Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Ist die TSG Thannhausen ein Kreisliga-Titelanwärter?

Fußball

Ist die TSG Thannhausen ein Kreisliga-Titelanwärter?

    • |
    Verdiente Freude über einen gelungenen Kreisliga-Auftakt: Die TSG Thannhausen, vor der Runde von einigen Beobachtern als Titelanwärter genannt, siegte beim FC GW Ichenhausen 6:1.
    Verdiente Freude über einen gelungenen Kreisliga-Auftakt: Die TSG Thannhausen, vor der Runde von einigen Beobachtern als Titelanwärter genannt, siegte beim FC GW Ichenhausen 6:1. Foto: Ernst Mayer

    Der FC Grün-Weiß Ichenhausen entwickelt sich langsam zum Lieblingsgegner der TSG Thannhausen. Am ersten Spieltag der Spielzeit 2022/23 in der Fußball-Kreisliga West gewannen die Mindelstädter bei den Grün-Weißen 6:1. Damit hat die TSG fünf der jüngsten sieben Aufeinandertreffen für sich entscheiden können.

    Zum Seitenwechsel führt der Gast 2:1

    „Wenn jemand zur Halbzeit gesagt hätte, dass dieses Spiel so deutlich ausgehen wird, dem hätte ich jeglichen Fußball-Verstand abgesprochen“, erklärte ein bestens gelaunter TSG-Fan nach dem deutlichen Erfolg seiner Mannschaft. Knapp 1:2 hieß es da noch auf dem Sportgelände an der Günz.

    Das Spiel stand bis zur Pause auf sehr hohem Niveau. Beiden Teams merkte man an, dass sie Akteure in ihren Reihen haben, die schon höherklassig gespielt haben. Sowohl die Gastgeber als auch die Thannhauser versuchten, mit Kombinationsspiel zum Erfolg zu kommen.

    Mutiger Schiedsrichter-Assistent

    Großen Einfluss auf den Ausgang der Partie hatte in der 35. Minute Schiedsrichter-Assistent Neo Seybold. Nach einem Foul des Thannhausers Meric Capar an seinem Gegenspieler Senaid Mehic hatte Schiedsrichter Leon Löffler die Rote Karte schon in der Hand. Dann griff Seybold ein und erklärte dem Referee, dass er vor dem Foulspiel eine Abseitsstellung von Mehic erkannt hatte. Damit war das Foul nicht mehr zu ahnden und Capar durfte weitermachen. „Alle Achtung, dass so junger Mann in dieser Situation so reagiert hat“, lobte TSG-Abteilungsleiter Tobias Klein den Assistenten.

    Eine zentrale Szene der Partie: Schiedsrichter Leon Löffler zeigt dem Thannhauser Meric Capar die Rote Karte, lässt sich von seinem Assistenten Neo Seybold aber überstimmen. Der Mann an der Fahne hatte zuvor eine Abseitsstellung gesehen.
    Eine zentrale Szene der Partie: Schiedsrichter Leon Löffler zeigt dem Thannhauser Meric Capar die Rote Karte, lässt sich von seinem Assistenten Neo Seybold aber überstimmen. Der Mann an der Fahne hatte zuvor eine Abseitsstellung gesehen. Foto: Ernst Mayer

    Zu diesem Zeitpunkt stand die Partie 1:1. Nach einem Fehler der TSG-Defensive kam der Ball zu Kadir Yalap, der sich freistehend vor Keeper Liridon Rrecaj nicht zwei Mal bitten ließ (13.). In der 33. Minute kam die TSG zum Ausgleich. Nach einem Freistoß von Mesut Yildiz aus dem Mittelfeld stand Ibrahim Capar blank vor dem Ichenhauser Kasten und traf aus spitzem Winkel 1:1 (33.). Mit einem verwandelten Elfmeter stellte Ibrahim Capar auf 1:2 (37.). Kurz vor der Pause schoss GW-Neuzugang Tibor Petrik aus 23 Metern knapp drüber.

    Oliver Schmid lobt das Kreisliga-Spielniveau

    Als Augenzeuge dabei war Oliver Schmid, der zum Seitenwechsel lobte: „Das ist ein sehr gutes, schnelles Fußballspiel.“ Der ehemalige Trainer des SC Ichenhausen und der TSG Thannhausen sah in der zweiten Halbzeit eine etwas schwächere Partie. Dieses Abflachen war sicher den hohen Temperaturen geschuldet. Dennoch hatten beide Teams immer wieder Gelegenheiten. Die dickste Chance vergab TSG-Angreifer Meric Capar. Er setzte einen Kopfball ans Aluminium (58.). Dann fiel aber doch der dritte Treffer für die Gäste. Nach einem Eckball brachte die Ichenhauser Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Das Spielgerät landete direkt vor den Füßen von Arlind Berisha, der fackelte nicht lange und jagte den Ball per Vollspann in die Maschen (73.). Der Ichenhauser Schlussmann Hasib Peco brachte nicht einmal die Fäuste nach oben, als es über ihm einschlug.

    „Nach diesem Gegentor sind wir zusammengebrochen, das darf so nicht passieren“, ärgerte sich GW-Neuzugang Kevin Lynch nach der Partie. Der Ichenhauser Co-Trainer Kadir Yalap, der vor der Saison von der TSG an die Günz gewechselt war, erklärte den Einbruch seines Teams so: „Wir waren in der Schlussphase zu passiv und kamen einfach nicht mehr hinterher. Die vielen Spiele und Trainingseinheiten in den vergangenen Wochen gingen an die Substanz.“

    Drei Treffer innerhalb weniger Minuten

    In der Schluss-Viertelstunde erlebten die Ichenhauser ein regelrechtes Debakel. Arlind Berisha sorgte für das 1:4 (77.). Nach einem Solo von Ibrahim Capar konnte Keeper Peco den Ball noch abwehren, doch Berisha, der am Strafraum stand, jagte das Spielgerät humorlos in den Kasten. Das fünfte Thannhauser Tor ließ alle Fußballkenner am Sportplatz mit der Zunge schnalzen. Nach einer feinen Kombination über vier Stationen kam der Ball zu Christian Kumschier und der Mittelfeldmann schob ihn eiskalt unter Peco hindurch ins Tor. Drei Minuten vor Spielende stellte Meric Capar auf 1:6. Der Angreifer jagte den Ball aus spitzem Winkel ins Netz.

    „Wir hatten am Schluss den größeren Punch. Meine Mannschaft hat eine große Moral gezeigt. Wir sind nach 25 Minuten als Mannschaft aufgetreten und haben miteinander gespielt, das hat dann gut ausgesehen“, analysierte TSG-Coach Rainer Amann.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden