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Krumbach: Investor muss beim geplanten Rewe-Markt in Krumbach nachbessern

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Investor muss beim geplanten Rewe-Markt in Krumbach nachbessern

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    Der Bauantrag für den Rewe-Markt am Krumbacher Gärtnerweg wurde jetzt zurückgestellt. Der Investor will nachbessern.
    Der Bauantrag für den Rewe-Markt am Krumbacher Gärtnerweg wurde jetzt zurückgestellt. Der Investor will nachbessern. Foto: Peter Bauer (Archivbild)

    In Krumbach soll ein Rewe-Markt mit einer Grundfläche von circa 2345 Quadratmeter und mit einer Höhe von 7,30 Meter errichtet werden. Doch im Bauausschuss gab es nun Enttäuschung über das geplante Projekt in der Nähe des Gärtnerwegs. Der Bauantrag wurde zurückgestellt. Der Investor müsse nachbessern, war die einhellige Meinung im Gremium.

    Auf dem Flachdach des Marktes mit einer Neigung von zwei Grad ist eine extensive Dachbegrünung ebenso wie eine Photovoltaikanlage geplant. Stellplätze sind für 80 Kraftfahrzeuge vorgesehen. Grundsätzlich hält sich der Investor an die Festsetzungen des Bebauungsplanes.

    Ganz und gar nicht einverstanden waren die Stadträte im Bauausschuss jedoch mit der anthrazitfarbenen schlichten Fassadengestaltung. "Bei einem solchen strittigen Projekt hätte ich mir eine ansprechendere Gestaltung und keine Industriehalle gewünscht", sagte Manfred Pfeiffer (JW-OL). Für den Stadtrat wirkt die Fassade einfallslos, alltäglich und füge sich nicht in das dortige Ortsbild ein. Pfeiffer erinnerte an den Auftritt der Planerin zu Beginn des Projektvorhabens, wo von einer ganz anderen Gestaltung die Rede gewesen sei. "Damalige Werbung und Realität unterscheiden sich deutlich", so Pfeiffer.

    Rewe in Krumbach: Investor sucht Kontakt zur zuständigen Planerin

    Enttäuscht zeigte sich auch Klemens Ganz (UFWG). Mit "zeitgemäß" habe dies nichts zu tun. Es entspreche bei Weitem nicht dem, was seinerzeit in den Anfängen vorgestellt wurde. Dem schlossen sich auch die übrigen Bauausschussmitglieder an. Der Bauantrag wurde zurückgestellt. Bereits kurz nach der Sitzung habe Investor Stefan Tränkner von der Entscheidung des Bauausschusses erfahren. Er akzeptiere voll und ganz die Meinung der Stadträte. Umgehend habe er mit dem REWE-Konzern und der zuständigen Planerin Kontakt aufgenommen. Es werde nachgebessert, signalisierte Tränkner.

    Doch wie kam es zu dieser Fassadengestaltung? "Rewe legt großen Wert auf moderne Planungen und auf Einhaltung des eigenen Corporate-Designs", so Tränkner. Er habe die Planung vom Rewe-Konzern erhalten und schlicht und einfach so der Stadtverwaltung vorgelegt. Kritik an der Entscheidung des Bauausschusses übt er in keiner Weise. "Ich stehe voll dahinter, es wird positive Änderungen geben." Tränkner meinte, dass die modernen Planungen des Konzerns nicht immer auf jeden Standort übertragbar sind. Es gelte nun, die Vorstellungen des Rewe-Konzerns und der Stadträte in Einklang zu bringen.

    Investor Stefan Tränkner will dies auch tun. "Ich nehme die Anregung positiv auf und stehe zu 100 Prozent hinter der Entscheidung der Stadträte", meldete sich Tränkner bereits einen Tag nach der Bauausschusssitzung zu Wort.

    Worüber der Bauausschuss in Krumbach noch diskutiert hat

    • E-Ladesäule: Ein Krumbacher Geschäftsmann will mit dem auf seiner Photovoltaikanlage erzeugten Strom künftig seinen gewerblich genutzten Transporter laden. Die geplante private Ladesäule will er auf einer öffentlichen Verkehrsfläche errichten, da ein privater Parkplatz rund um sein Anwesen nicht zur Verfügung steht. Vergleichbare Fälle gibt es bisher im Krumbacher Stadtgebiet nicht. Die Bauausschussmitglieder wollten sich dem Anliegen nicht verschließen. Dem Antrag wurde befristet zugestimmt, um Erfahrungswerte zu sammeln, auch für künftige ähnlich gelagerte Fälle. Die Verwaltung kann mit dem Antragsteller einen entsprechenden Gestattungsvertrag abschließen.
    • Wohnhalle: Ein Antragsteller möchte in Billenhausen im Bereich "An der Eiche" ein Einfamilienhaus als Wohnhalle bauen. Das Einfamilienhaus mit versetztem Satteldach wird nur teil-ausgebaut. Die Schlafbereiche befinden sich in verschiedenen Wohnwagen. Bei dem Grundstück handelt es sich um eine landwirtschaftliche Fläche, ein Bebauungsplan liegt nicht vor. Für Manfred Pfeiffer (JW-OL) handelt es sich eindeutig um eine Industriebebauung. "Wir müssen befürchten, dass dieses Gebäude mittel- oder langfristig als Gewerbehalle genutzt wird", sagte Pfeiffer. Auch Bürgermeister Hubert Fischer betonte, dass dieses Vorhaben aus Sicht der Stadtentwicklung so nicht gewünscht sei. Die Stadträte lehnten den Antrag und das städtische Einvernehmen ab.
    • Werbeanlagen: Rechtlich zulässig aber politisch nicht gewünscht. Auf diesen Nenner ist die Diskussion im Krumbacher Bauausschuss hinsichtlich zweier beleuchteter Werbeanlagen in der Luitpoldstraße zu bringen. Der Antragsteller möchte eine beleuchtete Werbeanlage an der Hauswand und eine einseitige, beleuchtete Werbeanlage frei-stehend auf dem Grundstück anbringen. An der Hauswand des gegenüberliegenden Hauses ist bereits eine Werbeanlage in ähnlicher Größe vorhanden. "Wir müssen uns dagegen wehren", sagte Bürgermeister Hubert Fischer. Eine rechtliche Grundlage, die Werbeanlagen abzulehnen, fehlt den Stadträten allerdings. Dennoch verweigerten sie die Zustimmung. Der Rathauschef sah es als Auftrag, in nächster Zeit eine Satzung über die Zulässigkeit und Gestaltung von Werbeanlagen zu erarbeiten.
    An diesem Gebäude und auf dessen Grundstück sollen zwei beleuchtete Werbeanlagen angebracht werden, wie im Nachbargebäude im Hintergrund. Krumbachs Bauausschussmitglieder lehnten dies allerdings ab.
    An diesem Gebäude und auf dessen Grundstück sollen zwei beleuchtete Werbeanlagen angebracht werden, wie im Nachbargebäude im Hintergrund. Krumbachs Bauausschussmitglieder lehnten dies allerdings ab. Foto: Dieter Jehle
    • Initiative Tempo 30: Stadträtin Johanna Herold (CSU-JU-Fraktion) wies auf die Städteinitiative Tempo 30 hin. Das Tempo-30-Projekt soll den Verkehr in den Städten effizienter, sicherer und klimaschonender machen. Es finde in zahlreichen Städten Unterstützung. Das Thema werde in einer der nächsten Sitzungen auf der Tagesordnung stehen, hieß es in der Bauausschusssitzung.
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