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Krumbach: Krumbacher Initiative: Sanierung des Sportzentrums kommt klar günstiger als Neubau

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Krumbacher Initiative: Sanierung des Sportzentrums kommt klar günstiger als Neubau

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    Das Krumbacher Sportzentrum wurde Ende der 70er-Jahre errichtet. Seit 2013 wird im Stadtrat über die Zukunft der Anlage debattiert. Am kommenden Montag, 22. März, wird ab 18 Uhr in der Sitzung des Stadtrates (Beginn 18 Uhr) wieder über das Thema diskutiert.
    Das Krumbacher Sportzentrum wurde Ende der 70er-Jahre errichtet. Seit 2013 wird im Stadtrat über die Zukunft der Anlage debattiert. Am kommenden Montag, 22. März, wird ab 18 Uhr in der Sitzung des Stadtrates (Beginn 18 Uhr) wieder über das Thema diskutiert. Foto: Peter Bauer

    Kommt es in Krumbach zu einem Bürgerentscheid über die Zukunft des Sportzentrums? Kai Saloustros und Jochen Jakob, die sich beide in der Initiative gegen den Abriss und für eine Sanierung des

    Kai Saloustros (links) und Jochen Jakob sagen, dass eine Sanierung des Sportzentrums deutlich kostengünstiger als ein Neubau wäre.
    Kai Saloustros (links) und Jochen Jakob sagen, dass eine Sanierung des Sportzentrums deutlich kostengünstiger als ein Neubau wäre. Foto: Peter Bauer

    „Das Bürgerbegehren ist die notwendige Konsequenz aus der nicht ausreichenden Projektsteuerung durch die Stadt Krumbach“, betonten beide. Jochen Jakob ist vielen als Architekt bekannt. Diplomgeologe Kai Saloustros ist Prokurist des Krumbacher Planungsbüros Kling Consult. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklären beide mit Nachdruck, dass sie sich ausschließlich als Krumbacher Bürger privat in der Initiative gegen den Abriss des Sportzentrums engagieren. Wiederholt verweisen sie auf den nach ihrer Ansicht über viele Jahre hinweg unstrukturiert verlaufenen Planungsprozess und auf die mittlerweile verbesserten Fördermöglichkeiten für eine Sanierung.

    Was kann ein Projektsteuerer leisten?

    Bei Projekten dieser Größenordnung sei es üblich, dass zusätzlich zum Planungsbüro ein Projektsteurer beauftragt werde. Seine Aufgabe sei es unter anderem, Diskussionen zu strukturieren und dafür zu sorgen, dass der Planungsprozess stringent ablaufe. Immer wieder seien auch Moderationsqualitäten eines Projektsteurers gefragt. Auch der Landkreis Günzburg greife bei seinen Großprojekten wie etwa beim Ärztehaus für die Kreisklinik Krumbach immer wieder auf Projektsteurer zurück.

    Derzeit ist das Hallenbad-Becken leer. Ob das Bad geöffnet werden kann, ist unklar.
    Derzeit ist das Hallenbad-Becken leer. Ob das Bad geöffnet werden kann, ist unklar. Foto: Christoph Lotter

    In Krumbach seien seinerzeit „nicht von vorne herein beide Optionen Sanierung oder Neubau angemessen untersucht“ worden. Jakob und Saloustros sagen, dass sie bereits im Jahr 2013 Bürgermeister Hubert Fischer davor gewarnt hätten, unstrukturiert an das Projekt zu gehen. So gebe es bis heute auch für den

    Bekanntlich haben der SPD-Fraktionsvorsitzende Achim Fißl und der damalige UFWG-Stadtrat Dr. Marcus Härtle 2019 ein Bürgerbegehren gegen den Abriss des Sportzentrums auf den Weg gebracht. Unterschriften wurden gesammelt, aber bislang nicht übergeben. Rathauschef Fischer wirft den Initiatoren des Entscheids, die sich in der Bürgerinitiative Zukunft Krumbach zusammengefunden haben, vor, dass sie seit zwei Jahren „rumeiern“.

    Die Initiatoren weisen dies entschieden zurück. Dr. Marcus Härtle sagt, dass ein konkreter Beschluss des Stadtrates für einen Neubau des Sportzentrums (Hallenbad, Mensa und Sporthalle) notwendig gewesen sei, um das Bürgerbegehren zu konkretisieren. In der Abstimmung Anfang Februar hatte sich der Krumbacher Stadtrat bekanntlich mit 16:8 Stimmen für einen Ersatzneubau des Sportzentrums ausgesprochen. Auf diesen konkreten Beschluss des Rates beziehe sich das Bürgerbegehren, sagt Härtle.

    Rund 900 gesammelte Unterschriften aus Krumbach und den Ortsteilen müssen die Initiatoren vorlegen, dann könnte das Bürgerbegehren in einen Bürgerentscheid einmünden. Jakob und Saloustros gehen davon aus, dass die Unterschriften nach Ostern vorgelegt werden könnten und das Bürgerbegehren in den nächsten Wochen zum Abschluss gebracht werden könne. Weitere Details gibt es auf der Internetseite www.zukunft-krumbach.de.

    Wird das Sportzentrum neu gebaut oder saniert?
    Wird das Sportzentrum neu gebaut oder saniert? Foto: Monika Leopold-Miller

    Falls es bei einem Bürgerentscheid eine Mehrheit gegen einen Abriss und für eine Sanierung gebe, werde dies das Projekt Sportzentrum um weitere zwei bis drei Jahre verzögern, erklärte vor kurzem Bürgermeister Fischer. Saloustros und Jakob können dies nicht nachvollziehen: „Wenn der Stadtrat die Fakten würdigt und die Sanierungsoption in Angriff nimmt, kann sofort eine vertiefte Kostenschätzung für die Sanierung vorgenommen werden.“ Wie hoch ist der Aufwand für eine vertiefte Kostenschätzung? Die Aussage der Stadt, dass der Preis bei rund 1,5 Millionen Euro liege, halten Saloustros und Jakob für nicht zutreffend. Sie gehen vielmehr von einer Größenordnung von etwa 60.000 Euro aus. „Sollten noch Teile der Vorplanung fertiggestellt werden müssen, kommen wir auf maximal 250.000 Euro.“

    Welche Fördermöglichkeiten es bei einer Sanierung gibt

    Beide verweisen darauf, dass es für eine Sanierung mittlerweile eine deutlich verbesserte Förderung gebe. Die Argumentation von Bürgermeister Fischer, dass fünf Millionen Euro Mehrkosten nötig seien, um dann rund 2,5 Millionen Euro Fördergeld zu bekommen, weisen sie entschieden zurück. Jakob nennt ein Schulprojekt, das er im Allgäu betreut. Bei 380.000 Euro Mehrkosten gebe es dort einen um 1,4 Millionen Euro höheren Zuschuss. Auch Achim Fißl hatte vor einigen Tagen erklärt, dass bei einer Sanierung verstärkt Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) genutzt werden könnten (wir berichteten).

    Die Initiatoren des Bürgerbegehrens halten es für möglich, dass das Sportzentrum für rund 22 Millionen Euro (für den Neubau waren zuletzt etwa 32 Millionen Euro veranschlagt – wobei jetzt ein Ratsausschuss nach Einsparmöglichkeiten suchen soll) saniert werden könne. In diesem Zusammenhang verweisen beide auf die angespannte Haushaltslage der Stadt, die sich durch die Corona-Krise weiter zuspitzen könne.

    Kling Consult habe den Gebäudezustand bereits 2014 untersucht. Der Beton sei insgesamt in einem hervorragenden Zustand. Es sei völlig unsinnig, „sehr gut erhaltene Rohbausubstanz“ zu vernichten.

    Jakob und Saloustros nennen Buchloe als Beispiel für eine erfolgreiche Sanierung.

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