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Brand in Flüchtlingsheim: Rechtsextremist in U-Haft

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Mutmaßlicher Rechtsextremist nach Brandstiftung in U-Haft: So wird ermittelt

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    In der Krumbacher Flüchtlingsunterkunft wurde vor über einer Woche Feuer gelegt. Besteht ein Zusammenhang zu einem Fall vor zwei Jahren?
    In der Krumbacher Flüchtlingsunterkunft wurde vor über einer Woche Feuer gelegt. Besteht ein Zusammenhang zu einem Fall vor zwei Jahren? Foto: Jörn Hüneke, dpa (Symbolbild)

    Mehrere Bilder mit Hackenkreuzen und einen Baseballschläger soll der 40-Jährige in seiner Wohnung im Landkreis Günzburg gehabt haben, der nun von der Sonderermittlungsgruppe festgenommen wurde. Der Tatvorwurf: versuchte schwere Brandstiftung in einer Krumbacher Flüchtlingsunterkunft in der Nacht des 23. Juni. Die Kriminalpolizei Memmingen geht nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen von einem fremdenfeindlichen Motiv aus. Wird der Mann vor Gericht angeklagt, könnte sich das Strafmaß aufgrund einer rechten Gesinnung erhöhen. Oberstaatsanwalt Thorsten Thamm erklärt, was nun die nächsten Schritte der Ermittlungen sind.

    40-Jähriger aus dem Landkreis Günzburg sitzt in Untersuchungshaft

    Zunächst müsse das Handy von der Polizei ausgewertet werden, sagt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen Thamm: „Es geht auch darum, die Person zu durchleuchten und etwas über den Mann selbst herauszufinden.“ So könne etwa geklärt werden, ob der 40-Jährige bezüglich der vermuteten Brandstiftung in Kontakt zu anderen Personen mit rechter Gesinnung stand. Ebenfalls müsse die Ermittlungsgruppe herausfinden, ob es Zusammenhänge zu dem Brand in derselben Gemeinschaftsunterkunft in der Benjamin-Miller-Straße am 23. Oktober 2023 gibt. Denn es gibt Hinweise darauf, dass das Feuer vor zwei Jahren und die Brandstiftung am 23. Juni vom selben Täter begangen worden sein könnten.

    Die Ermittler gingen bereits 2022 mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer vorsätzlichen Brandlegung aus, auch damals startete das Feuer im Keller. Im Gegensatz zum kürzlich vergangenen Einsatz gab es vor zwei Jahren jedoch drei Verletzte, berichtet der stellvertretende Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Krumbach. Der Rauch eines brennenden Wäschestapels sei hoch in das Gebäude gezogen und habe den Rettungsweg über die Treppe versperrt. „Viele der Bewohner kamen aus Ländern, in denen nicht solch eine Infrastruktur der Freiwilligen Feuerwehren gibt. Da braucht es deutlich länger, bis jemand kommt. Daher sind einige aus den Fenstern im Obergeschoss gesprungen“, erinnert sich Mathias Vogel. Die restlichen Personen im ersten Obergeschoss habe die Feuerwehr über eine tragbare Leiter geretteten, die Menschen aus dem Dachgeschoss mit einer Drehleiter.

    Im Krumbacher Flüchtlingsheim sind derzeit 17 Personen untergebracht

    Das sei bei dem Brand vor über einer Woche nicht der Fall gewesen, denn dieses Mal hätten alle Bewohner schon bei Eintreffen der Feuerwehr draußen vor dem Haus gewartet. Derzeit wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft laut Landratsamt 17 Personen, die aus den Ländern Gambia, Türkei und Afghanistan stammen. Die Günzburger Behörde teilt weiter mit: „Grundsätzlich gelten für Asylunterkünfte den Brandschutz betreffend besondere Auflagen, die im Rahmen des Genehmigungsverfahrens nachzuweisen sind. Ein extra Sicherheitsdienst gehört nicht dazu.“

    Auch nach der vermutlich zweiten Brandstiftung sei eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen nicht geplant, wie ein Pressesprecher des Landratsamts auf Nachfrage mitteilt. Ebenfalls wurde den Bewohnerinnen und Bewohnern nach dem Vorfall kein gesondertes Gesprächsangebot gemacht, die Behörde verweist jedoch auf die Flüchtlingsberatung der Diakonie Neu-Ulm in Krumbach.

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