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Krumbach: Immer mehr Grundschüler in Krumbach: Zwei Klassen werden ausgelagert

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Immer mehr Grundschüler in Krumbach: Zwei Klassen werden ausgelagert

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    Der Anbau im Osten der Grundschule Krumbach wächst in die Höhe.
    Der Anbau im Osten der Grundschule Krumbach wächst in die Höhe. Foto: Oliver Wolff

    Für etwa fünf Millionen Euro wird die Krumbacher Grundschule, die größte ihrer Art im Landkreis Günzburg, erweitert. Wie berichtet, entsteht dort, wo früher der alte Eingangsbereich war und abgerissen worden ist, ein Anbau. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass dieser wohl nicht ausreichen wird. Krumbachs Bevölkerung steigt, auch aufgrund von Migration. "Diese Woche wurden nochmals sieben Schüler angemeldet", sagt Schulleiterin Simone Micheler im Gespräch mit unserer Redaktion am Freitag. Aber nicht alle zusätzlichen Schülerinnen und Schüler seien Kinder von Geflüchteten. "Wir haben aktuell einen Migrationsanteil von 42,8 Prozent und im Schnitt sprechen in der ersten Klasse zwei bis drei Kinder kein Deutsch." Fürs Kollegium sei das eine Herausforderung, denn diese Kinder bräuchten zusätzliche Betreuung. 

    Durch Migration steigt der Bedarf an Unterricht

    Am Dienstag werden in Krumbach voraussichtlich 147 Kinder mit ihren bunten und liebevoll gestalteten Schultüten zum ersten Unterrichtstag erscheinen. Ein Höchstwert der jüngsten Vergangenheit. Eigentlich plante man eine durchgehende fünfzügige Grundschule, sprich mit neuerdings fünf statt vier Klassen pro Jahrgangsstufe. Doch im neuen Schuljahr wird unerwartet mit sechs ersten Klassen begonnen, mit im Schnitt je 25 Schülerinnen und Schülern. "Wir wollen nicht auf Kante nähen", sagt Micheler, sie weist aber auch darauf hin, dass es laut Vorschrift nur 28 Kinder pro Klasse geben dürfe. Nur in Ausnahmefällen könne man 30 Kinder in ein Klassenzimmer schicken. "Wir können auch nur pro

    Schulleiterin Simone Micheler musste in den Sommerferien viel organisieren.
    Schulleiterin Simone Micheler musste in den Sommerferien viel organisieren. Foto: Oliver Wolff

    Dennoch kann die Rektorin auch positive Nachrichten verkünden. "Wir haben alle Stellen mit Personal besetzt." Micheler sagt bewusst nicht, dass ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Wie an vielen anderen Schulen werden auch in Krumbach im neuen Schuljahr wieder einige Quereinsteiger und Studenten eingesetzt. Die Stimmung im Kollegium sei dennoch sehr gut, so Micheler. Alle zögen an einem Strang und seien mit Herzblut dabei. "Schließlich geht es immer um das Wohl der Kinder." Das Lehrpersonal hat ab Dienstag mindestens 484 Schülerinnen und Schüler zu betreuen. Der Einsatz von Quereinsteigern bedeute aber auch einen Mehraufwand für die ausgebildeten Lehrkräfte. "Sie müssen eingearbeitet und von uns fortlaufend betreut werden." 

    Längst platzt die Grundschule aus allen Nähten. Der Erweiterungsbau kommt wie gerufen, aber wird nach seiner Fertigstellung wohl nicht ausreichen. Schon jetzt muss Micheler zusammen mit dem Schulamt improvisieren. Zwei Klassen der dritten Jahrgangsstufe sind in der alten FOS ausgelagert, ebenso die Mensa der offenen Ganztagsbetreuung. Etwa zwei bis drei Minuten dauert der Fußmarsch zurück ins Haupthaus. Eine neu eingestellte Schulassistentin soll die Lehrkräfte beim Hin- und Herpendeln mit den Schülern unterstützen. 

    Zugang der Krumbacher Grundschule für Eltern und Kinder nur an der Turnhalle

    Was die Klassenanzahl von mittlerweile 21 betrifft, wird der dreigeschossige Erweiterungsbau im Osten nur bedingt weiterhelfen können. "Dort werden keine Klassenzimmer untergebracht sein, sondern nur Förderräume, Elternsprechzimmer, eine Bibliothek und ein Medienraum. Aber auch dafür benötigen wir Platz." Micheler rechnet mit einer Fertigstellung des Neubaus erst fürs Schuljahr 24/25. Solange herrscht reger Betrieb auf der Baustelle. Auch im neuen Schuljahr müssen die Kinder ihre Pause auf dem Freigelände hinter der Turnhalle verbringen. Wie bereits im alten Schuljahr kann das Schulhaus von Außen nur über den Eingang an der

    Mehr Platz für Ganztagsbetreuung

    Im derzeit noch im Bau befindlichen Anbau findet einmal ein großer, überdachter Pausenhof Platz, der als Aula und Veranstaltungshalle genutzt werden kann. Treppen führen von dort ins eigentliche Schul-Erdgeschoss. Für Barrierefreiheit wird auch ein Aufzug alle Geschosse erschließen. Im ersten Stock des Neubaus werden Bereiche für Förderlehrer, eine Lernlandschaft und eine kleine Bibliothek untergebracht. 

    Zusätzliche Klassenzimmer sind im Erweiterungsbau nicht vorgesehen.
    Zusätzliche Klassenzimmer sind im Erweiterungsbau nicht vorgesehen. Foto: Oliver Wolff

    Die Ganztagsbetreuung wird wie bisher im Untergeschoss der Schule stattfinden, doch die jetzige Kelleratmosphäre wird komplett verändert, zum Beispiel mit fast bodentiefen Fenstern. Die bisherige Küche wird in einen Koch-Essbereich umgewandelt und den heutigen Anforderungen angepasst. Diese Umbauarbeiten im Keller der Grundschule sind auch deshalb notwendig, da ab August 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bestehen wird. Momentan hat die Krumbacher Grundschule nur den sogenannten offenen Ganztag im Angebot.

    Weiterhin Thema ist in der Krumbacher Grundschule die digitale Ausstattung, die zuletzt eher schleppend voranging. In den Herbstferien wird die Lieferung von digitalen Tafeln erwartet.

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