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Kommentar: Krumbacher Verkehrskonzept: Die Bürger umfassend beteiligen!

Kommentar

Krumbacher Verkehrskonzept: Die Bürger umfassend beteiligen!

Peter Bauer
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    Kurz anhalten: In Krumbach ist der Marktplatz jetzt wieder halbseitig gesperrt.
    Kurz anhalten: In Krumbach ist der Marktplatz jetzt wieder halbseitig gesperrt. Foto: Nadine Rau

    Der Krumbacher Marktplatz-Gastwirt Georg Ringler wählt deutliche Worte: „Dieser Umweg ist für jeden zumutbar. Einige laufen kilometerweit, wenn sie in Ulm oder in Augsburg einkaufen gehen. Nur in Krumbach, da will man überall vors Loch fahren.“ Seit einigen Wochen ist der südliche Bereich des Marktplatzes für den Autoverkehr gesperrt. Die Debatte um die Marktplatz-Sperrung steht symbolisch für die Struktur der Krumbacher Verkehrsdebatte, aber auch für die Defizite der städtischen Verkehrsplanung.

    Der Umweg wegen der Marktplatz-Sperrung? Es sind rund 250 Meter. „Für jeden zumutbar“ – angesichts einer Strecke von 250 Metern kann man Georg Ringler wohl nicht widersprechen. Und angesichts der kurzen Wege in der Innenstadt besteht in so manchem Fall die Möglichkeit, das Auto einfach mal in der Garage stehen zu lassen, aufs Rad zu steigen oder zu Fuß zu gehen.

    Die Debatte um die Marktplatz-Sperrung ist intensiver als sonst

    Und doch gibt es in Krumbach Jahr für Jahr aufs Neue mitunter heftig geführte Debatten um die Marktplatz-Sperrung. In diesem Jahr ist sie intensiver als sonst, denn eine Außenbewirtung auf dem Marktplatz war zuletzt nicht möglich. Zudem ist unklar, was in dieser nicht enden wollenden Corona-Krise an Veranstaltungen auf dem Marktplatz überhaupt möglich ist. Dass ein verkehrsberuhigter Marktplatz rund um das historische Rathaus auch eine Qualität ist, die für sich selbst steht? Viele teilen diese Ansicht offensichtlich nicht.

    Warum ist das so? Kritiker der Marktplatz-Sperrung argumentieren wiederholt, dass für die Sperrung ein vernünftiges Krumbacher Verkehrskonzept eine wesentliche Voraussetzung sei. Immer wieder fällt in solchen Debatten auch das Wort Südumgehung.

    Krumbachs langsamer Entscheidungsprozess

    Mit Blick auf diese Umgehung gab es in Krumbach bekanntlich eine wegweisende Entscheidung. Mehrheitlich wurde der Bau einer Südumgehung 2013 bei einem Bürgerentscheid abgelehnt. Diese Entscheidung ist eine wesentliche Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung eines schlüssigen Krumbacher Verkehrskonzeptes.

    Auch die Kreuzung an der Bahnhofstraße ist immer wieder Thema.
    Auch die Kreuzung an der Bahnhofstraße ist immer wieder Thema. Foto: Nadine Rau

    Doch dann zogen erst einmal fünf Jahre ins Land. Im Jahr 2018 schließlich entschied sich der Krumbacher Stadtrat, ein neues Gesamtkonzept für die Verkehrsführung in Krumbach auf den Weg zu bringen. Krumbacher Verkehrsdebatten: Das waren und sind über viele Jahre hinweg sich oft in kleine Details verlierende Diskussionen um Zebrastreifen, Schilder, Berliner Kissen und Ähnliches.

    Verkehr: Krumbach will fahrradfreundlicher werden

    Im November 2020 aber stimmte dann der Stadtrat dem Einrichten einer Arbeitsgruppe mit Stadträten und externen Fachleuten zu. Wie kann Krumbach fahrradfreundlicher werden? Wie kann die Verkehrsführung in der Innenstadt verbessert werden? Und welche Möglichkeiten gibt es für den öffentlichen Nahverkehr? Dies sollen Schwerpunktthemen eines neuen Verkehrskonzeptes sein.

    Jetzt sollten weitere Schritte für ein neues Konzept zügig folgen. Den Krumbachern liegt eine schlüssige Verkehrsführung sehr am Herzen. Das ist eine große Chance für eine umfassende Bürgerbeteiligung am neuen Verkehrskonzept.

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