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Krumbach: Nach Baumfällungen: Das plant Krumbach für den Lexenrieder Weg

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Nach Baumfällungen: Das plant Krumbach für den Lexenrieder Weg

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    Der Lexenrieder Weg im Krumbacher Osten wird saniert. Vor Kurzem wurden deswegen einige Bäume gefällt.
    Der Lexenrieder Weg im Krumbacher Osten wird saniert. Vor Kurzem wurden deswegen einige Bäume gefällt. Foto: Marc Hettich

    Baumfällungen im Lexenrieder Weg: „Zwei, drei Leute haben mir zum Thema gemailt und einige haben im Tiefbau angerufen“, sagt Hubert Fischer. Krumbachs Bürgermeister war in der Vergangenheit auch schon mit schlimmeren Protesten konfrontiert und gibt sich gelassen: „Selbst wenn wir irgendwo ein Bänkle aufstellen, gibt es jemanden, der sich daran stört.“

    Anfang Februar ließ die Stadt Krumbach im Bereich des Lexenrieder Wegs mehrere gesunde Bäume fällen. „Ich gebe zu, das ist nicht optimal gelaufen“, räumt Fischer ein. Die Anwohner seien zwar auf dem Postweg über die Baumaßnahme inklusive Fällung informiert worden, da eine Anwohnerversammlung lockdown-bedingt nicht möglich war – die Fäll-Aktion fand aber bereits am nächsten Tag statt. „Ich verstehe, dass sich da der eine oder andere Betroffene vielleicht etwas überrumpelt gefühlt hat.“

    Auch der Bund Naturschutz äußerte sich kritisch über die Fällung der gesunden Bäume, die am Ortsausgang Richtung Augsburg eine schöne kleine Allee formten. Warum mussten die friedlichen Riesen also weichen?

    Abwasserkanäle am Lexenrieder Weg in Krumbach werden ausgebaut

    „Spaß gemacht hat mir das auch nicht“, erklärt Fischer. „Zu den wichtigen städtischen Aufgaben gehört es aber, die Infrastruktur zu erhalten. Dazu müssen wir den Blick auch unter die Erde richten.“ Im fraglichen Gebiet ist ein dringender Ausbau der Abwasserkanäle erforderlich. Die sichere Umsetzung erfordere eine Kürzung der Baumwurzeln, was zur Folge habe, dass sie bei einem Sturm umkippen könnten. „Umweltschutz endet nicht damit, Bäume am Leben zu erhalten“, so Fischer weiter. „Dazu zählt auch, zu verhindern, dass verschmutztes Abwasser ins Grundwasser gelangt.“

    Die Fällung hätte zügig vorgenommen werden müssen, da die öffentliche Hand nur bis Februar Bäume fällen dürfe. „Wir planen, mit den Baumaßnahmen im Mai/Juni zu beginnen“, erläutert der Rathauschef.

    Was ist im Lexenrieder Weg konkret geplant? „Vorgesehen ist, noch vor Weihnachten eine Asphalttragschicht fertig zu bekommen“. Das vollständige Ziel dürfe voraussichtlich im Mai 2022 erreicht sein. „Wir sorgen natürlich dafür, dass der Zugang zum Lexenrieder Weg weitgehend möglich sein wird. An einigen Tagen kann es aber Einschränkungen geben“, kommentiert der Bürgermeister. „Eine Baustelle stellt immer eine Beeinträchtigung dar – das gilt auch, wenn ich zu Hause meine Heizung saniere oder einen Anbau vornehme“. Optimistisch fügt er hinzu: „Ich hoffe auf einen guten Capo, das sorgt immer für einen reibungslosen Ablauf.“

    Arbeiten am Lexenrieder Weg in Krumbach kosten rund 2,3 Millionen Euro

    Die Koordination des Projektes sei nicht einfach, da hier auch Unternehmen, die gegebenenfalls Erdgas- oder Glasfaserleitungen legen möchten, berücksichtigt werden müssen – und natürlich die Anwohner, die zu den kommenden Maßnahmen angehört werden sollen.

    Eine Beteiligung an den Kosten in Höhe von etwa 2,3 Millionen Euro haben die Anwohner nicht zu befürchten. Seit 2018 gibt es in Bayern keinen Straßenausbaubeitrag durch Anlieger mehr. „Früher konnten wir auf diese Weise drei Straßen pro Jahr herrichten“, stellt Fischer etwas wehmütig fest. Die Stadt bekäme heutzutage nur noch eine minimale Entschädigung in Höhe von zehn Prozent vom Land Bayern. „Damit können wir nach meiner Einschätzung nur noch eine Straße pro Jahr machen.“

    Am kommenden Montag, 1. März, gibt es im Krumbacher Bauausschuss eine erste Debatte zur Ausgestaltung des Lexenrieder Weges. „Auch wenn durch die räumlichen Gegebenheiten nicht viel Gestaltungsspielraum bleibt“, kommentiert der Bürgermeister. „Sicher ist, dass natürlich neue Bäume gepflanzt werden.“

    Straße am Bürgerhaus in Krumbach wird zur großen Baustelle

    Ebenfalls auf der Tagesordnung stehe in Krumbach die Sanierung einiger Brücken, bei denen die turnusgemäße Prüfung fällig sei. Außerdem solle in der Buchstraße der Abschnitt mit dem Bahnübergang fertiggestellt werden. In Billenhausen sei ein bahnbegleitender Weg geplant. „Ansonsten sind noch einige Straßen in Hinblick auf die Kanal- und Wasserinfrastruktur fällig – zunächst natürlich die mit den meisten Rohrbrüchen.“

    Eine buchstäblich größere Baustelle stellen die Planungen rund um das Bürgerhaus dar. „Hier soll eine Art Hürbener Zentrum entstehen“, verrät Fischer.

    „Wir müssen uns aber gut überlegen, wie wir hier die Verkehrsführung lösen, etwa mit einer Einbahnstraßenregelung“, fügt er hinzu. Hier stehe noch nichts Konkretes fest, zumal auch noch das „Go“ der Städtebauförderung fehle.

    Bei Straßenbaumaßnahmen sei es wichtig, immer die gesamte Problematik zu betrachten – beispielsweise in Hinblick auf gesetzliche Pflichten der Stadt oder eben auch auf das, was unter der Erde stattfindet.

    Fischer zeigt sich versöhnlich: „Ich gestehe natürlich jedem seine eigene Meinung zu. Die Erfahrung zeigt: Auch wenn der Protest oft groß ist, nach zwei Jahren haben sich die Gemüter beruhigt und alle können mit den Veränderungen leben.“

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