Ein "großes Durchatmen": So kann man wohl die Krumbacher Stimmungslage mit Blick auf die Entwicklung bei Lingl umschreiben. Für die Traditionsfirma, die sich seit Monaten in einem Insolvenzverfahren befindet, gibt es mit der Übernahme durch Hermann Frentzen und weiterer Investoren jetzt wieder eine solide Perspektive. Das ist für den gesamten Raum Krumbach, der wirtschaftlich als eher strukturschwach gilt, eine erfreuliche Nachricht.
Lingl hat in den vergangenen Jahren bekanntlich schwierige Zeiten erlebt. Insolvenz 2012/13, schwappten die Probleme in der oberpfälzischen Schug-Gruppe (zu der Lingl seit 2021 gehört) gewissermaßen bei Lingl hinein.
Lingl konnte seine Belegschaft halten
Doch der Firma gelang es in den vergangenen Monaten mit einer bemerkenswerten Beharrlichkeit, sich zu behaupten und die Belegschaft mit rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin weitgehend zu halten. "Das ist nicht selbstverständlich", sagt Günter Frey, Bevollmächtigter der IG Metall für die Region, zu Recht. Offenbar glauben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Zukunft von Lingl.
Das Konzept von Geschäftsführer Joachim Eibel hat demnach bereits Früchte getragen, es dürfte für die künftige Entwicklung der Firma weiterhin maßgebend sein. Dem Krumbacher Investor Hermann Frentzen ist es zudem gelungen, Mitgesellschafter zu gewinnen, die in der Region fest verankert sind. Auch das ist für die weitere Entwicklung der Firma eine gute Basis. Lob gibt es von allen Seiten für den Einsatz der Raiffeisenbank Schwaben Mitte bei den jüngsten Verhandlungen.
Für Lingl ist es nun wichtig, Belegschaft und Kunden gleichermaßen von dem jetzt geplanten neuen Weg nachhaltig zu überzeugen. Doch die Weichen dafür erscheinen nach den jüngsten Entwicklungen gut gestellt.