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Kommentar: Welche Perspektive Krumbach im Jahr 2022 hat

Kommentar

Welche Perspektive Krumbach im Jahr 2022 hat

Peter Bauer
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    Der neue Kinderhort (rot) soll nördlich des Pfarrzentrums St. Michael entstehen.
    Der neue Kinderhort (rot) soll nördlich des Pfarrzentrums St. Michael entstehen. Foto: Architekturbüro Büchele

    Eine Satzung zur Aufhebung einer Satzung? Episoden dieser Art in Stadt- und Gemeinderäten könnten durchaus als Steilvorlage für Kabarettisten dienen. Keine Straßenreinigungsgebühr mehr ab 2022? Der Krumbacher Stadtrat musste da in seiner Jahresschluss-Sitzung tatsächlich eine Satzung zur Aufhebung der entsprechenden Satzung beschließen. Doch das war nur eine für den einen oder anderen vielleicht humorvolle Randepisode zum Jahresfinale der Krumbacher Kommunalpolitik.

    In der Ratssitzung wurde sichtbar, welche Perspektiven es für Krumbach gibt und welche Großprojekte anstehen. Wohin sich

    Als es in Krumbach noch Debatten über Carports gab

    Zu Recht erinnerte Rathauschef Fischer in diesem Zusammenhang an Sitzungen in früheren Jahren, als Debatten über Carports und Dachgauben die Tagesordnungen "füllten". Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Krumbach hat Fischer mehrfach zu Recht als "Kompliment" für die Stadt bezeichnet. Aber die gegenwärtigen Entwicklungen stellen die Stadtplanung auch vor nicht unerhebliche Herausforderungen. Vor allem bei der Kinderbetreuung. Die Krumbacher Großprojekte betreffen in einem hohen Maß diesen Bereich. 2022 wird ein neuer Kinderhort gebaut, die Erweiterung der Grundschule steht an (beides Projekte in der Größenordnung von jeweils insgesamt vier bis fünf Millionen Euro). Und dann ist da noch dieser "Tanker" (so die Bezeichnung von Fischer) Sportzentrum. Größenordnung: Rund 30 Millionen Euro.

    Das Krumbacher Schul- und Sportzentrum in der Talstraße soll neu gebaut werden.
    Das Krumbacher Schul- und Sportzentrum in der Talstraße soll neu gebaut werden. Foto: Monika Leopold-Miller

    Was bedeutet die Inflation für Projekte in Krumbach?

    Doch was bedeuten diese Preise in einer Zeit, in der die Inflation in einen Bereich von rund fünf Prozent steigt? In einer Zeit, in der es bei wichtigen Baumaterialien Lieferengpässe gibt oder sich diese deutlich abzeichnen? In einer Zeit, in der es immer schwerer wird, für Projekte die entsprechende Fachfirmen zu bekommen? Eine Stadt wie Krumbach, die bekanntlich finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, könnten solche Entwicklungen härter als andere Städte und Gemeinden treffen. Zudem ist der Gestaltungsspielraum für Kommunen in vielen Bereichen ohnehin gering. Bei der Ganztagesbetreuung für Kinder beispielsweise geben Bund und Freistaat den Maßstab vor. Die Kommunen müssen dies umsetzen - und zu einem großen Teil bezahlen.

    Wer zahlt was? Das wird vor allem beim Sportzentrum eine Frage sein, bei der es 2022 wohl noch heftige Diskussionen zwischen der Stadt, den Krumbacher Umlandgemeinden und dem Landkreis geben wird. Mit Blick auf inflationäre Entwicklungen wird die Frage "wer zahlt was" die kommunalpolitischen Debatten in den nächsten Jahren maßgeblich prägen.

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