Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Krumbach: Indorama-Werk empfängt thailändische Gäste, um über Korruption aufzuklären

Krumbach

Indorama-Werk empfängt thailändische Gäste, um über Korruption aufzuklären

    • |
    Die Gäste aus Thailand erfahren in einer Präsentation etwas über Strategien sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Korruption am Standort.
    Die Gäste aus Thailand erfahren in einer Präsentation etwas über Strategien sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Korruption am Standort. Foto: Mira Herold-Baer

    Als die drei Reisebusse in den Parkplatz der Textilspezialfirma und des Automobilzulieferers Indorama Ventures einfahren, beginnt der Trubel. Eine Gruppe mit 107 Besucherinnen und Besuchern kommt in dem Krumbacher Werk nicht alle Tage vor, zumal die Gäste aus Thailand eine weite Anreise hatten. Nach dem Hochwasser, das auch in die Hallen des Unternehmens drang, war es zeitweise nicht sicher, ob die Hospitation überhaupt stattfinden kann. Umso mehr ist es dem Unternehmen Indorama eine Freude, dass die thailändischen Gäste wie geplant kommen können. Mit im Gepäck haben sie ein brisantes Thema: Korruption. 

    Um für die Thamtik eine höhere Achtsamkeit zu schaffen, führt die in Thailand ansässige Nationale Antikorruptionskommission (National Anti-Corruption Commission, kurz NACC) jährlich Trainings und Studienreisen über mehrere Tage im Ausland durch. Bei den Reisen werden Unternehmen besucht, die für ihre klare Haltung gegen unfaire Geschäftspraktiken und Korruption bekannt sind.

    Sicherheit sei bei Indorama in Krumbach ein wichtiges Thema

    Daher begrüßten die Indorama Ventures in Krumbach die weit angereisten Besucherinnen und Besucher stellvertretend für ihre Muttergesellschaft, den thailändischen Konzern Indorama. Vor etwa vier Jahren wurde die Krumbacher Firma UTT vom thailändischen Konzern Indorama übernommen. Weltweit beschäftigt der asiatische Konzern etwa 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da die Arbeitssicherheit in den Indorama-Werken dem Unternehmen laut eigener Aussage sehr wichtig ist, beginnt die Hospitation mit der Sicherheitsunterweisung durch Ralf Koehnen, den COO. Danach begrüßt zunächst Klaus Holz, Chief HR Officer, die Gäste, um daraufhin an Venere Polito, Geschäftsführerin und CEO, zu übergeben. 

    Polito leitet mit einer Power-Point-Präsentation eine Firmenvorstellung ein, die mitunter interessante Informationen rund um den Krumbacher Standort enthält, wie die Kohlenstoffdioxid-neutrale Produktion. Polito geht auch auf das Schwesterunternehmen in Puebla, Mexico, ein, bis sie auf ihre Kolleginnen und Kollegen am Krumbacher Standort zu sprechen kommt. Polito lobt das Engagement, die langjährige Betriebszugehörigkeit und das große Know-How der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Anschluss dreht sich die Präsentation um Strategien sowie Maßnahmen zur Einhaltung von Compliance Richtlinien und zur Vermeidung von Korruption am Standort.

    Indorama verkauft weltweit Airbags an namenhafte Autohersteller

    Vittaya Arkompituk, Kommissar der NACC, bedankt sich für die Einblicke in das Unternehmen und die hilfreiche Aufarbeitung der Strategien gegen Korruption. Um die Informationen aus den Präsentationen und Reden hautnah erleben zu können, besichtigt die Gruppe anschließend die Produktion. Mit Sicherheitsweste und Ohrschutz ausgestattet, dürfen die thailändischen Gäste nun das Herz des Unternehmens begutachten. Doch was genau wird dort produziert? COO Koehnen erklärte vergangenes Jahr gegenüber unserer Redaktion: "Wir verkaufen weltweit, in Europa und den USA verbauen namhafte Autohersteller unsere Airbags." Das Unternehmen sei jedoch nicht nur auf das Herstellen von Airbags ausgelegt und breit aufgestellt: "Wir produzieren zum Beispiel auch Textilien für Fallschirme oder Heißluftballons." 

    Weberei hat in Krumbach eine über 170-jährige Tradition: 1850 wurde die Landauer-Weberei gegründet. 1906 folgte die Übernahme durch die Steiger & Deschler GmbH, damals wurden Baumwollfeingewebe hergestellt. 1939 begann die Fallschirmproduktion, zehn Jahre später wurden in Krumbach erstmals synthetische Garne verarbeitet. Seit den 70er-Jahren ist der Krumbacher Standort Vorreiter in der Entwicklung und Produktion von Airbag-Geweben. 1994 wurde UTT gegründet, 2018 wurde der Produktionsstandort Krumbach ausgebaut, ehe UTT zur Tochtergesellschaft des thailändischen Indorama-Konzerns wurde. (mit AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden