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Krumbach: Warum Krumbach an den teuren Neubauplänen für das Sportzentrum festhält

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Warum Krumbach an den teuren Neubauplänen für das Sportzentrum festhält

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    Trotz der immensen Kostensteigerung sprach sich die Mehrheit des Krumbacher Stadtrates dafür aus, am Neubau des Sportzentrums festzuhalten.
    Trotz der immensen Kostensteigerung sprach sich die Mehrheit des Krumbacher Stadtrates dafür aus, am Neubau des Sportzentrums festzuhalten. Foto: Monika Leopold-Miller (Archiv)

    Rund 41,7 Millionen Euro für den Neubau des Krumbacher Sportzentrums, eine Kostensteigerung von 37,3 Prozent gegenüber 2018: "Wahnsinn, irre, wir wissen nicht, wie das weitergeht", kommentierte Planer Peter Franck (Krug Grossmann Architekten, München) diese Entwicklung. Nach einer umfassenden Diskussion im Stadtrat stimmte eine Mehrheit aber dafür, die Planung für das Sportzentrum weiter voranzubringen. "In zehn Jahren wird es auch nicht billiger", meinte Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer.

    In der Stadtratssitzung wurde deutlich, wie rasant sich mit Blick auf die zahlreichen Krisen die Baupreise entwickelt haben. Planer Franck: "Ich hätte Ihnen gerne etwas anderes präsentiert." Für den Neubau des Sportzentrums gebe es noch "keinen Terminplan", es gehe um eine grundsätzliche Entscheidung, das Projekt weiter voranzubringen.

    Die hohen Kosten und die lange Dauer der Planung hatten in den letzten Monaten auch in den beteiligten Umlandgemeinden (Aletshausen, Waltenhausen, Ebershausen, Breitenthal, Deisenhausen und Wiesenbach sowie Neuburg), ferner auch beim ebenfalls beteiligten Landkreis Günzburg für Diskussionen gesorgt. So gab es im Vorfeld der Stadtratssitzung offensichtlich Gespräche zwischen Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer, Vertretern der Umlandgemeinden und des Kreises. Etliche Bürgermeister und Mitarbeiter der Umlandgemeinden sowie des Landkreises waren in der Sitzung anwesend. Die Debatte im Stadtrat lief in ruhigen Bahnen ab.

    Planer Peter Franck spricht von einem "Kraftakt"

    Bürgermeister Fischer betonte, dass "80 Prozent" des Projektes "schulisch verpflichtend" seien. Planer Franck stellte die Chronologie der Planung seit 2013 nochmals vor. Die Planung habe viel Zeit in Anspruch genommen, weil auch eine "ganze Fachriege von Planern" beteiligt gewesen sei. Es sei ein "Kraftakt zu leisten" gewesen. Der Zeitraum sei angemessen gewesen. Er wies unter anderem darauf hin, dass für die Energieversorgung des Komplexes eine Hackschnitzelheizung geplant sei. Eingespart worden sei unter anderem bei der Ausstattung der Halle, die insbesondere als Schul- und Vereinssporthalle genutzt werden solle. Geplant ist eine Art Drehung des Gebäudekomplexes. So würde die Sporthalle mit 800 Plätzen im Osten, das Hallenbad im Westen liegen.

    Um das Sportzentrum des Krumbacher Schulzentrums mit Schwimmhalle, Mensa  und Sporthalle geht es beim Bürgerentscheid am 25. Juli.
    Um das Sportzentrum des Krumbacher Schulzentrums mit Schwimmhalle, Mensa und Sporthalle geht es beim Bürgerentscheid am 25. Juli. Foto: Monika Leopold-Miller

    Bürgermeister Fischer plädierte entschieden dafür, jetzt von der Entwurfsplanung in die Genehmigungsplanung (Leistungsphase 4) zu wechseln und mit den Fördergebern sowie mit dem Landkreis und den Umlandgemeinden mit Blick auf die Kostenaufteilung das Gespräch zu suchen. Er geht davon aus, dass die Staatsregierung Kommunen bei derartigen Projekten finanziell unter die Arme greifen werde.

    Zweiter Bürgermeister Gerhard Weiß (CSU) sprach sich gegen einen Wechsel in Leistungsphase 4 aus. "Ein Hallenbad wird es nie wieder geben, das ist Luxus", meinte Ursula Bader (CSU-JU). Es sei sinnvoll, jetzt bei der Mittelschule in die Planung einzusteigen, erklärte Sebastian Kaida (CSU-JU).

    Soll zuerst die Mittelschule saniert werden?

    Skeptisch äußerte sich auch Achim Fißl (SPD-Fraktionsvorsitzender). Er plädierte dafür, die "Reihenfolge zu ändern" und zuerst die Sanierung der Mittelschule anzugehen. Der Landkreis plant bekanntlich die Sanierung der Realschule. Die Mittelschule, für die die Stadt zuständig ist, befindet sich im selben Gebäude.

    Maximilian Behrends (JW-OL) sah zur Fortführung der Planung keine Alternative, dann habe man "einen sauberen Plan in der Tasche". Bei einem Nein zum Neubau müsste hingegen das ganze Verfahren neu aufgerollt werden. Dies sah auch Klemens Ganz (Dritter Bürgermeister und UFWG-Fraktionsvorsitzender) so. Man könne das Rad nicht zurückdrehen. Georg Duscher (Bürgermeister von Aletshausen) meinte, dass in den 1970er-Jahren für den Bau des Schul- und Sportzentrums sehr hohe Kosten angefallen seien. Doch die Anlage habe sich bewährt. Achim Fißl entgegnete, dass mit dieser Entscheidung damals aber das Geld "verbuddelt" gewesen sei. Beim Unterhalt habe es dann nur eine "Mangelverwaltung" gegeben. Über das Angehen des Themas Mittelschule könne man mit ihm reden, sagte Bürgermeister Fischer.

    Am Ende stimmte der Stadtrat mit 15:8 dem vorgestellten Planungsstand zu. Mit 13:10 stimmte das Gremium dafür, in die Genehmigungsplanung zu wechseln. Mit 15:8 stimmte der Rat dafür, sich jetzt mit den Fördergebern, dem Landkreis und den Umlandgemeinden abzustimmen.

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