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Krumbach/Mindelheim: Welche Gefahr den heimischen Wäldern jetzt durch Borkenkäfer droht

Krumbach/Mindelheim

Welche Gefahr den heimischen Wäldern jetzt durch Borkenkäfer droht

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    So genannte Buchdrucker sitzen auf der Rinde einer Fichte. Der Hauptschwarmflug steht jetzt bevor.
    So genannte Buchdrucker sitzen auf der Rinde einer Fichte. Der Hauptschwarmflug steht jetzt bevor. Foto: Andreas Arnold, dpa (Archivbild)

    Borkenkäfer: Allein bei diesem Stichwort schrillen bei Förstern wie bei Waldbesitzern gleichermaßen sozusagen die Alarmglocken. In diesem Jahr ist die Lage nach einem milden Winter offenbar bedenklich. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Krumbach-Mindelheim appelliert an die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, Schadholz aufzuarbeiten und ihre Wälder aufmerksam zu kontrollieren. 

    Durch das warme Frühlingswetter Anfang April hat der Borkenkäfer sein Winterquartier verlassen und neue Brutbäume angeflogen. "Der Buchdrucker legte im Herbst 2023 vielfach eine 3. Generation an, mit den milden Wintertemperaturen konnten sich zudem unter der Rinde Jungkäfer gut entwickeln", heißt es in der aktuellen Mitteilung des Amtes. Entsprechend groß sei die Ausgangspopulation. Der Kälteeinbruch der letzten Tage habe die Vermehrung zwar etwas gebremst, dennoch seien die Försterinnen und Förster in Alarmstellung: Der Hauptschwärmflug stehe bevor, erste Fallenfänge deuten bereits darauf hin. 

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Abgebrochene Kronen vom letzten Schneebruch sind eine optimale Vermehrungsquelle für den Borkenkäfer
    Krumbach Abgebrochene Kronen vom letzten Schneebruch sind eine optimale Vermehrungsquelle für den Borkenkäfer Foto: J. Kutter

    Das Schneebruch- und Sturmschadholz vom Dezember 2023 sei immer noch ausreichend frisch und biete "ideale Ausgangsbedingungen für Buchdrucker und Co.." Da der Brutraum in den gebrochenen Stämmen schnell besetzt sei, weichen anfliegende Buchdrucker auf angrenzende, stehende Fichten aus. Für den Kupferstecher seien die verstreut liegenden Kronen ebenfalls sehr attraktiv.

    Entscheidend sei jetzt die schnelle Aufarbeitung des Schadholzes. Über viele Waldflächen verteilte Einzelbrüche können zu massiven Borkenkäferschäden im Sommer führen. Das AELF rät Waldbesitzern daher, schnell aktiv zu werden. Jeder Tag zähle und eine schnelle Aufarbeitung und Verbringung von Borkenkäferholz helfe, den Befallsdruck der ersten Schwärmwelle zu reduzieren.

    Was jetzt in den Wäldern getan werden sollte

    Das Amt empfiehlt: Sturm- und Schneebruchschäden sollten jetzt konsequent aufgearbeitet werden. Auch abgebrochene Gipfel und gebrochene Stämme müssen aus dem Bestand. "Suchen Sie nach frisch befallenen Bäumen. Sie sind erkennbar am braunen Bohrmehl, an Nadelverfärbung und Nadelabfall, Rindenabfall am Kronenansatz, Harzfluss oder Spechtabschlägen. Bei Befall muss das Holz möglichst schnell aufgearbeitet und abgefahren, oder mit einem Abstand von mindestens 500 Meter zum nächsten Fichtenwald gelagert werden. Kronen und Resthölzer am besten mulchen oder hacken." 

    Bei Fragen rund um den Borkenkäfer helfen die Försterinnen und Förster des AELF Krumbach-Mindelheim gerne weiter. Der zuständige Ansprechpartner ist mit dem „Försterfinder“ unter www.waldbesitzer-portal.bayern.de zu finden. Aktuelle Infos zur Borkenkäfergefahr und eine Praxishilfe zum Erkennen von Befall gibt es unter www.borkenkäfer.org. (AZ)

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