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Krumbach: Planungstempo für Krumbacher Sportzentrum sorgt für Debatte

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Planungstempo für Krumbacher Sportzentrum sorgt für Debatte

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    Die Planungen für die Neugestaltung des Krumbacher Sportzentrums (Sporthalle, Mensa und Hallenbad) reichen bis 2013 zurück.
    Die Planungen für die Neugestaltung des Krumbacher Sportzentrums (Sporthalle, Mensa und Hallenbad) reichen bis 2013 zurück. Foto: Peter Bauer

    Wie geht es weiter mit dem Krumbacher Sportzentrum? Nach dem klaren Bürgerentscheid für einen Neubau im Juli 2021 war es um das für Krumbach so bedeutende Thema bemerkenswert still geworden. Was ist seit Juli 2021 passiert und wie sieht die Perspektive aus? Kann die Förderpolitik der Bundesregierung für das Projekt zum Problem werden, wie dies Bürgermeister Hubert Fischer beschrieben hat? Oder treibt die Stadt selbst den

    In welche Richtung werden sich die Kosten für den Neubau des Krumbacher Sportzentrums mit Sporthalle, Mensa und Hallenbad (Bild) entwickeln?
    In welche Richtung werden sich die Kosten für den Neubau des Krumbacher Sportzentrums mit Sporthalle, Mensa und Hallenbad (Bild) entwickeln? Foto: Peter Bauer

    In einigen Wochen möchte die Stadt Krumbach den Haushalt für das Jahr 2022 und die Finanzplanung für die kommenden Jahre auf den Weg bringen. Das Sportzentrum (Hallenbad, Sporthalle und Mensa) ist dabei der größte Brocken. Doch wann kann es genau gebaut werden und wie teuer wird es? Bei rund 32 Millionen Euro lag die Schätzung im letzten Sommer. Jetzt sind es etwa 36,5 Millionen Euro. Bürgermeister Fischer (JW-OL) kritisierte zuletzt auf Anfrage unserer Redaktion, dass die Bundesregierung die Förderung von Neubauten zusammengestrichen hätte. Die Folge sei, dass die Planungsbüros aktuell nicht einschätzen könnten, welche Kennwerte bei Neubauten eingehalten werden müssten. Bürgermeister Fischer hat wiederholt Kritik zurückgewiesen, dass die Stadt die Planung für das Sportzentrum nicht voranbringe. Das Krumbacher Stadtbauamt betont in diesem Zusammenhang, dass die „Kostenschätzung vorliegt und beurteilt werden könnte. Was noch offen ist, ist die Kostenberechnung.“

    Die Planung für das Krumbacher Sportzentrum reicht bis 2013 zurück

    Karl Liedel (CSU-Fraktionsvorsitzender) meint, dass seit dem Bürgerentscheid die Planung für das Sportzentrum keine wesentlichen Fortschritte mehr gemacht habe. Federführend bei der Planung ist seit den ersten Schritten im Jahr 2013 das Münchner Büro Krug Grossmann Architekten. Liedel wünscht sich, dass vom Büro baldmöglichst eine konkrete, vertiefte Kostenschätzung vorgelegt werde. Dies könne unabhängig vom Thema Förderung geschehen. Die Stadträte müssten wissen, was das neue Sportzentrum koste. „Ohne konkrete Zahlen sind alle weiteren Dinge Luftschlösser.“

    In einem zweiten Schritt sei dann zu entscheiden, wer die Kosten trage. Er befürchtet, dass sich mit Blick auf aktuelle Entwicklungen auf dem Bausektor (unter anderem Material- und Lieferengpässe) die Kosten für ein neues Sportzentrum in Richtung von 40 Millionen Euro bewegen könnten. Wichtig sei, dass ein Vertreter des Planungsbüros den Kommunalpolitikerinnen und -politikern bald den aktuellen Stand und die Kostensituation erläutere. Angesichts der Dimension der Planung könnte es sinnvoll sein, einen externen Projektsteuerer zu beauftragen.

    Eine klare Mehrheit von 62,9 Prozent gab es beim Bürgerentscheid im Juli 2021 für den Neubau des Krumbacher Sportzentrums.
    Eine klare Mehrheit von 62,9 Prozent gab es beim Bürgerentscheid im Juli 2021 für den Neubau des Krumbacher Sportzentrums. Foto: Nadine Rau

    Manfred Pfeiffer (JW-OL-Fraktionsvorsitzender) bewertet die aktuelle Entwicklung weitgehend identisch wie Bürgermeister Fischer. Infolge der politischen Unklarheit sei es für Planer eine schwierige Zeit. Das fange schon bei der Wahl des Isoliermaterials an. „Braucht man beispielsweise ein 15 oder ein 18 Zentimeter dickes Isoliermaterial, um einen bestimmten Fördertopf nutzen zu können?“ Vor vielen solcher Fragen würden derzeit die Planer stehen. Und am Krumbacher Sportzentrum seien viele einzelne Fachplaner beteiligt, deren Arbeitsergebnisse dann bei Krug Grossmann Architekten zusammengeführt würden. Das brauche seine Zeit.

    Hinzu komme, dass die Planer infolge der zeitlichen Verzögerungen durch Kommunalwahl und Bürgerentscheid andere Aufträge angenommen hätten. Das würde die Planungsdauer zusätzlich verlängern. „Aber es macht keinen Sinn, jetzt halb fertige Zahlen vorzulegen“, betont Pfeiffer. Das Sportzentrum werde sicherlich „nicht billiger“, aber der Neubau sei für die Stadt machbar und auch bis 2026 realisierbar. Ein zusätzlicher Projektsteuerer bringe im jetzigen Stadium nichts. Pfeiffer sieht das Projekt bei der Stadtverwaltung und bei Krug Grossmann in guten Händen.

    In den kommenden Jahren steht auch die Sanierung der Krumbacher Mittelschule an.
    In den kommenden Jahren steht auch die Sanierung der Krumbacher Mittelschule an. Foto: Peter Bauer

    Auch Klemens Ganz (Dritter Bürgermeister und UFWG-Fraktionsvorsitzender) sieht die Weichen für den Neubau des Sportzentrums im Stadtrat gestellt. Die Entwicklung in den letzten Monaten bewertet er ähnlich wie Pfeiffer. In verschiedenen Planungsbüros herrsche derzeit eine „Überbeschäftigung“. Ganz würde es begrüßen, wenn die Krumbacher Stadtverwaltung (federführend das Stadtbauamt) den Stadtrat über den aktuellen Stand informiert. Eine Gesprächsrunde mit den Planern sei dann sinnvoll, wenn mit Blick auf die Kosten alle relevanten Fakten vorliegen. In den jetzt anstehenden Haushaltsberatungen werde das Sportzentrum sicherlich eine sehr wichtige Rolle spielen.

    Auch die Krumbacher Mittelschule muss saniert werden

    Angelika Hosser (Grünen-Fraktionsvorsitzende) meint, dass die Planung unabhängig von der Debatte um die Förderrichtlinien des Bundes vorangetrieben werden könne. Sie befürchtet, dass die Kosten für den Neubau des Schulzentrums „explodieren“. Seit dem Sommer sei im Planungsprozess kaum etwas passiert. Mit Blick auf den Umfang des Projekts spricht sie sich dafür aus, einen Projektsteuerer einzusetzen. Zudem sei das Krumbacher Sportzentrum nicht isoliert zu betrachten.

    Im Kreistag sei bereits die Sanierung der benachbarten Realschule (für sie ist der Landkreis zuständig) ein Thema. In die Zuständigkeit der Stadt fällt die Mittelschule. „Wir können die Mittelschule aber nicht von der

    Der bekannte Krumbacher Musiker Roman Klarmann spielte am 15. März 2020 im Krumbacher Hallenbad: Dieser Tag könnte der letzte Tag gewesen sein, an dem das Hallenbad im Sportzentrum für die Öffentlichkeit zugänglich war.
    Der bekannte Krumbacher Musiker Roman Klarmann spielte am 15. März 2020 im Krumbacher Hallenbad: Dieser Tag könnte der letzte Tag gewesen sein, an dem das Hallenbad im Sportzentrum für die Öffentlichkeit zugänglich war. Foto: Peter Bauer

    Achim Fißl (SPD-Fraktionsvorsitzender und vor einigen Monaten einer der Initiatoren des Bürgerentscheids gegen einen Neubau des Sportzentrums) wünscht sich, dass die konkreten Zahlen bezüglich der Baukosten jetzt endlich „auf den Tisch gelegt“ werde. Dies habe nichts mit der Debatte um die Förderung zu tun. Dem Sportzentrumsplaner müsse gegebenenfalls eine konkrete Frist gesetzt werden. Fißl: „Wenn ich ein Auto in die Werkstatt gebe, möchte ich ja auch wissen, wann ich es abholen und wieder fahren kann.“

    Der Landkreis Günzburg plant die Sanierung der Realschule in Krumbach.
    Der Landkreis Günzburg plant die Sanierung der Realschule in Krumbach. Foto: Peter Bauer

    In einem zweiten Schritt müsse dann festgelegt werden, wer was bezahle. Auch Fißl sieht die Herausforderung, die sich dahinziehende Sportzentrumsplanung mit den Plänen für die Realschule und die Mittelschule zu koordinieren. Die Stadt sei ja auch für die Mittelschule zuständig. Die Frage sei, wie dies alles zu finanzieren sei. Fißl hält den Einsatz eines Projektsteuerers für sinnvoll. Das städtische Bauamt sei mit großen Projekten wie dem Neubau des Kinderhorts oder der Modernisierung der Grundschule ausgelastet.

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