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Interview: Christian Purschke: „Wahnsinn, diesen FC Ebershausen trainieren zu dürfen“

Interview

Christian Purschke: „Wahnsinn, diesen FC Ebershausen trainieren zu dürfen“

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    Auf bestem Weg zum Titelgewinn in der A-Klasse West 1: Christian Purschke, Trainer des FC Ebershausen.
    Auf bestem Weg zum Titelgewinn in der A-Klasse West 1: Christian Purschke, Trainer des FC Ebershausen. Foto: Purschke

    Zehn Spiele, zehn Siege, Sie könnten mit dem FC Ebershausen schon an diesem 24. Oktober 2021 vorzeitig Herbstmeister der A-Klasse West 1 werden. Da darf man als Fußball-Trainer doch davon sprechen, dass es mal so richtig gut läuft. Oder, Herr Purschke?

    Christian Purschke: Ja, aber wir bilden uns nichts darauf ein, auch wenn wir eine außergewöhnlich gute Vorrunde gespielt haben. Zehn Siege in zehn Spielen in Folge, das habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt.

    Die Frage nach dem Endziel erübrigt sich wohl im Hinblick darauf, dass der härteste Verfolger DJK Breitenthal bereits fünf Punkte Rückstand auf den FC Ebershausen hat.

    Christian Purschke: Da sind wir vorsichtig, denn auch die DJK Breitenthal hat eine sehr gute beziehungsweise perfekte Vorrunde gespielt. Sicher wollen wir Meister werden, aber wir sind noch lange nicht durch.

    Ein eingeschworener Haufen

    Was macht den FC Ebershausen in dieser Saison 2021/22 so stark?

    Christian Purschke: Wir haben ein super Team, sind ein eingeschworener Haufen und profitieren von einer überragenden Vereinsführung, angefangen vom Vorsitzenden über den Abteilungsleiter bis hin zum Spieler der zweiten Mannschaft.

    Und Sie haben den Neuzugang Pierre Jäger von der SpVgg Wiesenbach, der alle zehn Spiele absolviert und acht Tore erzielt hat. Das ist doch im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Volltreffer.

    Christian Purschke: Ja, wenn man so will. Schließlich muss man als Außenverteidiger erst mal acht Tore schießen. Er ist sehr engagiert und fast in jedem Training anwesend. Aber ich will keinen Spieler aus dem Team besonders herausheben. Jeder einzelne Spieler ist für mich wichtig, es sind alles super Typen. Eigentlich Wahnsinn, ein Team wie diesen FC Ebershausen trainieren zu dürfen. Es macht einfach Riesenspaß beim FCE.

    Zukunft in der Kreisklasse? "Wir müssen erst mal aufsteigen"

    Durch zwei Niederlagen in der Relegation musste der FC Ebershausen 2019 aus der Kreisklasse absteigen. In der Corona-Rumpfsaison belegte er nach der Quotientenregel den zweiten Platz in der A-Klasse, doch die erhofften Entscheidungsspiele um den Aufstieg wurden in der Pandemie gestrichen. Der Wiederaufstieg ist jetzt doch überfällig.

    Christian Purschke: Ich denke anhand unseres Kaders: Ja. Und ich bin überzeugt, dass wir in der Kreisklasse eine gute Rolle spielen würden und nicht gegen den Abstieg kämpfen müssten. Aber wir müssen ja erst mal aufsteigen. Alle Spieler haben ihre Qualitäten, sind bissig und ehrgeizig. Das zeigt sich auch im Trainingsbesuch.

    Sie trainieren den FC Ebershausen, haben Ihren Spielerpass aber beim VfL Großkötz. Wie kann man das verstehen?

    Christian Purschke: Das ist mit dem FCE so abgesprochen. Ich bin mit 42 Jahren auch schon sozusagen ein „alter Sack“, habe Knie- und Rückenprobleme und will in Großkötz hauptsächlich noch etwas in der AH spielen, selbst wenn mir danach drei Tage die Knochen wehtun.

    Aber Sie könnten Ihren Pass doch mit nach Ebershausen nehmen und dort in der zweiten Mannschaft aushelfen, die zuletzt gegen Türk Gücü Lauingen wegen Spielermangels gar nicht erst antreten konnte.

    Christian Purschke: Die Absage wegen Spielermangels war eine absolute Ausnahme. Aus verschiedenen Gründen haben Spieler gefehlt und selbst wenn ich den Pass in Ebershausen gehabt hätte, hätte das an dieser Absage nichts geändert.

    Sehr gute Erinnerungen an den VfL Bühl

    Sie waren in der zurückliegenden Runde noch beim VfL Bühl im Unterhaus des Württembergischen Fußballverbands (WFV) tätig. Gibt es da Unterschiede zum bayerischen Fußball?

    Christian Purschke: Ich würde mal nur ein Beispiel nennen: In Bayern ist die Kameradschaft zwischen den Vereinen besser, wobei das jetzt nichts mit dem VfL Bühl zu tun hat. Ich war sehr gerne bei diesem Verein und habe dort eine wunderschöne Zeit erlebt, die ich definitiv nicht missen möchte.

    Purschke: Nach zwei Jahren geht die Autorität flöten

    Wenn man Ihre bisherigen Trainerstationen betrachtet, fällt auf, dass Sie meistens nur zwei Jahre geblieben sind. Steckt da eine Philosophie dahinter?

    Christian Purschke: Zwei Jahre sind genug, danach verliert man an Autorität. Das habe ich erfahren, als ich beim VfL Bühl, beim TSV Langenhaslach oder beim SV Hochwang über die zwei Jahre hinausgegangen bin. Für mich steht jetzt schon fest: Ich mache in Ebershausen definitiv nicht länger als zwei Jahre, egal, welche Erfolge wir einfahren. Stand momentan ist es sogar so, dass Ebershausen vorerst meine letzte Trainerstation sein wird. Ich spiele Fußball, seit ich fünf Jahre alt bin, bin jede Woche drei Mal auf dem Sportplatz. Da dürfen dann auch mal andere Momente Vorrang haben.

    Am Sonntag, 24. Oktober 2021, kommt es zum Duell Dorf (FC Ebershausen) gegen Stadt (TSV Krumbach II). Sie gehen sicher davon aus, dass die Punkte auf dem Dorf bleiben.

    Christian Purschke: Ich hoffe es. Aber wir unterschätzen keinen Gegner und haben auch den jüngsten 6:0-Sieg des TSV Krumbach II im Stadtderby gegen die SpVgg Krumbach II registriert. Und natürlich haben wir nach der bisher tollen Vorrunde so viel Selbstvertrauen, dass wir auch diese Aufgabe lösen werden und unser erklärtes Ziel, bis zur Winterpause keinen Punkt zu verlieren, erreichen können.

    Interview: Alois Thoma

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