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Krumbach: Jüdische Kulturwoche startet mit historischen Einblicken in Krumbach

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Jüdische Kulturwoche startet mit historischen Einblicken in Krumbach

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    Das Wohnhaus der jüdischen Familie Höchstädter im Jahr 1936 (von links an der Eingangstreppe: Hugo Höchstädter, dessen Mutter Cilli Höchstädter und Hugos Großmutter Karoline Höchstädter)
    Das Wohnhaus der jüdischen Familie Höchstädter im Jahr 1936 (von links an der Eingangstreppe: Hugo Höchstädter, dessen Mutter Cilli Höchstädter und Hugos Großmutter Karoline Höchstädter) Foto: Sammlung Heimatverein Krumbach

    Die Jüdische Kulturwoche Augsburg Schwaben 24 beginnt mit Veranstaltungen in Krumbach. Wie in jedem Herbst organisieren das Jüdische Museum Augsburg mit der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg eine Woche lang vom 22. September bis zum 29. September Veranstaltungen rund um Themen des jüdischen Lebens. Diese Woche liegt gerade vor dem Neujahrsfest, an dem man sich „Schana Towa“, also ein gutes Jahr wünscht. Das ist für Jüdinnen und Juden heuer bekanntlich nicht so einfach, nicht nur in Israel, auch in Deutschland, wo viele eine sichere Heimat zu finden geglaubt haben. Deshalb ist das Motto nicht nur mit einem Ausrufe, sondern auch mit einem Fragezeichen versehen.

    Erinnern an jüdisches Leben am Gesundbrunnenplatz und Friedhof

    Mit zu den Veranstaltern gehört das Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben, zu dem auch der Heimatverein Krumbach gehört. Wie kann in Krumbach das Thema aufgegriffen werden, wo kein jüdisches Leben mehr sichtbar existiert? Da kann ein Blick zurück zeigen, wie gute Jahre entstehen können, wenn man, ausgestattet mit gleichen Rechten und doch mit verschiedenen Religionen, zusammenleben und zusammen an einer politischen und sozialen Gemeinschaft arbeiten will. Wie gut das dem Ortsteil Hürben und ab 1902 ganz Krumbach getan hat, ist heute noch im Stadtbild erkennbar. Dem nachzuspüren, ist die erste Veranstaltung angelegt.

    Am Samstag, 21. September, um 14 Uhr, beginnt eine Führung durch das jüdische Hürben mit Haus- und Familiengeschichten am Gesundbrunnenplatz, die manchen danach die Stadtgeschichte mit anderen Augen sehen lässt. Am Sonntag, 22. September, um 14 Uhr, kann man etwas über jüdisches Leben auf dem jüdischen Friedhof erfahren, nicht nur über die besondere Bedeutung dieses Ortes, sondern am Grabstein des Louis Höchstädter auch über dessen Familie, in der sich alle hier zu Hause fühlten. So sehr, dass der Sohn nach dem Krieg aus seiner neuen Heimat Peru viele Male nach Krumbach kam – aus innerer Verbundenheit. Wenn man hier die Grabinschrift richtig zu deuten weiß, dann spürt man, wie eine Reihe von guten Jahren vorher durch Hass und Hetze in schlechte nachher münden können.

    Von links: Ludwig Louis Höchstädter, seine Frau Cilli Höchstädter und sein Sohn Hugo Höchstädter.
    Von links: Ludwig Louis Höchstädter, seine Frau Cilli Höchstädter und sein Sohn Hugo Höchstädter. Foto: Sammlung Heimatverein Krumbach

    Der Treffpunkt für diese Führung ist am Tor des jüdischen Friedhofs, männliche Besucher müssen bitte eine Kopfbedeckung tragen. Über die Veranstaltungsreihe kann man sich unter www.jmaugsburg.de/jkas24 informieren. (AZ)

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