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Krumbach: Aus Metzgerei-Gasthof Falk in Krumbach wird ein Wohnheim für Flüchtlinge

Krumbach

Aus Metzgerei-Gasthof Falk in Krumbach wird ein Wohnheim für Flüchtlinge

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    Der traditionsreiche Gasthof mit Hotel und eigener Metzgerei der Familie Falk wird zu einem Übergangswohnheim.
    Der traditionsreiche Gasthof mit Hotel und eigener Metzgerei der Familie Falk wird zu einem Übergangswohnheim. Foto: Dieter Jehle

    Über 100 Jahre waren die Metzgerei, der Gasthof und das Hotel der Familie Falk in Krumbach ein markanter Mittelpunkt des Stadtteils Hürben. Jetzt verlieren die Gebäulichkeiten ihre ursprüngliche Funktion. Die Mitglieder des

    "Aus Stadtentwicklungssicht ist es nicht positiv, wenn wir einen Gasthof und eine Metzgerei in Hürben verlieren", bedauerte Bürgermeister Hubert Fischer die aktuelle Situation. Für den Rathauschef wird die künftige Nutzung nicht zur Aufwertung des zentralen Bereiches zwischen dem Mittelschwäbischen Heimatmuseum und dem Bürgerhaus führen. Stadtrat Manfred Pfeiffer empfand diese Entwicklung ebenfalls als sehr negativ, wenngleich er den Bedarf von Wohnraum für Flüchtlinge sah. So sehen die genauen Pläne aus: In 28 Zimmern sollen künftig 73 Personen wohnen. Im Erdgeschoss des Hotels entstehen ein Raum für Hausaufgabenbetreuung, Kurse und Sprechstunden sowie ein Aufenthaltsraum. Des Weiteren sind Zimmer für die Heimleitung und den Hausmeister vorgesehen. 

    In der ehemaligen Metzgerei Falk entstehen Sanitäranlagen

    Im hinteren Bereich des Hotels, im Erdgeschoss des Appartementhauses sowie in der ehemaligen Metzgerei werden Zimmer mit Sanitäreinrichtungen errichtet. Die Zimmer erhalten teilweise neue Zuschnitte, einzelne Wände werden neu eingezogen und alte beseitigt. In den beiden Obergeschossen des Hotels und Appartementhauses sind weitere Zimmer mit Gemeinschaftsküchen und Sanitäreinrichtungen geplant. Aus den Wohnräumen im Obergeschoss einschließlich des Dachgeschosses über der Metzgerei werden Büroräume. Da davon auszugehen ist, dass auch Kinder dort wohnen werden, entstehen entsprechende Familienzimmer. 

    Hinsichtlich der Bereitstellung eines Kinderspielplatzes muss der Antragsteller einen Ablösebetrag entrichten. Dies ist möglich, da sich im Umkreis von 500 Metern Kinderspielplätze befinden. Mit dem Übergangswohnheim kann die Stadt Krumbach einen großen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingssituation im Landkreis leisten. Die Regierung von Schwaben ist seit Beginn des Jahres verstärkt auf der Suche nach geeigneten Wohnräumen für Geflüchtete, nicht nur aus der Ukraine. 

    Mit der Schließung von Falk in Krumbach geht eine Geschichte zu Ende

    Aus den Falk-Gebäuden soll ein sogenanntes Übergangswohnheim werden. In dieser Wohnform werden laut Regierung von Schwaben in der Regel ehemalige afghanische Ortskräfte, Resettlement-Flüchtlinge, Spätaussiedler und jüdische Kontingentflüchtlinge untergebracht. Diese Personen haben sofort nach der Einreise ein Bleiberecht und dürfen beziehungsweise sollen sich privaten Wohnraum suchen. "Erfahrungsgemäß reist der Personenkreis, der vorübergehend in Übergangswohnheimen untergebracht wird, im Familienverbund in die Bundesrepublik ein; nur vereinzelt sind Alleinreisende darunter. Im letzten Jahr stellten afghanische Ortskräfte mit ihren Familien, syrische Familien im Rahmen humanitärer Aufnahmeprogramme und Spätaussiedler die größten Kontingente", erklärte Karl-Heinz Meyer, Pressesprecher der Regierung von Schwaben, auf Anfrage vor einigen Wochen. 

    Mit der neuen Nutzung endet in Hürben eine lange Tradition. Im Januar 1919 eröffnete am sogenannten "Hürbener Marktplatz" Josefa Falk den Geschäftsbetrieb. In den vergangenen 100 Jahren wuchs der Betrieb stetig und wurde immer wieder umgestaltet und modernisiert. Die letzte bauliche Erweiterung fand Ende der 90er-Jahre statt, als die Familie Falk das Nachbarhaus erwarb und in den Betrieb in dieses Gebäude integrierte. Zu den Gründen der Schließung des gesamten Betriebes sprach Inhaber Martin Falk im Gespräch mit unserer Redaktion Personalprobleme an. (mit sohu)

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