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Krumbach: Sportzentrum: Warum die Suche nach einer Lösung so schwierig bleibt

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Sportzentrum: Warum die Suche nach einer Lösung so schwierig bleibt

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    Derzeit ist das Hallenbad-Becken leer. Ob das Bad geöffnet werden kann, ist unklar.
    Derzeit ist das Hallenbad-Becken leer. Ob das Bad geöffnet werden kann, ist unklar. Foto: Christoph Lotter

    Sportzentrum? „Die Leute können das doch schon nicht mehr hören“, sagt einer der Krumbacher Stadträte nach dem Informationsabend im Stadtsaal. Vor dem Gebäude gibt es noch lebhafte Diskussionen zwischen den Kommunalpolitikern. Wird es für den von Bürgermeister Hubert Fischer klar favorisierten Neubau des Sportzentrums für rund 32 Millionen Euro eine tragfähige Mehrheit im Stadtrat geben? Einmal mehr zeichnet sich ab, warum es so kompliziert ist, für das Sportzentrum eine Lösung zu finden und dass vor den Kommunalpolitikern noch jede Menge Arbeit liegt.

    Sind die umliegenden Gemeinden und der Landkreis bereit, das zu zahlen, was sich Krumbach wünscht? Plastisch wurde jetzt wieder deutlich, wie viele Fragezeichen weiterhin hinter der Neugestaltung des Sportzentrums stehen und warum dieses Thema bei nicht wenigen für eine Art Frustgefühl sorgt. Neugestaltung des Sportzentrums bis zum Ende der Wahlperiode 2026? Das ist noch ein weiter Weg dorthin.

    Gleichmaßen war die Zusammenkunft im Stadtsaal eine Art neuer Anlauf, das Thema anzugehen. Eingeladen waren die Krumbacher Stadträte, die Bürgermeister und Gemeinderäte aus den umliegenden am Schul- und Sportzentrum beteiligten Gemeinden (Aletshausen, Waltenhausen, Ebershausen, Breitenthal, Deisenhausen, Wiesenbach und Neuburg) sowie Vertreter des Landkreises. Sein Kommen zugesagt hatte ursprünglich Landrat Dr. Hans Reichhart. Doch er musste, wie Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer erläuterte, zu einer Sitzung des Innenministeriums, in den Stadtsaal gekommen war Kreiskämmerer Gernot Korz. Für das Schulamt sprach die stellvertretende Amtsleiterin Barbara Keppeler.

    Die Planungen für das Sportzentrum in Krumbach gibt es bereits seit 2013

    Zahlreiche Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte waren im März neu ins Amt gewählt worden. Vor allem auch für sie war der Abend im Stadtsaal als detaillierte Informationsveranstaltung gedacht.

    Natürlich stand da immer wieder die Frage im Raum, warum der ganze Planungsprozess seit 2013 denn so lange gedauert habe. Marcus Vollmann, einer der Geschäftsführer des federführenden Münchner Planungsbüros Krug Grossmann Architekten, erläuterte den Prozess ausführlich. Zunächst habe man eine Sanierung der Anlage angestrebt. Doch im Zuge der detaillierten Diskussion über mehrere Jahre hinweg habe es dann eine Präferenz für eine Neubaulösung gegeben.

    Wichtige Fakten und Zahlen zum Sportzentrum in Krumbach

    Hallenbad

    Kann das Krumbacher Hallenbad mit all seinen technischen Problemen in diesem Winter überhaupt noch einmal geöffnet werden? Dies fragte im Stadtsaal Nico Harder, Stadtrat der UFWG. „Ich weiß es nicht“, sagte Bürgermeister Fischer. Alle relevanten Teile wie Lüftung und Pumpen seien nur noch in einfacher Ausführung vorhanden, es gebe kein Backup mehr. Für das Bad habe die Stadt ein Corona-Konzept erstellt. Aber notwendig sei eine voll intakte Lüftung.

    Zahlen zur Neubau-Variante

    Wie sieht derzeit die Kalkulation für einen Neubau von Sporthalle, Hallenbad und Mensa aus und wer könnte was bezahlen? Laut Krumbachs Kämmerer Hubert Bühler ist von Gesamtkosten von etwa 32 Millionen Euro auszugehen. Gefördert mit einem Satz von circa 75 Prozent werden Ausgaben von etwa 24 Millionen Euro. Nicht gefördert wird ein Bereich von acht Millionen Euro – zu tragen von der Stadt Krumbach. Für den schulischen Bereich wäre mit einer Förderung von rund 6,2 Millionen Euro zu rechnen. Wie aber sieht es mit dem „verbleibenden Anteil“ beim schulischen Bedarf aus? Den müssten sich die Stadt, der Kreis und die Umlandgemeinden (Verwaltungsgemeinschaft Krumbach mit Aletshausen, Waltenhausen, Ebershausen, Breitenthal, Deisenhausen und Wiesenbach sowie Neuburg) aufteilen. Auf den Kreis würden rund 8,9 Millionen Euro entfallen, auf die VG-Gemeinden und Neuburg 3,5 Millionen Euro und auf die Stadt etwa 5,3 Millionen Euro. Demnach würde der Anteil der Stadt derzeit bei insgesamt 13,3 Millionen Euro liegen. Enthalten sind in der Neubauvariante die Abrisskosten.

    Finanzierung

    Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Finanzlage in den Städten und Gemeinden und wie wirkt sich das auf das Projekt Sportzentrum aus? Und wie entwickeln sich die Kosten, wenn es erst in einigen Jahren zu einem Baubeginn kommen könnte? Auch das dürfte in den kommenden Monaten ein zentrales Thema sein. Und was passiert, wenn es beim Projekt Sport- und Schulzentrum (für welche Variante auch immer) keine greifbaren Fortschritte gibt? Bürgermeister Fischer deutete an, dass sich dann in die Diskussion höhere Instanzen wie die Regierung von Schwaben intensiv einschalten könnten.

    Ein entsprechendes Konzept mit einer Kostenschätzung von 32 Millionen Euro wurde der Regierung von Schwaben vorgelegt. Bürgermeister Fischer sagte, dass die Regierung eine Sanierung als nicht wirtschaftlich ansehe, da die Kosten wohl über 80 Prozent eines vergleichbaren Neubaus liegen würden und eine Sanierung mit einem erhöhten Kostenrisiko verbunden sei. Vollmann sagte, dass es für eine Sanierung keine vertiefte Planung gebe. Man kenne nicht alle Details, das Kostenrisiko sei höher als bei einem Neubau. Er nannte in Zusammenhang mit einer Generalsanierung eine Schätzung von rund 25 Millionen Euro. Ein wesentlicher Unterschied sei, dass man bei einer Sanierung von einer Halle für 500 Personen ausgehe, beim Neubau von 800 Personen. Eine wichtige Frage waren auch die Kosten für den Unterhalt. Vollmann sprach von derzeit rund einer halben Million Euro jährlich. Bei einem Neubau könnten hier wohl erhebliche Kosten in Höhe von rund 20 Prozent eingespart werden, denn das Wasservolumen in einem neu gebauten Bad sei deutlich geringer und es gebe weniger Glasfassaden. Im Neubaukonzept enthalten sind aber auch Flächen und Bereiche, die, so Bürgermeister Fischer „schulisch notwendig“ seien, aber derzeit nicht förderfähig. Ein Hauptanteil davon entfällt offensichtlich auf das für das Bad geplante Lehrschwimmbecken, ferner auch auf einen Gymnastikraum. Bekannt ist, dass die „Schwimmfähigkeit“ von Schülern insgesamt abnimmt. Schulamtsdirektorin Barbara Keppeler bezeichnete das Lehrschwimmbecken als eine „zwingende Notwendigkeit“.

    Krumbachs Bürgermeister wünscht sich für das Sportzentrum mehr finanzielle Unterstützung

    Doch werden sich die umliegenden Gemeinden und der Landkreis an den Kosten beteiligen? Kreiskämmerer Korz sagte, dass sich der Kreis auf den unmittelbaren schulischen Bedarf konzentrieren müsse. Bürgermeister Fischer verwies darauf, dass rund 35 Prozent der Nutzer des Hallenbads nicht aus Krumbach und den Ortsteilen kommen würden und er sich daher eine entsprechende Kostenbeteiligung der Umlandgemeinden wünscht.

    Wie geht es weiter? Federführend bei der Planung ist die Stadt Krumbach. Wird es für die Neubaulösung im Stadtrat eine Mehrheit geben? Das erscheint derzeit durchaus fraglich. Während der Zusammenkunft im Stadtsaal brachten Vertreter der CSU-Stadtratsfraktion (Karl Liedel und Jochen Schwarzmann) erneut ihre Skepsis gegenüber der aktuellen Neubauplanung zum Ausdruck. Bei einem Neubau könnten auf die Stadt 13,3 Millionen Euro an Kosten zukommen. Es gebe keine vergleichbare Zahl für eine Sanierung, sagte Liedel. Jochen Schwarzmann hinterfragte das Konzept für den Gymnastikraum und die Essensausgabe. „Wir planen nicht zu groß“, meinte Bürgermeister Fischer.

    Wie geht es weiter? Das Thema „landet“ jetzt wieder in den Stadt- und Gemeinderäten sowie im Kreistag, wo am Ende entschieden werden muss, welches Konzept umgesetzt wird. Und dann ist da noch die nicht unerhebliche Frage, wer was bezahlt. Im Stadtsaal zeichnete sich ab, dass es hier noch viele Diskussionen geben wird.

    Das Hallenbad und das Sportzentrum: Fakten und Zahlen

    Hallenbadöffnung in der kommenden Saison: Kann das Krumbacher Hallenbad mit all seinen technischen Problemen in diesem Winter überhaupt noch einmal geöffnet werden? Dies fragte im Stadtsaal Nico Harder, Stadtrat der UFWG. „Ich weiß es nicht“, sagte Bürgermeister Fischer. Alle relevanten Teile wie Lüftung und Pumpen seien nur noch in einfacher Ausführung vorhanden, es gebe kein Backup mehr. Für das Bad habe die Stadt ein Corona-Konzept erstellt. Aber notwendig sei eine voll intakte Lüftung.

    Zahlen zur Neubau-Variante: Wie sieht derzeit die Kalkulation für einen Neubau von Sporthalle, Hallenbad und Mensa aus und wer könnte was bezahlen? Laut Krumbachs Kämmerer Hubert Bühler ist von Gesamtkosten von etwa 32 Millionen Euro auszugehen. Gefördert mit einem Satz von circa 75 Prozent werden Ausgaben von etwa 24 Millionen Euro. Nicht gefördert wird ein Bereich von acht Millionen Euro – zu tragen von der Stadt Krumbach. Für den schulischen Bereich wäre mit einer Förderung von rund 6,2 Millionen Euro zu rechnen.

    Wer zahlt was? Wie aber sieht es mit dem „verbleibenden Anteil“ beim schulischen Bedarf aus? Den müssten sich die Stadt, der Kreis und die Umlandgemeinden (Verwaltungsgemeinschaft Krumbach mit Aletshausen, Waltenhausen, Ebershausen, Breitenthal, Deisenhausen und Wiesenbach sowie Neuburg) aufteilen. Auf den Kreis würden rund 8,9 Millionen Euro entfallen, auf die VG-Gemeinden und Neuburg 3,5 Millionen Euro und auf die Stadt etwa 5,3 Millionen Euro. Demnach würde der Anteil der Stadt derzeit bei insgesamt 13,3 Millionen Euro liegen. Enthalten sind in der Neubauvariante die Abrisskosten.

    Finanzierung: Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Finanzlage in den Städten und Gemeinden und wie wirkt sich das auf das Projekt Sportzentrum aus? Und wie entwickeln sich die Kosten, wenn es erst in einigen Jahren zu einem Baubeginn kommen könnte? Auch das dürfte in den kommenden Monaten ein zentrales Thema sein. Und was passiert, wenn es beim Projekt Sport- und Schulzentrum (für welche Variante auch immer) keine greifbaren Fortschritte gibt? Bürgermeister Fischer deutete an, dass sich dann in die Diskussion höhere Instanzen wie die Regierung von Schwaben intensiv einschalten könnten.

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