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Krumbach: Neuer Zebrastreifen in Krumbach muss wieder abgerissen werden

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Neuer Zebrastreifen in Krumbach muss wieder abgerissen werden

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    Der Verkehrssachbearbeiter von der Polizeiinspektion Krumbach stutzte, als er am neuen Zebrastreifen unterwegs war: Nachgemessen beträgt die Streifen- und die Lückenbreite nur 39 Zentimeter.
    Der Verkehrssachbearbeiter von der Polizeiinspektion Krumbach stutzte, als er am neuen Zebrastreifen unterwegs war: Nachgemessen beträgt die Streifen- und die Lückenbreite nur 39 Zentimeter. Foto: Annegret Döring

    In der Septembersitzung des Bau- und Umweltausschusses der Stadt Krumbach kam es an die Öffentlichkeit: Der neu gebaute Fußgängerüberweg westlich des Marktplatzes in Er war im Zuge der Bauarbeiten an der Krumbächle-Brücke in Höhe des Lebensmittelgeschäfts SB Mayer mit geplant worden. Zuvor querten hier Fußgänger über eine Querungshilfe mit Mittelinsel die Straße. Nun steht fest, die Breite der Streifen am neuen Fußgängerüberweg entspricht nicht der Norm. Geändert worden ist aber bisher noch nichts.

    Die Norm sieht bei Fußgängerüberwegen eine Breite von 50 Zentimetern pro Streifen und für die Lücke dazwischen ebenfalls 50 Zentimeter Breite vor. Das steht in den Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (RFGÜ), die das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Einvernehmen mit den zuständigen obersten Landesbehörden herausgegeben hat. Zur Verkehrsberuhigung ist dieser Fußgängerüberweg als Aufpflasterung über dem normalen Straßenbelag ausgeführt worden. Ein weißer Streifen des umgangssprachlich auch Zebrastreifen genannten Überwegs ist zwei Pflastersteinreihen breit. Zwei graue

    Nur 39 statt 50 Zentimeter sind die Streifen des neuen Fußgängerüberwegs am Krumbacher Marktplatz breit. Hier muss nachgebessert werden.
    Nur 39 statt 50 Zentimeter sind die Streifen des neuen Fußgängerüberwegs am Krumbacher Marktplatz breit. Hier muss nachgebessert werden. Foto: Annegret Döring

    Seit August ist der neue Zebrastreifen benutzbar. Als jedoch Verkehrssachbearbeiter Marcus Praschivka von der Polizeiinspektion Krumbach dort unterwegs war, stutzte er und dachte: "Da passt doch was nicht." Was dies war, fand er in den RFGÜ. Nachgemessen beträgt die Streifen- und die Lückenbreite nur 39 Zentimeter. Praschivka monierte den Sachverhalt bei der Stadt Krumbach. Und es muss nachgebessert werden.

    Normgerechte Zebrastreifen sind sicher für Fußgänger

    Denn die Unfallforschung der Versicherer (UDV) fordert die Kommunen auf, nicht korrekt angelegte Zebrastreifen entweder zu entfernen oder regelgerecht umzubauen. Es sei nämlich festgestellt worden, dass an Überwegen, die nach den Richtlinien angelegt wurden, nur ganz selten Fußgänger verletzt werden. Marcus Praschivka sagt, wenn man etwas neu baue, dann sollte es schon von Anfang an den Richtlinien entsprechen.

    Nicht der Norm entsprechend gebaut wurde der neue Zebrastreifen am Krumbacher Marktplatz. Seine Streifen sind zu schmal, weshalb er abgerissen und neu gebaut werden muss.
    Nicht der Norm entsprechend gebaut wurde der neue Zebrastreifen am Krumbacher Marktplatz. Seine Streifen sind zu schmal, weshalb er abgerissen und neu gebaut werden muss. Foto: Annegret Döring

    Auf Nachfrage der Redaktion bei der Stadt Krumbach sagt Bürgermeister Hubert Fischer, es gebe Wichtigeres, worüber man berichten könne. Allerdings handele es sich bei der Thematik um einen Planungsfehler des Planungsbüros und natürlich wolle er für ein von der Stadt beauftragtes Bauprojekt eben auch ein korrekt ausgeführtes bekommen. Wenn an diesem Zebrastreifen etwas passiere und es werde bekannt, dass er nicht der Norm entspreche, dann gäbe es womöglich auch Menschen, die dann Klage erheben würden aufgrund eines solchen Mangels.

    Fehler im Hoch- und Tiefbau seien praktisch normal

    Jeden Tag würden auf Baustellen Fehler passieren und behoben werden müssen – egal ob im Hoch- oder im Tiefbau. Oft geschehe dies während der Bauphase, was vollkommen normal sei. Normalerweise berichte auch kein Medium darüber. Dass so ein Fehler nun am Ende eines Projekts erst bemerkt werde, sei ein Zufall. Er gehe davon aus, dass vermutlich eine Versicherung des Planungsbüros den Schaden übernehmen werde. Wann der Bau des neuen korrekten Fußgängerüberwegs vonstattengehen solle, sei ihm nicht bekannt. Eigentlich hätte das jetzt im Herbst erledigt werden sollen. Es könne allerdings auch sein, dass es Frühjahr werde, denn Asphaltierungsarbeiten könne man nur bis zu einer bestimmten Außentemperatur ausführen. Werde es zu kalt bei den Bauarbeiten, dann könne es zum Beispiel Probleme beim Aushärten des Materials geben, so Fischer. 

    Markus Seitz vom Büro Hartinger Consult in Thannhausen erklärt auf Nachfrage, dass man den Fußgängerüberweg in Anlehnung an den ganz in der Nähe liegenden Zebrastreifen der Bahnhofstraße beim Optikergeschäft Ganz geplant habe. Dieser ist ebenfalls mit einer Aufpflasterung über dem normalen Straßenniveau erhöht. Dort bestehen die mit anderen Steinen als am Marktplatz ausgeführten weißen Streifen aus fünf Pflastersteinreihen, die grauen Lücken aus vier. Der neue Fußgängerüberweg sollte in dieses Ortsbild passen. Doch laut Polizei habe der andere Fußgängerüberweg Bestandsschutz und der neue müsse den neuen Vorschriften entsprechen, gibt Seitz den Sachverhalt wider. Manchmal würden Fehler passieren, sagt er. Er rechnet mit einem vierstelligen Betrag, was Ausbau des Pflasters und Neu-Asphaltierung kosten würden. Die Versicherung werde man damit vermutlich nicht behelligen. Seinen Informationen nach solle die Ausführung geschehen, wenn ohnehin Straßenarbeiten im Herbst in der Stadt Krumbach notwendig seien. Eine dann tätige Firma beordere man zu dem Zebrastreifen, wo dann asphaltiert werde und verrechne dies anschließend. Später brauche man dann noch eine Firma, die die reflektierenden weißen Streifen aufmale.

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