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Krumbach: Bekommt Krumbach nun doch einen Waldkindergarten?

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Bekommt Krumbach nun doch einen Waldkindergarten?

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    So oder ähnlich könnte der Bauwagen eines Wald- oder Naturkindergartens in Krumbach aussehen. In der Sitzung des Krumbacher Hauptausschusses war die Begeisterung dafür groß.
    So oder ähnlich könnte der Bauwagen eines Wald- oder Naturkindergartens in Krumbach aussehen. In der Sitzung des Krumbacher Hauptausschusses war die Begeisterung dafür groß. Foto: Jörg Agthe

    Die Begeisterung in der Ausschusssitzung war groß: „Super Sache, fantastisch und toll, stehe voll dahinter“, so lauteten Kommentare von mehreren Stadträten. Es ging um die mögliche Einrichtung eines Wald- oder Naturkindergartens in Krumbach.

    „Die Nachfrage nach Kita-Plätzen ist permanent hoch“, betonte Stadtkämmerer Hubert Bühler in der jüngsten Sitzung des Krumbacher Haupt-, Finanz- und Werkausschusses. Seit Jahren bemüht sich die Stadt, der Nachfrage nach Kita-Plätzen gerecht zu werden. Doch trotz Neu- und Erweiterungsbauten für die Betreuung von Kindern, der Bedarf wächst immer weiter. Trotz aller Anstrengungen könnte derzeit nicht allen Familien zeitnah ein Krippen- und Kindergartenplatz angeboten werden. So macht sich die Stadt weiter Gedanken, wie Abhilfe geschaffen werden könnte.

    Bereits im Juni 2018 hatte sich der Stadtrat mit dem Thema Waldkindergarten beschäftigt. Aufgrund mangelndem Interesse von Eltern wurde das Thema damals nicht weiter verfolgt. Doch inzwischen seien zahlreiche Eltern an dieser zusätzlichen Betreuungsform in Krumbach interessiert, war von Bühler zu hören. „Jetzt gibt es bayernweit einen Run“, ergänzte Bürgermeister Hubert Fischer.

    Waldkindergarten: Kinder würden sich überwiegend in der Natur aufhalten

    Der wesentliche Unterschied von Wald- oder Naturkindergärten gegenüber regulären Kindergärten ist, dass sich „Waldkinder“ überwiegend in der Natur aufhalten und vorwiegend mit den Dingen spielen, die sie im Wald oder auf dem Feld vorfinden. Der Waldkindergarten findet bei Sonne, Wind und Wetter draußen im Freien statt. Lediglich bei extremer Witterung wird ein Schutzraum aufgesucht. Dieser Schutzraum kann ein Waldkindergartenwagen sein, ausgestattet mit Küche und Sanitäreinrichtungen sowie Wasser- und Stromanschluss.

    Mit so einem Wagen wäre ein Wald- oder Naturkindergarten schnell umsetzbar, die Auflagen wären geringer und gegenüber einem festen Gebäude wäre der Wagen preislich deutlich günstiger. Der Wagen wäre laut Bühler rund 12 bis 15 Meter lang und drei Meter breit. Bühler nannte einen Preis von ungefähr 55.000 bis 85.000 Euro. Personal mit der entsprechenden Fortbildung stehe bereit, sagte Bühler. Standorte für den Wagen stünden mehrere zur Auswahl. „Wir haben viel Wald.“

    Maximilian Behrends (JW/OL) erkundigte sich nach dem möglichen Träger, nach der Größe der Gruppen und nach den Betreuungszeiten. Wenn sich kein Träger anbiete, so Bühler, könnte der Wald- oder Naturkindergarten an das städtische Kinderzentrum angedockt werden. Bis zu 25 Kinder könnten betreut werden. Bei den Betreuungszeiten könnte man sich an der Nachfrage orientieren, antwortete Bühler.

    Krumbach könnte im September 2021 einen Waldkindergarten bekommen

    Angelika Hosser (Grüne) fragte nach der Anzahl der Betreuerinnen. Laut Bühler würden es mindestens drei Betreuerinnen sein, davon eine Erzieherin. „Jetzt gibt es eine andere Stimmung“, sagte Gabriele Tuchel (CSU). Viele Eltern hätten sich nach der Einrichtung eines Wald- oder Naturkindergartens erkundigt. Eine schnelle Umsetzung wäre möglich und es sei finanzierbar, meinte Tuchel.

    Jochen Schwarzmann (CSU) war von der Idee begeistert. Er sieht einen Waldkindergarten als gesundheitsfördernd. Auch Ursula Bader (CSU) sprach sich für die Einrichtung aus. Ob dann das Problem mangelnder Kita-Plätze gelöst sei, wollte sie wissen. Bürgermeister Fischer sprach von weiteren Möglichkeiten, die noch beraten würden, machte aber in der öffentlichen Sitzung keine näheren Angaben.

    Michael Kratky (JW/OL) erkundigte sich nach der nötigen Infrastruktur wie Wasser und Strom. Dies sei noch zu klären, entgegnete Bühler. Starten mit dem Wald- oder Naturkindergarten könnte man eventuell im September 2021.

    Schließlich wurde von den Räten einstimmig beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, die Einrichtung eines Wald- oder Naturkindergartens weiter zu prüfen und die Rahmenbedingungen abzuklären. Der Ausschuss empfiehlt dem Stadtrat für die Einrichtung des Wald- oder Naturkindergartens, im Vorgriff auf den Haushalt 2021, Mittel in Höhe von 100.000 Euro bereitzustellen.

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