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Krumbach/Mindelheim: Häckseln oder nicht: Wonach richtet sich eigentlich die Maisernte?

Krumbach/Mindelheim

Häckseln oder nicht: Wonach richtet sich eigentlich die Maisernte?

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    Im September fahren Maishäcksler auf die Felder.
    Im September fahren Maishäcksler auf die Felder. Foto: Oliver Wolff (Archiv)

    Das bisherige Jahr 2024 war für Landwirtinnen und Landwirte ein herausforderndes, war es doch in besonderer Weise von Naturgewalten geprägt. Jetzt im September steht eigentlich die Silo-Mais-Ernte an, doch die Maisbestände unterscheiden sich in der Entwicklung zum Teil deutlich voneinander. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Krumbach-Mindelheim erklärt, woran das liegt und wann Silomais reif für die Ernte ist.

    Extreme Wetterbedingungen machen Landwirte in Unterallgäu und Günzburg zu schaffen

    Im April war es kalt und nass, was den Anbauzeitraum stark beeinflusste und die Aussaat teils bis weit in den späten Mai hinein verschob. Verschlämmte und staunasse Böden erschwerten die Bodenbearbeitung und den Pflanzenschutz. Ende Mai traten Stark- und Dauerregen auf, wodurch die Böden in der Folge verschlämmt und nicht befahrbar waren. Hochwasser traf viele Teile der Landkreise Unterallgäu, Günzburg und Neu-Ulm. Eine termingerechte Unkrautbekämpfung oder Düngung war oftmals nicht möglich.

    All diese Faktoren wirkten sich laut AELF negativ auf die Jugendentwicklung des Maises aus und verzögerten diese. Lokale Starkregenereignisse führten zudem teils zu hohem Bodenabtrag. Erosionsmindernde Maßnahmen wie Direktsaat, Mulchsaat mit ausreichender Mulchauflage, Kulturartenwechsel im Hang oder Querbewirtschaftung sind auf betroffenen Flächen unerlässlich, um den Verlust von wertvollem Oberboden zu mindern. Aufgrund der zunehmenden Wetterextreme werden diese Maßnahmen an Bedeutung gewinnen müssen. Etliche Flächen leiden bis heute unter den hohen Grundwasserständen, auf denen der Mais nur verhalten wächst und Mangelerscheinungen aufweist. Je nach Saattermin, Jugendentwicklung und erfolgreicher Unkrautbekämpfung sind die Ertragserwartungen wechselhaft. Dort, wo günstige Saatbedingungen herrschten und die Böden das Wasser aufnehmen konnten, stehen die meisten Maisbestände gut da. Dort kann mit guten bis sehr guten Erträgen gerechnet werden. Das AELF beprobt jährlich Maisbestände im Landkreis Günzburg und Unterallgäu und bestimmt den Trockensubstanzgehalt. Diese Auswertung dient als Orientierungshilfe und kann die Betriebe bei der eigenen Entscheidungsfindung hinsichtlich der Maisernte unterstützen. Die optimale Silierreife des Silomaises liegt bei Trockensubstanz-Gehalten (TS) zwischen 30 bis 36 Prozent in der Gesamtpflanze.

    Mais-Ernte steht an: TS-Gehalt höher als erwartet

    Die Beprobungen zeigen, dass die TS-Gehalte höher sind, als erwartet. Die grünen Pflanzen täuschen laut AELF, vielerorts sind die Kolben schon weit gereift und die Vorbereitungen zur Ernte sollten beginnen. Um den optimalen Erntezeitpunkt bestimmen zu können, müssen die Bestände jedoch individuell betrachtet werden. An den AELF-Standorten Krumbach und Mindelheim können Landwirte nach telefonischer Absprache noch Mais zum Trocknen abgeben, um die Silierfähigkeit ihrer Maisbestände besser einschätzen zu können. (AZ)

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