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Krumbach: KultKunst: Glanzvolle Vergabe des Mittelschwäbischen Kunstpreises 2024

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KultKunst: Glanzvolle Vergabe des Mittelschwäbischen Kunstpreises 2024

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    Rosemarie Schneid, Gewinnerin des Kunstpreises der Stadt Krumbach 2024, zwischen den beiden Geldgebern, Bürgermeister Hubert Fischer (links) und Günther Mayer (rechts), Präsident des Lions-Club Mittelschwaben.
    Rosemarie Schneid, Gewinnerin des Kunstpreises der Stadt Krumbach 2024, zwischen den beiden Geldgebern, Bürgermeister Hubert Fischer (links) und Günther Mayer (rechts), Präsident des Lions-Club Mittelschwaben. Foto: Heinrich Lindenmayr

    Wer spät kam, fand nur noch einen Stehplatz weitab vom Geschehen. Bei der Vernissage von KultKunst 2024 platzte das Mittelschwäbische Heimatmuseum aus allen Nähten. Das hatte seine Gründe. Die Traditionsveranstaltung verspricht Qualität, sowohl was die ausgestellten Kunstwerke angeht als auch deren Präsentation. Im Rahmen der Vernissage werden die Gewinner des Mittelschwäbischen Kunstpreises und des Krumbacher Kunstpreises bekannt gegeben.

    Preisvergaben sind immer spannend. Was aber die Preisverleihung im Rahmen der Jahreskunstausstellung des Kult-Vereins, wie die Veranstaltung vormals hieß, angeht, sie ist vor allem deswegen attraktiv, weil sie Transparenz in jeglicher Hinsicht praktiziert. Museumsleiterin Anita Roth informierte die Besucher der Vernissage über den Ablauf des Verfahrens. Vor einem Vierteljahr waren die Preise ausgeschrieben worden. Mit Unterstützung durch Lilo Ring und Renate Luyben konnte das eingereichte umfangreiche Material, zunächst nur Fotos von Werken, für die fünfköpfige Jury aufbereitet werden.

    Krumbach im Kunstfieber: Vernissage von KultKunst 2024 begeistert

    Am Wettbewerb beteiligten sich nicht nur Künstlerinnen und Künstler aus der Region, sondern jene, denen der zweimalige Weg nach Krumbach nicht zu weit war. Denn die Künstler werden dazu verpflichtet, ihr Werk, das von der Jury für die Teilnahme an der Ausstellung freigegeben wurde, persönlich abzugeben und wieder abzuholen. Anita Roth klärte auf über die diesjährige Zusammensetzung der fünfköpfigen Jury: die Künstler Winfried Becker aus Kempten, Patrick Nikolas aus Ulm, Reiner Schlecker aus Neu-Ulm, die Kunstpädagogin Linda Blaske und die Kunsthistorikerin Andrea Himmelsbach, beide aus Memmingen.

    
Von links: Museumsleiterin Anita Roth, Kult-Vorsitzender Marc Hettich und Preisträgerin Kerstin Skringer.
    Von links: Museumsleiterin Anita Roth, Kult-Vorsitzender Marc Hettich und Preisträgerin Kerstin Skringer. Foto: Heinrich Lindenmayr

    Zur Transparenz zählt auch, dass man erfährt, wie hoch die Preisgelder sind und woher sie kommen. Der Mittelschwäbische Kunstpreis ist auf 3000 Euro angesetzt, das Geld kommt vom Landkreis Günzburg. Der Krumbacher Kunstpreis ist mit 1500 Euro dotiert, 1000 Euro spendet der Lions-Club Mittelschwaben, 500 Euro die Stadt Krumbach. Besonders interessant und aufschlussreich ist die Begründung der Preisvergabe durch die Jury. Großen Wert legten die Juroren auf das verwendete Material und dessen Bearbeitung.

    Zwei Platten montierte die Gewinnerin des diesjährigen Krumbacher Kunstpreises Rosemarie Schneid, geboren 1944 in Roggenburg, zusammen. Bei der einen Platte handelte es sich um das ehemalige Fenster einer Waldhütte, das viele Gebrauchsspuren, ja sogar Brandspuren aufwies. Die Spuren entfernte die Künstlerin nur zum Teil. Sie bearbeitete den Bildträger auf beiden Seiten, setzte auf die eine Seite Fantasiegestalten in leuchtender Ölpastellkreide, auf die andere Seite sprayte sie Formen von Körpern. Kerstin Skringer, geboren 1971 in Dingolfing, Gewinnerin des Mittelschwäbischen Kunstpreises 2024, trug zahlreiche „Schichten feinster farbiger Lasuren in Öl“ auf die Leinwand und erzeugte damit „faszinierende durchscheinende Farbflächen mit Spiegelungen und Durchblicken“. Bildmotive, eingebunden in einen größeren thematischen Zusammenhang, sahen die Juroren bei beiden Arbeiten gegeben. Rosemarie Schneid malte Figuren, die gleichsam urwüchsig und überraschend aus einer Welt der Märchen und Fabeln auftauchen. In Kerstin Skringers Gemälde lassen sich, sofern der Betrachter einige Geduld und Geschicklichkeit aufbringt, Umrisse und Einzelheiten von Kopf und Schultern eines Menschen unter einer Wasseroberfläche ausmachen. „All Beauty must die I“ lautet der Titel des 1,5 mal 1,5 Meter großen Bildes.

    Präsident des Lions-Clubs Mittelschwaben Günther Mayer: Kultur fördern

    Einfallsreichtum und technische Fertigkeiten attestierte die Jury beiden Künstlerinnen. Besonders wichtig aber war den Juroren, dass beide Künstlerinnen den Betrachter stark einbeziehen, indem ihre Arbeiten der Wahrnehmung und Deutung des Betrachters große Freiräume eröffnen und ihn damit zu einer Partizipation einladen. Der frisch gewählte Präsident des Lions-Clubs Mittelschwaben Günther Mayer sagte bei der Preisverleihung, die Kunst und Kultur in seiner Heimat zu fördern, sei eine schöne Aufgabe. Kult-Vorsitzender Marc Hettich bedankte sich bei Anita Roth und allen Helfern, die Ausstellung sowie die Preisvergabe zu organisieren und durchzuführen, sei eine echte Herausforderung. Bürgermeister Hubert Fischer empfand es als großartig, dass der Literaturherbst und die Kunstnacht nun im Frühsommer ein starkes Gegengewicht hätten mit der Ausstellung KultKunst und der Krumbacher Kulturwoche. Stimmungsvoll umrahmten Liedermacherin Mona Medusa, begleitet von Danny Dirscherl und Kai Wohland, die Vernissage.

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