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Krumbach: Kein Abkochen mehr in Krumbach: Das ist bis jetzt über das Trinkwasserproblem bekannt

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Kein Abkochen mehr in Krumbach: Das ist bis jetzt über das Trinkwasserproblem bekannt

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    Das Krumbacher Trinkwasser muss fortan nicht mehr abgekocht werden.
    Das Krumbacher Trinkwasser muss fortan nicht mehr abgekocht werden. Foto: Piet Bosse Symbolbild

    Einen Monat und zwei Tage. Solange mussten die Bewohner im Krumbacher Westen das Wasser abkochen, weil coliforme Keime im Netz der Wasserleitungen gefunden wurden. Das ist nun Geschichte. Die Stadt teilte am Montagmittag mit, dass das Wasser westlich der Bahnlinie

    In Absprache mit dem Gesundheitsamt war schon länger klar: Sind drei Probedurchgänge hintereinander keimfrei, muss das Wasser nicht mehr abgekocht werden. „Bei den drei Probedurchläufen am Freitag, am Samstag und am Sonntag wurden keine Keime gefunden“, erklärt Werkleiter Martin Strobel von den Stadtwerken. An insgesamt 14 Stellen im Wassernetz nehmen die Wasserwarte Proben. Das Prozedere wiederholen sie nach einem Durchgang am nächsten Tag. Das Ergebnis vom Sonntag war am Montag im Labor in Augsburg fertig ausgewertet. Das Gesundheitsamt informierte die Stadt am Montag.

    Ein besonderes Spülverfahren und zurückgebaute Leitungen in Krumbach

    Bis es soweit war, waren Wasserwarte wochenlang im Einsatz. Nicht nur, um fast täglich Proben zu nehmen. Auch kleine Lecks wurden gestopft, die Leitungen gründlich durchgespült und im Bereich der Talstraße Totleitungen zurückgebaut. Eine Spezialfirma hatte vor einigen Wochen abwechselnd die Leitungen durchgespült und Proben entnommen. "Wir haben einmal die komplette Zone mit einem Druckspülverfahren durchgespült. Die Leitungen wurden nicht nur mit Wasser gespült, sondern auch Druckluft wurde durchgeblasen", sagt Strobel.

    Totleitungen, die so heißen, weil sie sehr selten oder gar nicht benutzt werden, hatte Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer schon in den vergangenen Wochen im Verdacht: „Da verstecken sich oft die Keime und die wandern dann wieder ins Netz zurück“, sagte er. Sie wurden eingerichtet, als in den 1970er-Jahren das Baugebiet an der Krumbacher Talstraße geplant und erschlossen wurde. Einige dieser Leitungen sind dann für Hausanschlüsse gar nicht genutzt worden. Doch in ihnen steht mitunter das Wasser - und hier gibt es dann auch eine Verkeimungsgefahr. "Solche Leitungen haben wir vom Leitungsnetz getrennt", sagt Strobel.

    Wo die Keime in den Krumbacher Wasserleitungen herkamen, bleibt unklar

    Den genauen Grund für die coliformen Keime könne man nicht benennen. „Man kann nicht sagen, der eine Rohrbruch oder die eine Totleitung war es.“ Ohnehin habe es keine großen Rohrbrüche, sondern nur kleine Lecks gegeben. „Eine Spezialfirma hat die Leitungen abgehört, die hat andere technische Möglichkeiten.“ Dadurch seien auch kleine Lecks gefunden worden, sagt Strobel.

    Er vermutet, dass jede der einzelnen Maßnahmen dazu beigetragen haben, dass der coliforme Keim Buttiauxella agrestis nicht mehr in den Leitungen nachgewiesen wird. „Wir haben die Möglichkeiten ausgeschöpft, die wir hatten“, sagt Strobel. Schon länger gab es in den Proben nur noch minimale Ausreißer, sagt Strobel. „Die Proben waren in den letzten Tagen und Wochen nicht mehr flächendeckend belastet.“ Das Problem: Der Richtwert für coliforme Keime muss bei null liegen.

    Der coliforme Keim Buttiauxella agrestis kommt im Boden vor und ist nicht auf eine Verschmutzung durch den Menschen zurückzuführen. Coliforme Keime können in seltenen Fällen Darm- und Magenbeschwerden auslösen. Einen anderen Keim gab es nicht: „Es war immer derselbe Keim“, sagt Strobel.

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