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Krumbach/Thannhausen: Die Energie- und Rohstoffpreise treffen Bäckereien und Metzgereien hart

Krumbach/Thannhausen

Die Energie- und Rohstoffpreise treffen Bäckereien und Metzgereien hart

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    Bäckereibetriebe haben mit steigenden Energiekosten zu kämpfen – aber auch mit anderen Faktoren.
    Bäckereibetriebe haben mit steigenden Energiekosten zu kämpfen – aber auch mit anderen Faktoren. Foto: Soeren Stache, dpa (Symbolbild)

    Ferdinand Walter verlässt die Metzgerei Leberl in Krumbach. Angesprochen auf seinen Einkauf erzählt der

    Den Verbraucherinnen und Verbrauchern im Raum Krumbach ist es längst an den Theken der Bäckereien und Metzgereien aufgefallen: Der Preis für eine Breze oder eine Leberkässemmel steigt kontinuierlich. Der Krieg in der Ukraine und seine wirtschaftlichen Folgen sind Gründe dafür – aber sie sind nicht die einzigen. So berichtet etwa Christian Kaiser, Inhaber und Geschäftsführer der

    Bäckereien im Kreis Günzburg: Inflation erfordert auch höhere Gehälter

    Wegen der Inflation will Kaiser auch höhere Löhne zahlen, nach eigener Aussage gibt er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit November vergangenen Jahres etwa vier Prozent mehr Gehalt. Auch würden die benötigten Rohstoffe teurer sein. So hat sich laut Kaiser unter anderem der Preis für Mehl in den letzten eineinhalb Jahren verdoppelt.

    Laut Josef Bader, Inhaber der Metzgerei Bader und Obermeister der Fleischer-Innung Krumbach/Illertissen seien die Einkaufskosten im Vergleich zum Januar 2022 um 35 bis 40 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum wurden die Preise der Produkte um zehn bis 15 Prozent erhöht. Er prognostiziert, dass die Preise im Metzgereibereich weiter steigen werden, könne aber keine genauen Angaben machen.

    "Wir können die weitere Entwicklung nur abwarten", sagt Gerhard Leberl, Geschäftsführer und Inhaber der Metzgerei Leberl in Thannhausen. Ob die Preise für Beschaffung und Produktion weiter steigen, sei abhängig von Faktoren, die er nicht kontrollieren könne. 

    "Alle Unternehmen des Nahrungsmittelhandwerks spüren die deutlich höheren Preise für Energie", sagt Monika Treutler-Walle, Sprecherin der Handwerkskammer für Schwaben (HWK), gegenüber unserer Redaktion. Die Produktion dieser Betriebe sei sehr energieintensiv, und auch der Transport sei teurer geworden. Treutler-Walle nennt zudem die gestiegenen Gewerbemieten als Faktor. Dadurch seien Preiserhöhungen bei den Produkten unvermeidbar. 

    Unternehmer schießen aus Privatvermögen zu

    "Die Betriebe haben keine Alternative. Sie müssen höhere Energie- und Materialpreise auf ihre Produkte umlegen. In manchen Bereichen ist dies nicht in vollem Umfang möglich, und wir wissen von Unternehmern, die aus ihrem Privatvermögen zuschießen, um die Firma am Laufen zu halten", sagt Treutler-Walle. Die Handwerkskammer wisse von Betriebsberatern, dass einige Firmen schwer am Kämpfen sind. 

    Nicht nur die gestiegenen Preise träfen die Betriebe, sondern auch Probleme bei den Lieferketten, sagt Helmut Bosch, Inhaber der gleichnamigen Bäckerei mit Sitz in Thannhausen. Dazu kämen etwa Verzögerungen der regionalen Lieferanten, Auswirkungen der Corona-Pandemie, fehlende Lastwagen und die Vogelgrippe

    Vor allem kleinere Betriebe brauchen Unterstützung, und diese bekommen sie zum Beispiel von der Handwerkskammer für Schwaben. Laut Treutler-Walle hilft die Kammer den Firmen mit Beratung, zum Beispiel bei Anträgen für Fördergelder. "Darüber hinaus beraten wir zu Energieeinsparmaßnahmen und dazu passenden Förderinstrumenten. Ebenso sind wir im ständigen Austausch mit der Politik und platzieren dort die Forderungen des Handwerks", sagt die Sprecherin der HWK.

    Metzger und Bäcker laut IHK trotz Krise positiv eingestellt

    Trotz der Krise sind die meisten Metzger und Bäckerinnen positiv eingestellt. So ist laut Handwerkskammer der Anteil der zufriedenen Betriebe im letzten Quartal 2022 auf 73 Prozent gestiegen, verglichen mit 58 Prozent im Vorquartal. Verantwortlich sei die leicht verbesserte Konsumlaune der Kundinnen und Kunden.

    Auch der Fachkräftemangel beschäftigt die Betriebe. Hier hat Treutler-Walle sowohl negative als auch positive Nachrichten. "Die Lage auf dem Fachkräftemarkt hat sich nicht entspannt." Das Handwerk spüre kaum noch Effekte durch die Geflüchteten aus der Ukraine. Fehlende Sprachkenntnisse seien hier eine Barriere. "Trotz der Energiekrise halten die Handwerksbetriebe in Schwaben an der Ausbildung fest. Auch Helmut Bosch arbeitet gegen den

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