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Krumbach: "Size egal": Caro Matzkos Weg zur Selbstakzeptanz

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"Size egal": Caro Matzkos Weg zur Selbstakzeptanz

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    Die unter anderem aus dem TV bekannte Autorin Matzko stellte in Krumbach ihr neues Buch vor.
    Die unter anderem aus dem TV bekannte Autorin Matzko stellte in Krumbach ihr neues Buch vor. Foto: Luca Lübeck

    Zwei Drittel der heutigen Gesellschaft seien übergewichtig, ein Drittel sei an der Grenze zu Adipositas. Dies behauptete Carolin (kurz Caro) Matzko am Sonntagabend, wo sie im Heilbad Krumbad einen Vortrag über ihr Buch „Size egal“ hielt. Dieser wurde von der AOK Günzburg im Rahmen der Krumbacher Gesundheitswochen organisiert. Mit ihrem Buch wolle sie darauf aufmerksam machen, dass man sich nicht für sein Gewicht schämen müsse, so die Autorin. Einige kennen Caro Matzko vielleicht aus den öffentlichen Medien, wie Radio oder Fernsehen, wo sie als Moderatorin und Journalistin tätig ist. Doch an diesem Abend berichtete die Schriftstellerin vor allem über persönliche Erfahrungen, die sie dazu inspirierten, ein Buch über diverse Essstörungen zu schreiben.

    Caro Matzko inspiriert im Heilbad Krumbad mit Buch "Size egal"

    „Ich selbst war als Jugendliche auch von einer solchen Essstörung betroffen“, erzählt sie, „Ich lebte in einem sehr strengen Haushalt und mir schien als Rebellionswerkzeug nichts anderes als mein eigener Körper zu bleiben. Also hungerte ich mich auf 38 Kilogramm herunter.“ Caros Vater war als zehnjähriger Junge aus den damaligen Ostgebieten Deutschlands geflüchtet und hatte dadurch einige Traumata. Ihre Mutter, welche schon früh auf ihr Äußeres reduziert wurde, stellte dieses häufig zur Schau und bemängelte jeden kleinsten Makel.

    Weiter berichtet sie dem größtenteils weiblichen Publikum von ihrer Maskenbildnerin und Zweitautorin des Buches Tanja Marfo, welche schon früh das Gefühl vermittelt bekam, nicht so richtig zu sein, wie sie war. Als großes, fettleibiges Kind musste sie sich früh Diskriminierung und Mobbing entgegenstellen. Trotzdem schildert Caro ihre Freundin als eine lebensfrohe Persönlichkeit, die gelernt hat, mit sich selbst zufrieden zu sein. So gründete sie zum Beispiel ein Label für Plus Size Models und wurde selbst eines. Zusätzlich ermutige sie auf ihrem Block andere, sich ihr anzuschließen und dafür zu kämpfen sich wertvoll fühlen zu können. „Das hat mich sehr inspiriert und ich bewundere sie dafür jeden einzelnen Tag“, kommentierte Caro.

    Von Überwindung zu Inspiration: Caro Matzkos Weg zur Selbstakzeptanz

    Die ähnliche Vergangenheit, in der beide mit unterschiedlichen Essstörungen zu kämpfen hatte, ermutigte die Freundinnen dazu, in einer Radiosendung über ihre persönlichen Erfahrungen zu sprechen, worauf sie viel positive Rückmeldung und einige Nachfragen erhielten. „Das war tatsächlich dann der ausschlaggebende Punkt, an dem wir uns dazu entschieden haben, unsere Erfahrungen in einem Buch zu veröffentlichen“, erzählt die Autorin stolz. In dem Buch teilen die beiden ihre Erfahrungen mit Essstörungen und geben Tipps für Betroffene. Auch an das Publikum appelliert die Schriftstellerin: „Überlegen Sie sich, was genau sie als Frau ihren Töchtern zeigen. Meine Mutter hat mir beispielsweise durch ihre kritikgestützten Blicke in den Spiegel suggeriert, dass Frauen anscheinend nicht zufrieden mit ihrem Körper sein dürfen. Häufig liegt das Problem in der Familie. Zeigen Sie Ihren Kindern, dass es in Ordnung ist, nicht den Idealen zu entsprechen!“

    Als wichtigste Vorsorge gegen eine Essstörung nennt Matzko eine gesunde Psyche. „Die Grundlage jeder Essstörung ist die mentale Gesundheit“, behauptet sie. In ihrem Buch gebe sie Tipps, wie man eigenständig zur Selbstliebe geraten kann. Dennoch betont sie: „Selbstliebe heißt vor allem, dafür zu sorgen, gesund zu sein und zu bleiben. Man sollte sich also nicht als Adipositas Erkrankter sagen, dass es ja heutzutage okay ist, so zu sein, sondern sich vielmehr motivieren, eine Behandlung zu machen, um sich selbst und seinem Körper zu helfen.“

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