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Kommentar: Lingl entlässt Mitarbeiter: Für viele Familien ist das eine Tragödie

Kommentar

Lingl entlässt Mitarbeiter: Für viele Familien ist das eine Tragödie

Peter Bauer
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    Blick in die Produktionsräume der Firma Lingl.
    Blick in die Produktionsräume der Firma Lingl. Foto: Peter Bauer

    Es hat sich seit Monaten abgezeichnet, nun ist es Gewissheit, eine „Tragödie“, wie es der Betriebsratsvorsitzende Gerhard Huber und Insolvenzverwalter Christian Plail gleichermaßen umschreiben. 138 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren in der Krumbacher Firma Lingl ihren Arbeitsplatz. Nicht wenige von ihnen sind über 50 Jahre alt und teilweise seit Jahrzehnten bei Lingl beschäftigt. Man ahnt, wie all das viele Familien in der heimischen Region trifft.

    Doch immerhin ist es dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall offensichtlich gelungen, eine Art „Kahlschlag“ bei der Firma Lingl zu verhindern, 39 von den 138 betroffenen Mitarbeitern konnte eine Art „Brücke“ Richtung Rente gebaut werden. Auch Insolvenzverwalter Christian Plail, der in Krumbach fest verwurzelt ist, hat immer wieder betont, dass ihm die Entwicklung der Firma Lingl sehr am Herzen liegt. Bekanntermaßen gab es von Arbeitgeberseite Überlegungen, die Zahl der Mitarbeiter deutlich stärker als bisher geschehen zu reduzieren. Das konnte abgewendet werden, die Produktion bleibt in Teilen erhalten.

    Lingl-Insolvenz in Krumbach: Mitarbeiterzahlen verdeutlichen Talfahrt

    Nicht wenige vom Arbeitsplatzverlust betroffene Mitarbeiter erinnern sich in diesen Tagen an den „Runden Tisch“ zu den Problemen bei Lingl, der im vergangenen Oktober mit Politikern aus der Region im Krumbacher Rathaus stattfand. Von den Politikern habe man dann nichts mehr gehört, sagt jetzt so mancher. Insolvenzverwalter Christian Plail und IG-Metall-Bevollmächtigter Frey erklären auf Anfrage dazu, dass sich Politiker wie etwa Alfred Sauter, Maximilian Deisenhofer, Georg Nüßlein oder auch Bürgermeister Hubert Fischer nach der Lage bei Lingl erkundigt hätten. Aber anders als etwa in Frankreich hätte die Politik in solchen Fällen wie jetzt bei Lingl praktisch keine Möglichkeit, unmittelbar aktiv einzugreifen, fügt Frey hinzu.

    Wie geht es weiter bei Lingl und welche Perspektive bleibt der Firma überhaupt noch? Vieles wird davon abhängen, ob es Insolvenzverwalter Plail gelingt, einen Investor zu finden, der die Talfahrt der Firma stoppt.

    2008, als die Firma ihr 70-jähriges Bestehen feierte, waren bei Lingl und seinen Tochtergesellschaften im In- und Ausland rund 800 Mitarbeiter beschäftigt. Phasenweise über 600 Mitarbeiter waren es in Krumbach. Jetzt sind es dann noch 239. Allein der Blick auf diese Zahlen verdeutlicht die Talfahrt einer Firma, die einst so prägend für Krumbach und die ganze Region Mittelschwaben war.

    Lesen Sie dazu auch: Lingl-Insolvenz: 138 Mitarbeiter verlieren in Krumbach ihre Arbeit

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