Der Blick in den Spiegel ist für Julius Simon ungewohnt. Irgendwie sieht es doch noch komisch aus, findet er. Was er im Spiegel sieht? Kurze Haare, moderne Brille, freches Lächeln. Doch dem 13-Jährigen fehlt seine gewohnte Haarpracht. Fast bis zur Hüfte reichte die blonde Mähne bisher, nun ist der Großteil davon weg. Zufrieden ist Julius trotzdem. Es war seine eigene Entscheidung, die langen Haare abzuschneiden – um sie zu spenden. Ganz einfach war es für ihn nicht, berichtet Julius. Er erzählt von Vorurteilen, die ihm als Junge mit langem, blondem Haar begegneten. Und vom kurzen Verlustschmerz, als ihm die Schere seine Haarpracht nahm.
Krumbach