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Krumbach: Besondere deutsch-französische Partnerschaft wird in der Krumbacher Realschule gefeiert

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Besondere deutsch-französische Partnerschaft wird in der Krumbacher Realschule gefeiert

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    Nicolas Métrope, Schulleiter des Collège de La Salle, (links) überreichte seinem Krumbacher Kollegen Rudolf Kögler beim Jubiläums-Festakt eine Metallskulptur aus seiner Heimat.
    Nicolas Métrope, Schulleiter des Collège de La Salle, (links) überreichte seinem Krumbacher Kollegen Rudolf Kögler beim Jubiläums-Festakt eine Metallskulptur aus seiner Heimat. Foto: Thomas Niedermair

    Mit einem Festakt wurde in der Realschule Krumbach ein rundes Jubiläum in feierlicher Form gewürdigt. Schließlich galt es, die vor vier Jahrzehnten begründete Schulpartnerschaft mit dem im französischen Laval gelegenen Collège Saint-Jean-Baptiste de La Salle gebührend zu ehren. An dem Festakt konnten auch Gäste aus Frankreich teilnehmen, denn 15 Austauschschüler aus der zwischen Rennes und Le Mans liegenden Stadt absolvieren gerade (vom 9. bis zum 17. Oktober) gemeinsam mit ihren Lehrkräften den diesjährigen Besuch bei der Krumbacher Partnerschule.

    Mit dem Marsch „In Harmonie vereint“ (von Siegfried Rundel) eröffnete das Schulorchester unter der Leitung von Sarah Fuchs schwungvoll die Feierstunde. Schulleiter Rudolf Kögler brachte in seiner Ansprache seine Freude über „die lange, erfolgreiche Partnerschaft und Freundschaft mit dem Collège“ zum Ausdruck. Er erinnerte an seinen Vorgänger Wolfgang Landthaler, einen der Initiatoren dieser deutsch-französischen Beziehung, begrüßte unter den Anwesenden dessen Frau Waltraud und dankte den Partnern aus Laval „für deren Gastfreundschaft, für die stets herzliche Aufnahme und dafür, dass der Austausch lebendig geblieben ist“.

    Deutsche und französische Schüler sangen beim Festakt gemeinsam die Lieder „Auf uns“ und „Je veux“.
    Deutsche und französische Schüler sangen beim Festakt gemeinsam die Lieder „Auf uns“ und „Je veux“. Foto: Thomas Niedermair

    Die anfängliche Skepsis einiger der ersten französischen Austauschschüler von 1984 wegen der „seltsamen Farbgestaltung der Krumbacher Schule“ sei schon bald der Hoffnung gewichen, „im nächsten Jahr wiederkommen zu können“. Dank gebühre auch „unserem Frankreich-Organisations-Team Sarah Fuchs und Annette Volkert“ sowie allen anderen „ehemaligen und jetzt aktiven Kollegen und Eltern, die sich für den Schüleraustausch engagierten und engagieren“. Die Partnerschaft, für die sich auch der beim Festakt anwesende Jean-Louis Travers - als Deutschlehrer in Laval - über Jahrzehnte hinweg eingesetzt habe, biete vielerlei Gelegenheiten, „Vorurteile abzubauen, Freundschaften zu schließen und das Verbindende zu sehen“, was heute für ein friedliches Miteinander wichtiger als je zuvor sei. An die Schüler richtete Kögler gerade angesichts der vielen gegenwärtigen Krisen und Konflikte die Bitte, weiterhin neugierig und offen für andere Sprachen und Kulturen zu bleiben.

    Mit einem herzlichen „Merci und bravo“ knüpfte Nicolas Métrope, der Schulleiter des Collège de La Salle, der mit den Lehrerinnen Angélique Duval und Sabine Baguelin aus Laval angereist war, an die Ansprache seines Krumbacher Kollegen an. „Heute feiern wir 40 Jahre Freundschaft“, teilte er mit und nahm Bezug auf die deutsch-französischen Herzen, Fähnchen und Ballons, mit denen Helena Jaroschuk-Walter die Aula dekoriert hatte. Er bezeichnete die Freundschaft zwischen den beiden Schulen als „smaragdene Hochzeit“. Der Smaragd sei ja nicht nur ein Symbol für Hoffnung, sondern auch für Erneuerung, wie sie auch für eine jahrzehntelange Beziehung wichtig sei. Als Geschenk überreichte Métrope seinem Krumbacher Kollegen eine Stern-Skulptur, die von einem Metallkünstler aus der Region von Laval geschaffen wurde. Der Stern stehe für Weltoffenheit und sei zugleich auch ein Symbol für die Ewigkeit, was mit der Hoffnung verbunden sei, dass auch die Schulpartnerschaft keine zeitliche Begrenzung erfahren solle. Allerdings sei das Werk nicht komplett, denn den zweiten Teil der Skulptur gäbe es erst im März, wenn die Krumbacher ihren Gegenbesuch in Laval absolvieren werden. 

    Warum Partnerschaften wie diese so wichtig sind

    Zum Jubiläum gratulierte auch stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab. Sie betonte, wie wichtig es für solche Partnerschaften auch in Zukunft sei, „möglichst viele Schüler zu solchen Austauschen zu motivieren, um die Brücken lebendig zu halten“. Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer würdigte „die bemerkenswerte Tatsache, dass dieser Austausch 40 Jahre Bestand hat“. Dass solche freundschaftlichen Beziehungen nämlich keineswegs selbstverständlich seien, zeige die aktuelle politische Lage in Osteuropa und im Nahen Osten.  

    Jean-Louis Travers, einer der Initiatoren, wurde von Schülern über die Anfänge der Schulpartnerschaft befragt.
    Jean-Louis Travers, einer der Initiatoren, wurde von Schülern über die Anfänge der Schulpartnerschaft befragt. Foto: Thomas Niedermair

    Mit dem harmonischen Song „Photograph“, vielstimmig präsentiert vom Schülerchor Folki, den Rudolf Kögler und Sebastian Ibold an den Gitarren begleiteten, wurde der Festakt fortgesetzt. Anschließend wurde die Schülerin Zoe Georgieva geehrt, die beim Erwerb eines Englisch-Sprachzertifikates (des Cambridge Institutes) bayernweit herausragende Ergebnisse erzielt hat. Für ihre erfolgreiche Teilnahme - sie erreichte 170 von 170 möglichen Punkten - überreichte ihr Schulleiter Kögler eine Urkunde und einen Büchergutschein.

    An die Anfänge der Schulpartnerschaft zwischen Krumbach und Laval erinnerte Jean-Louis Travers, der seit Jahrzehnten an den Schüleraustauschen teilnimmt. Als eines der Gründungsmitglieder wurde er von einigen Schülern im Interview befragt. An Schwaben hätten ihm von Beginn an „nicht nur das Bier, sondern vor allem die schönen Landschaften dieser Region“ gefallen. Außerdem seien im Zusammenhang mit den Schüleraustauschen gute und dauerhafte Freundschaften mit den Familien Volkert und Landthaler entstanden.

    Auch ein musikalisches Gemeinschaftsprojekt spielt eine wichtige Rolle

    Dass der diesjährige Besuch der Gäste aus Laval nicht nur von der Teilnahme am Krumbacher Schul- und Stadtgeschehen und von gemeinsamen Ausflügen geprägt wird, sondern auch von einem musikalischen Gemeinschaftsprojekt, demonstrierten der Chor Folki und die Austauschschüler beim Festakt hörenswert. Herzhaft und engagiert ließen sich die deutschen und französischen Jugendlichen mit dem Pop-Song „Auf uns“ (von Andreas Bourani) erst selbst hochleben, ehe sie die melodische Chanson-Nummer „Je veux“ (von Zaz) zum Besten gaben.

    Zuletzt bekamen alle Austauschschüler ein kleines Herz umgehängt. Dies passte zur harmonischen Atmosphäre des Festaktes, der mit dem vom Schulorchester beschwingt gespielten heiteren Marsch „A Good Start“ (von Luigi di Ghisallo) stimmungsvoll endete. Rudolf Kögler zollte allen an der Partnerschaft Beteiligten großen Respekt. Abschließend lud er ein zum Stehempfang und zu dem von Petra Bihlmaier vorbereiteten Büffet.

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