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Krumbach: In Krumbach startet ab Juli die ökumenische Sozialstation

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In Krumbach startet ab Juli die ökumenische Sozialstation

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    Von links: Pfarrer Eugen Ritter, Andreas Reinert, Jochen Schwarzmann, Helmut Ganz und Pfarrer Josef Baur bei der Gründung der Ökumenischen Sozialstation Krumbach gGmbH.
    Von links: Pfarrer Eugen Ritter, Andreas Reinert, Jochen Schwarzmann, Helmut Ganz und Pfarrer Josef Baur bei der Gründung der Ökumenischen Sozialstation Krumbach gGmbH. Foto: Klemens Funk

    In den Jahren 1978 und 1979 wurden in Krumbach die beiden kirchlichen Sozialstationen gegründet, zunächst die der evangelischen und ein Jahr später die der katholischen Kirche. Die Herausforderungen an die Träger der Sozialstationen und deren Pflegekräfte sind seither enorm gewachsen: einerseits der Personalengpass bei den Pflegeberufen, andererseits die Zunahme älterer Menschen und damit auch ein Anstieg von Pflegebedürftigen, enormer Kostendruck, das Anwachsen von organisatorischen Erfordernissen, die Balance zwischen wirtschaftlichem Zeitmanagement und patientenorientierter Zuwendung, eine fachgerechte Versorgung von Patienten mit komplexen Krankheitsbildern. Um diesen Problemen mit stabilen Lösungen begegnen zu können, reifte bei den Verantwortlichen von Diakonieverein und katholischer Sozialstation die Idee einer Fusion. 

    Der evangelische Pfarrer Eugen Ritter und der Koordinator im Diakonieverein Andreas Reinert entwickelten zusammen mit dem katholischen Pfarrer Josef Baur, Helmut Ganz als Erstem Vorsitzendem der katholischen Sozialstation sowie seinem Stellvertreter Jochen Schwarzmann die Konzeption der ökumenischen Sozialstation Krumbach. Sie wird als gemeinnützige GmbH am ersten Juli starten. Allen bisherigen Patienten wird angeboten, den gewohnten Pflegeservice weiterhin nützen zu können. Die Unterzeichnung eines entsprechend angepassten Vertrages ist reine Formsache. Auch haben alle Mitarbeiterinnen die Fusion begrüßt, sodass die Patienten wie bisher von den ihnen vertrauten Pflege- und Hauswirtschaftskräften betreut werden können. 

    Herausforderungen der Pflegebranche: Gemeinsam gegen Fachkräftemangel

    Die Geschäftsführung der gGmbH wird in den Händen von Andreas Reinert liegen. Vorerst werden beide bisherigen Geschäftsstellen weitergeführt, die der katholischen Sozialstation in der Talstraße sowie die des Diakonievereins in der Karl-Mantel-Straße, ebenso werden die Telefonnummern noch dieselben sein. Aus Gründen der Kostenersparnis werden die Fahrzeuge ihr Aussehen behalten. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber den bisherigen parallelen Strukturen besteht darin, dass es eine einzige gemeinsame Pflegedienstleitung geben wird. Es werden 24 pflegerische Fachkräfte und acht Haushaltshilfen tätig sein, sodass dann 200 Patienten betreut werden können. Durch die größere Anzahl von Mitarbeitern sind erforderliche Vertretungen einfacher zu gewährleisten. Besonders erfreulich dürfte sein, dass der aktuelle Aufnahmestopp aufgehoben wird und die ökumenische Sozialstation neue Patienten für Kranken-, Alten-, Familienpflege und Hauswirtschaftshilfe aufnehmen kann.

    Die Sozialstation stellt sich auch der Aufgabe, Nachwuchskräfte auszubilden. Dazu sind drei Fachkräfte als sogenannte Praxisanleiterinnen tätig. Die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgt im Wechsel von Blockunterricht in Krumbach und praktischem Lernen in unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen mit entsprechender Vergütung. Für diese Ausbildung, bei der die Sozialstation mit der Berufsfachschule für Pflege des DRW kooperiert, kann sich jeder Schulabgänger bewerben, der mindestens über einen Schulabschluss im M-Zweig verfügt.

    Das sind die Träger ökumenischen Sozialstationin Krumbach

    Träger der ökumenischen Sozialstation sind die Pfarrkirchenstiftungen der Pfarreiengemeinschaften St. Michael, Maria Hilf und Neuburg a.d. Kammel sowie die Pfarrkirchenstiftung Wiesenbach, ferner der Diakonieverein Krumbach mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Alle Beteiligten sehen in diesem Zusammenschluss zum einen die organisatorischen und ökonomischen Vorteile, die zum Wohl von Mitarbeitern und Patienten genützt werden können, zum anderen wird die Chance gewahrt, vor Ort und damit versorgungsnah die Verwaltung garantieren zu können. Besonders bedeutend ist dieses Miteinander für die ökumenische Zusammenarbeit beider christlichen Konfessionen. Die karitativen Dienste stehen ja im Zentrum des Christentums. Entsprechend betont auch die Geschäftsform als gemeinnützige GmbH, dass das Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht geführt wird. Natürlich stehen die Tore für die Versorgungs- und Beratungsangebote der Ökumenischen Sozialstation Krumbach allen offen, unabhängig von Konfession, Religion oder Konfessionslosigkeit. Die Vertreter der beiden Kirchen teilen mit der überwiegenden Mehrheit der Gemeindemitglieder die Zuversicht, dass diesem Schritt der Annäherung weitere folgen sollten. 

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