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Krumbach: Ein Bodenkeim ist im Krumbacher Trinkwasser

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Ein Bodenkeim ist im Krumbacher Trinkwasser

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    Wie hier auf dem Bild in Deisenhausen, werden auch in Krumbach momentan immer wieder Wasserproben entnommen. Zuerst wird der Hahn von alten Keimen gereinigt.
    Wie hier auf dem Bild in Deisenhausen, werden auch in Krumbach momentan immer wieder Wasserproben entnommen. Zuerst wird der Hahn von alten Keimen gereinigt. Foto: Annegret Döring (Symbolbild)

    In Krumbach gilt westlich der Bahnlinie weiter das Wasser-Abkochgebot. An drei verschiedenen Teststellen im Wassernetz habe man jeweils einen Keim gefunden, sagt Bürgermeister Hubert Fischer. „Die Anzahl ist sehr niedrig, aber sie muss bei null liegen.“ Den Keim kann man dank mehrerer Wasserproben jetzt auch benennen, nachdem man zunächst nur wusste, dass es sich um coliforme Keime handelt.

    Der Keim heißt Buttiauxella SP., auch Buttiauxella agrestis. Das habe der Analysebericht vom Labor ergeben, sagt Martin Strobel von den Krumbacher Stadtwerken. Der gefundene Keim sei demnach ein Bodenkeim, also einer, der im Boden vorkommt. „Er ist nicht auf die Verschmutzung vom Menschen direkt zurückzuführen“, sagt Bürgermeister Fischer.

    Die Keime könnten aus wenig benutzten Leitungen kommen

    Er sagt, man vermute, dass der Keim von Todleitungen ausgeht. Das sind Leitungen, in denen gar kein oder sehr wenig Wasser verbraucht wird. „Jeder Krumbacher Bürger, der dort wohnt, kann sich überlegen, welche Leitungen er zuletzt wenig benutzt hat. Es würde uns helfen, wenn jeder diese Leitungen mindestens eine Minute mit vollem Druck spült.“ Fischer vermutet, dass sich die Keime in solchen Totleitungen versteckt haben. „Das sind häufig Gartenanschlüsse oder andere Anschlüsse, die man mal ein halbes oder ein ganzes Jahr lang nicht braucht.“ Seine Vermutung treffe insbesondere auf Häuser zu, wo keiner oder nur eine Person wohnt, sagt er. „Da verstecken sich oft die Keime und die wandern dann wieder ins Netz zurück.“

    Vom Abkochgebot ist weiter nur das Krumbacher Gebiet westlich der Bahnlinie betroffen. Aber auch dort sei die Keimbelastung in der Versorgungszone stark zurückgegangen, sagt Strobel. „Die letzte Beprobung war wegen des Impulsspülfahrens deutlich besser.“ Eine Spezialfirma hatte in der vergangenen Woche abwechselnd die Leitungen durchgespült und Proben entnommen. „Wir haben einmal die komplette Zone mit einem Druckspülverfahren durchgespült. Die Leitungen wurden nicht nur mit Wasser gespült, sondern auch Druckluft wurde durchgeblasen.“, sagt Strobel.

    Trotzdem gilt das Abkochgebot nach wie vor. Um das aufzuheben, sind in der Regel drei komplett keimfreie Proben hintereinander nötig, weil der Richtwert für die Keime bei null liegt. Erfolgen drei solche Proben, „kann das Gesundheitsamt grünes Licht geben“, sagt Strobel. Sobald das Abkochgebot aufgehoben wird, informiert die Stadt auf ihrer Internetseite genauso wie auf der Seite der Stadtwerke und verteilt Flugblätter.

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