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Krumbach: Mangelware bezahlbarer Wohnraum: Das will Krumbach besser machen

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Mangelware bezahlbarer Wohnraum: Das will Krumbach besser machen

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    Am Hopfenweg schafft die Stadt Krumbach gerade bezahlbaren Wohnraum. Für die SPD-Fraktion im Stadtrat ist das zu wenig.
    Am Hopfenweg schafft die Stadt Krumbach gerade bezahlbaren Wohnraum. Für die SPD-Fraktion im Stadtrat ist das zu wenig. Foto: Emil Neuhäusler

    „Klärung der Möglichkeiten für die Stadt Krumbach, weiteren Wohnraum mit bezahlbaren Mieten für Mitbürger-/innen mit unterdurchschnittlichem beziehungsweise durchschnittlichem Einkommen zu schaffen“, stand am Montagabend als Antrag der SPD-Stadtratsfraktion auf der Tagesordnung. Bürgermeister Hubert Fischer setzte sich im Grunde im Alleingang mit der Antragstellung auseinander: Für ihn sind es genau die Möglichkeiten, die die Stadt

    Alle Fraktionen hätten bei der letzten Kommunalwahl mit dem Slogan „Wohnraum für alle“ für sich Werbung gemacht, begann SPD-Stadtrat Peter Tschochohei die Erläuterung des Antrags. Der Bau der städtischen Wohnblocks im Hopfenweg sei ein Anfang. Allerdings reiche es nicht aus, nur Wohnungen und Häuser beziehungsweise Mietwohnungen mit gehobener Ausstattung in Krumbach zu errichten. „Wir brauchen weiteren preiswerten und bezahlbaren Wohnraum“, forderte er.

    Leider konnten private Investoren bislang nicht dazu bewegt werden, beklagte der SPD-Stadtrat, in ausreichendem Umfang in den Neubau von Sozialwohnungen zu investieren. Aktuell sei auch nicht erkennbar, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern werde. Aus seiner Sicht sei es vorhersehbar, dass der Bedarf an erschwinglichem Wohnraum in Zukunft vielleicht sogar überproportional steigen wird. Nicht zuletzt auch durch die Einkommenseinbußen im Zuge von Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust im Rahmen der Corona-Pandemie.

    Jeder zusätzlich gebaute Wohnraum, entspannt die Lage in Krumbach

    Die Ergebnisse der Klärung der Möglichkeiten hinsichtlich der Schaffung weiteren bezahlbaren Wohnraums sollen zeitnah im Stadtrat vorgestellt und öffentlich diskutiert werden. Weiter solle der zeitliche Ablauf so gewählt werden, dass für das Haushaltsjahr 2021 und fortfolgende sowie für die weitere Finanzplanung die erforderlichen Mittel eingestellt werden können.

    „Ich wünschte, wir könnten günstigen Wohnraum schaffen!“, betonte Bürgermeister Fischer. Da sich aber günstiger Wohnraum nicht von allein schaffe, habe die Stadt Krumbach in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Lösungsansätzen umgesetzt. So habe zum Beispiel die Stadt Krumbach nicht wie andere Städte und Kommunen den eigenen Wohnungsbestand komplett verkauft, sondern nur einzelne Gebäude, die sich nicht wirtschaftlich sanieren ließen. Für die Wohnraumbeschaffung gebe es in der Stadt Krumbach eine Strategie, die das Zusammenwirken von privaten und öffentlichen Anstrengungen verlange. Zum einen ermögliche die Stadt durch die Schaffung von Baurecht in Form von Bebauungsplänen Privatinvestoren Raum für Bauten. Jeder zusätzlich gebaute Wohnraum entspanne die Wohnungslage.

    Des Weiteren unterstütze die Stadt seit Jahren die Baugenossenschaft bei der Sanierung von Wohnungen. Als Beispiel nannte er das Areal an Kammelweg und am Johannisbrunnen, wo zusammen mit der Wohnungsbaugesellschaft durch einen geschickten Bebauungsplan bei gleichem Grund eine doppelte Anzahl an Wohnfläche ermöglicht werde.

    In Krumbach könnte noch ein weiterer Wohnblock gebaut werden

    Nicht ganz erfolgreich nannte Bürgermeister Fischer die Ausgliederung von Wohnungsbestand in das städtische Kommunalunternehmen. Der Staat habe damals die Stadt gedrängt, für die Schaffung von Wohnraum die private Rechtsform zu übernehmen, dann aber selbst Jahre später für das Erlangen von Zuschüssen die Forderung daran gekoppelt, dass nicht das kommunale Unternehmen Eigentümer sein dürfe, sondern nur die Kommune. Er wertete dies als Widersprüchlichkeit in der Politik.

    Der städtische Bau am Hopfenweg wäre der erste städtische Wohnblock seit Jahrzehnten gewesen. Nach langen Verhandlungen habe man das Grundstück bekommen. Als glückliche Fügung kam hinzu, dass es endlich ein Förderprogramm gab, das „nicht mehr Aufwand macht, als es Gelder bringt“.

    Mit diesem Förderprogramm seien tatsächlich vom Freistaat Bayern Gelder geflossen, mit denen die Mieten einigermaßen begrenzt werden können. Beim Weiterbestehen dieses Programms schloss Fischer nicht aus, dass noch ein weiterer Wohnblock ins Auge gefasst wird. Mehr ist nach Meinung von Bürgermeister Fischer nicht möglich. Niemals werde ein Investor auf eigene Kosten billigen Wohnraum schaffen. Und die bisherigen Förderprogramme – außer dem einen – seien nicht geeignet, den Wohnungsmarkt zu beleben, zu revolutionieren oder gar Sozialwohnungen auf den Weg zu bringen. Die Bindungen, die man da eingehe, seien so restriktiv, dass kein Unternehmen, nicht einmal eine Baugenossenschaft es wagen könne, diese einzugehen, weil es dann um seine wirtschaftliche Existenz bangen müsste.

    Da vonseiten des Krumbacher Stadtrates, insbesondere vonseiten der SPD, keine weiteren Vorschläge zur Behebung der Problematik gefunden wurden, wurde der Antrag als „zur Kenntnis genommen“ einstimmig abgehakt.

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