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Kommentar: Was für den ÖPNV jetzt notwendig ist

Kommentar

Was für den ÖPNV jetzt notwendig ist

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    BBS-Geschäftsführer Josef Brandner vor dem Günzburger Stadtbus.
    BBS-Geschäftsführer Josef Brandner vor dem Günzburger Stadtbus. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Im Gespräch mit BBS-Geschäftsführer Josef Brandner fallen die Jahreszahlen 1873 und 1926. Es sind Jahre, die für wegweisende Entwicklungen des Busunternehmens stehen. 1873 wurde es gegründet, 1926 erfolgte die Umstellung von Pferdekutschen auf Busse als Transportmittel. Allein die Tatsache, dass Brandner im Gespräch wiederholt diese

    "Alles auf eine Karte setzen" – diese Formulierung ist für die jetzt geplante Ausrichtung des Unternehmens vielleicht etwas zu drastisch. Aber weit weg ist Brandners Entscheidung nicht von diesem "alles auf eine Karte setzen". Den gesamten Fuhrpark auf E-Mobilität umstellen: Das Unternehmen will dies in den kommenden Jahren mit einem geradezu horrenden Tempo voranbringen, BBS Brandner investiert viele Millionen Euro.

    Durch die Krisen wird die Luft für den Nahverkehr dünn

    Und das in einer Zeit, in der die Luft für den Nahverkehr durch die aktuellen krisenhaften Entwicklungen durchaus dünn geworden ist. Die Energiekosten sind enorm gestiegen. Sie machen den Nahverkehr tendenziell teurer – und das in einer Zeit, in der er mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend preisgünstig sein sollte. Inwieweit der Staat hier (Stichwort Neu-Euro-Ticket) finanziell helfen kann, ist angesichts der immer größer werdenden finanziellen Belastungen der "öffentlichen Hand" eine andere Frage. Zudem fällt es Busunternehmen zunehmend schwer, noch Busfahrerinnen und Busfahrer zu gewinnen. Dies kann dazu führen, dass zahlreiche Busse nicht eingesetzt werden können, weil Personal schlichtweg fehlt.

    Josef Brandner, Geschäftsführer des Busunternehmens BBS Brandner.
    Josef Brandner, Geschäftsführer des Busunternehmens BBS Brandner. Foto: Sammlung Bbs Brandner

    Niemand vermag vorherzusagen, wie sich dieses ganze "Krisengemisch" weiterentwickelt. Gleichermaßen gibt es zur E-Mobilität, wie es Brandner selbst formuliert, keine Alternative. Das sieht offensichtlich auch der Freistaat so, der das Brandner-Projekt mit rund 7,4 Millionen Euro unterstützt. Und darauf hofft, dass weitere Busunternehmen den Umstieg auf E-Mobilität auf eine ähnliche Weise angehen wie Brandner.

    Bahn und Bus müssen besser aufeinander abgestimmt werden

    Die Umstellung auf E-Mobilität im ÖPNV ist von großer Bedeutung. Aber ein entscheidender Aspekt wird bleiben, wie Menschen davon überzeugt werden können, dass der ÖPNV die bessere Alternative zum Privatfahrzeug ist. Die optimale Abstimmung von Bahn und Bus und ein entsprechendes Ticketsystem sind dafür wesentliche Voraussetzungen. Das ist in den kommenden Jahren auf allen Ebenen von den Kommunen bis hin zum Bund eine zentrale Herausforderung für die Politik.

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