und in den Mühlbach gesprungen. Dort schwamm das Tier auf seiner Flucht in Richtung Stadlerstift. An einer Brücke hatte die Feuerwehr Thannhausen jedoch eine Barriere aufgebaut. Der Stier drehte um und rannte zurück in Richtung Süden. Im Bereich der Grundschule konnte er dann von der Polizei gestellt werden. Die Beamten entschlossen sich schließlich, das wildgewordene Tier, mit Blick auf eine Gefährdung des Straßenverkehrs in diesem Bereich, durch einen gezielten Schuss zu töten.

    Polizist schoss auf Beerdigung in Mittelneufnach in die Luft

    Nicht immer wurde die Dienstwaffe so zweckmäßig eingesetzt. Auf der Beerdigung einer 35-jährigen Frau in Mittelneufnach hatte ein uniformierter Polizist Anfang Juli 2012 drei Schüsse in die Luft aus seiner Dienstwaffe abgegeben. Es sollte ein Ehrensalut für die Tote sein.

    Und einmal, da wurden die Polizisten in Krumbach gar auf tragische Weise aufgefordert, auf einen Menschen zu schießen. Im September 2004 wollte sich ein 35-Jähriger auf äußerst spektakuläre Weise das Leben nehmen. Mit einer scharfen Neun-Millimeter-Pistole feuerte er 15 Mal von seinem Balkon in den Himmel. Von der Polizeistreife forderte er, dass ein Sondereinsatzkommando kommen und ihn erschießen solle. Die Beamten konnten den Lebensmüden jedoch ablenken und ihm letztlich die Waffe ohne weiteren Schuss abnehmen.

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