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Kommentar: Krumbacher Sportzentrum: Was keinen Aufschub duldet

Kommentar

Krumbacher Sportzentrum: Was keinen Aufschub duldet

Peter Bauer
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    Viele dachten, dass nach dem Bürgerentscheid 2021 das Projekt Sportzentrum rasch verwirklicht wird. Doch derzeit stecken die Gespräche in einer Sackgasse.
    Viele dachten, dass nach dem Bürgerentscheid 2021 das Projekt Sportzentrum rasch verwirklicht wird. Doch derzeit stecken die Gespräche in einer Sackgasse. Foto: Peter Bauer

    Die Planung für den Neubau des Krumbacher Sportzentrums (Sporthalle, Hallenbad, Mensa) läuft bekanntlich seit 2014. Und nicht wenige winken mittlerweile entnervt ab, wenn sie dieses Thema hören.

    Das liegt auch daran, dass mit dem Bürgerentscheid 2021 (klare Mehrheit für einen Neubau) eine Hoffnung verbunden war, dass das Projekt rasch verwirklicht werden könnte. Doch es kam anders und schwierige Entwicklungen wie die Inflation, die Energieverknappung und die Probleme auf dem Bausektor bringen das Projekt massiv in Bedrängnis.

    Die Planungen für die Neugestaltung des Krumbacher Sportzentrums (Sporthalle, Mensa und Hallenbad) reichen bis 2014 zurück.
    Die Planungen für die Neugestaltung des Krumbacher Sportzentrums (Sporthalle, Mensa und Hallenbad) reichen bis 2014 zurück. Foto: Peter Bauer

    Das sind die Rahmenbedingungen, auf die die Kommunalpolitik nur schwer Einfluss nehmen kann. Doch da ist noch etwas anderes. Wenn man sich die Stimmungslage in den Krumbacher Umlandgemeinden und die Position der Stadt Krumbach zu diesem Thema anschaut, dann ist es nicht vermessen, von großen Dissonanzen zu sprechen.

    Ein paar Beispiele aus der jüngsten Debatte mögen dies belegen. „Wir zahlen die Verzögerungen mit“, ärgerte sich der Neuburger Marktrat Max Hildebrand. „Der Findungsprozess in Krumbach ist optimierungsbedürftig“, so sein Ratskollege Klaus Jekle. Ebershausens Bürgermeister Harald Lenz meint, dass viele das Gefühl hätten, dass sich der Planungsprozess „ewig hinzieht“. Verschiedene Breitenthaler Räte sehen das Projekt Sportzentrum als mittlerweile unfinanzierbar an, immer wieder wird in den Umlandgemeinden kritisiert, dass es zu wenig Informationen und zu wenig Mitsprache gebe. Vereinzelt wurden Forderungen laut, auf den Neubau der Schwimmhalle zu verzichten.

    Mangelnde Information und Mitsprache? Krumbachs Bürgermeister Fischer sieht es anders. „Die Planungen und auch der Entwurfsplan in Rohfassung stehen seit Jahren online und werden immer aktualisiert.“ Die Bürgermeister seien in den Beratungsprozess eingebunden. Ein gemeinsamer Zweckverband für eine formalisierte Entscheidungsfindung aller Beteiligten? Fischer sagt dazu, dass „eine andere Gemeinde gerne die Führerschaft des Projekts übernehmen und es dann durchziehen“ könne. Einen Zweckverband könne dann eine der Gemeinden, die das jetzt vorgeschlagen hat, leiten.

    Krumbach und die Umlandgemeinden – sie liegen beim Sportzentrum, dezent formuliert, weit auseinander. Sich schnell an einen Tisch zusammensetzen, miteinander zu reden, das scheint hier rasch geboten. Möglicherweise könnte da auch eine Runde der Bürgermeister für eine erste Entspannung der Lage sorgen.

    Der bekannte Krumbacher Musiker Roman Klarmann spielte am 15. März 2020 im Krumbacher Hallenbad: War dies der letzte Tag, an dem das Hallenbad im Sportzentrum für die Öffentlichkeit zugänglich war?
    Der bekannte Krumbacher Musiker Roman Klarmann spielte am 15. März 2020 im Krumbacher Hallenbad: War dies der letzte Tag, an dem das Hallenbad im Sportzentrum für die Öffentlichkeit zugänglich war? Foto: Peter Bauer

    Auch die Realschule in Krumbach wird saniert

    Denn mit Blick auf die dicken Brocken, die da zu klären sind, ist eine gute Gesprächsatmosphäre dringend erforderlich. Der Landkreis treibt parallel zur Sportzentrumsdebatte die Sanierung der Realschule (ebenfalls Teil des Schul- und Sportzentrums) voran. Die könnte dazu führen, dass auch die Sanierung der Mittelschule (für Krumbach und die umliegenden Gemeinden) schnell umgesetzt werden muss. Die Mittelschule befindet sich im selben Gebäudekomplex wie die Realschule.

    Neuburgs Bürgermeister Markus Dopfer brachte vor Kurzem auf den Punkt, was dies bedeutet. Mit Blick auf die geplante Neugestaltung der Realschule „kommt man mit der Mittelschule in Zugzwang“. Und dann sei es durchaus möglich, dass die Schulsanierung vor dem Projekt Sportzentrum Priorität habe. Dopfers Breitenthaler Amtskollegin Gabriele Wohlhöfler sieht dies ähnlich. Doch was passiert dann mit dem Sportzentrum? Fragen über Fragen. Der Bedarf für ein rasches Gespräch mit allen Beteiligten ist sehr, sehr groß.

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