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Krumbacher Hallenbad eröffnet: Ein Erfolg nach langer Pause

Krumbach

Der erste Tag im „neuen“ Bad: Als wär es nie geschlossen gewesen

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    Optisch hat sich am Gebäude wenig verändert, allerdings wurden rund 500.000 Euro in die Sanierung investiert. In diesem Becken können Schwimmerinnen und Schwimmer endlich wieder ihre Bahnen ziehen.
    Optisch hat sich am Gebäude wenig verändert, allerdings wurden rund 500.000 Euro in die Sanierung investiert. In diesem Becken können Schwimmerinnen und Schwimmer endlich wieder ihre Bahnen ziehen. Foto: Sammlung Stadt Krumbach

    Am Kassenautomat im Eingang staut es sich kurz, denn ständig öffnen immer neue Badegäste die Tür zum Krumbacher Hallenbad und lösen ein Ticket. Schon an den vielen Autos am Parkplatz des Sportzentrums lässt es sich erahnen: Die Wiedereröffnung nach knapp fünf Jahren wurde von vielen herbeigesehnt – und scheint sich schon jetzt gelohnt zu haben. Die hohen Besucherzahlen am Samstag und Sonntag bestätigen das.

    All die Jahre später ist fast alles beim Alten – auch optisch: Den Umkleidebereich erfüllt eine feuchtwarme Luft, die für Hallenbäder typisch ist. Öffnet man schließlich die Tür zu den Duschen, vermischt sich diese mit schwachem Chlorgeruch. Bevor man das altbekannte Becken mit den vielen Menschen sieht, hört man bereits die ausgelassene Geräuschkulisse: lebendiges Gemurmel und Kinderrufe sowie das Platschen von Wasser. Bereits dort deutet alles darauf hin, dass die große Wasserfläche voll mit Besuchern ist.

    Alle Altersgruppen genießen das Hallenbad

    Der erste Blick bestätigt das sofort. Selbstverständlich und fröhlich, als wäre das Bad nie geschlossen gewesen, spielen einige Kinder im Nichtschwimmerbecken. Mit Gleichaltrigen oder ihren Eltern werfen sie sich Wasserbälle zu oder turnen mit Schwimmnudeln und kleinen aufblasbaren Figuren im Wasser. Andere springen von einem geöffneten Startblock ins warme Nass. Auch das Babybecken ist gut gefüllt. Im Schwimmerbecken ziehen Erwachsene ihre Bahnen. Eine Gruppe von Sportschwimmerinnen und -schwimmern krault allen anderen davon. Von Jung bis Alt baden und entspannen alle Altersgruppen dort.

    Zuletzt wurden Arbeiten durchgeführt, um das Bad technisch und hygienisch auf den neuesten Stand zu bringen. Am 18. Januar konnte es dann eröffnet werden.
    Zuletzt wurden Arbeiten durchgeführt, um das Bad technisch und hygienisch auf den neuesten Stand zu bringen. Am 18. Januar konnte es dann eröffnet werden. Foto: Dominik Thoma

    Für die Besucher ist das Hallenbad eine tolle Bereicherung. „Ich finde es gut, dass sie endlich wieder aufhaben“, sagt Badegast Stephan Miller erfreut. Als er erfahren habe, dass das Bad wieder eröffne, sei der Sonntagvormittag sofort für einen ersten Besuch verplant gewesen. Er sei das erste Mal überhaupt im Hallenbad, doch mit den Kindern war er im Sommer ständig im Stadtbad, erzählt Miller. Hauptattraktion für diese sei der Sprungturm. Die Freude an der Wiedereröffnung teilt auch Lisa Mußer. Sie fügt außerdem hinzu, dass für sie das Bad nur wenige Minuten entfernt ist, sodass sich auch Kurzbesuche mit den Kindern lohnen würden. In der Zwischenzeit waren sie wenige Male im Nautilla in Illertissen, als das Bad in Krumbach geschlossen war.

    Die Schließfächer in den Umkleidekabinen.
    Die Schließfächer in den Umkleidekabinen. Foto: Dominik Thoma

    Bereits jetzt gibt es auch Bedenken über die Zukunft des Bads

    Doch in die Freude über die Wiedereröffnung mischt sich Bedenken. So beispielsweise bei Axel Bosch. Der Krumbacher habe seit der Eröffnung des Hallenbads grundsätzlich eine Jahres- oder Zehnerkarte. Er gehe drei bis fünf Mal pro Woche, sowohl im Winter als auch im Sommer, dann im Stadtbad. Er findet die Wiedereröffnung „essenziell notwendig“, auch aus sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen. Er kritisiert jedoch die lange Zwangspause und hätte sich von den Verantwortlichen mehr Mut erhofft, um das Bad bestmöglich zu erhalten, sagt er. Die ständige Unentschlossenheit habe dazu geführt, dass nichts vorangehe. Als positives Beispiel nennt Axel Bosch den damaligen Bau des Freibads in Krumbach, für den sich die Stadt zwar stark verschuldete, das jetzt aber noch mehr als sechzig Jahre später ein Aushängeschild und Besuchermagnet für die Stadt Krumbach sei.

    Die Wiedereröffnung ist für ihn „die vollkommen richtige Entscheidung“, doch man müsse sich bewusst sein, dass in diesem alten Gebäude in den nächsten Jahren vermutlich weitere Reparaturen notwendig sein würden. Er habe die Bedenken, dass man in fünf Jahren feststelle, der Neubau wäre damals doch klüger gewesen. Statt ein neues Bad zu haben, müsse man nun mit den Folgen der Entscheidung leben und ständig dafür sorgen, dass das Hallenbad offen bleiben kann.

    Auch jüngere Menschen nutzen das Angebot in Krumbach gerne wieder.
    Auch jüngere Menschen nutzen das Angebot in Krumbach gerne wieder. Foto: Dominik Thoma

    Das liegt allerdings noch in der Zukunft. Gegen 11.30 Uhr am Sonntag lichten sich die Becken allmählich, die meisten Besucher gehen in Richtung Umkleidebereich. Damit endet das erste erfolgreiche Badewochenende seit knapp fünf Jahren im Sportzentrum. Nur noch einige Kinder stehen Schlange am Sprungturm, der um diese Uhrzeit öffnet. Glücklich springen sie unzählige Male in die Tiefe und lassen mit ihrem regelmäßigen Platschen beim Aufschlagen ins Wasser den Badetag ausklingen.

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