Als Tabellenzweiter der A-Klasse West 1 empfangen Ihre Fußballer den Spitzenreiter. Herr Öztürk, stimmen Sie zu, dass Ihre DJK Breitenthal an diesem Sonntag, 23. April, vor dem Spiel des Jahres steht?
Gökhan Öztürk: Ja, das kann man so sehen. In diesem Spiel ist alles möglich. Es kann eine Vorentscheidung darüber bringen, wo wir am Ende der Saison stehen.
DJK Breitenthal nutzt ihre Chancen nicht
Die Generalprobe für das Schlagerspiel ist aber nicht ganz gelungen. Oder sehen Sie das anders?
Öztürk: Beim 1:1 gegen den SV Münsterhausen haben wir das Ausgleichstor wirklich erst in der 90. Minute durch einen Elfmeter erzielt. Aber ich muss dazusagen, dass wir vor dem Münsterhauser Führungstor einen aus meiner Sicht regulären Treffer erzielt hatten, den aber der Schiedsrichter wegen angeblichen Handspiels nicht gegeben hat. Aber es stimmt schon: Wir haben uns mit dem kompakt stehenden SV Münsterhausen schwer getan und zudem unsere Chancen nicht genutzt.
Auch die Wiesenbacher mussten am vergangenen Sonntag durch das 0:1 gegen Verfolger Türkiyemspor Krumbach Federn lassen. Es hat sich dabei gezeigt, dass der Spitzenreiter nicht unschlagbar ist. Macht Ihnen das Mut?
Öztürk: Unschlagbar ist in dieser Liga keine Mannschaft. Wir haben den Wiesenbachern ja im Hinspiel auch schon ein Unentschieden abgerungen; das Spiel endete damals 1:1. Dass sie jetzt gegen Türkiyemspor verloren haben, hat mich nicht verwundert. Die Krumbacher haben eine gute Mannschaft, gegen die man schon mal verlieren kann. Unser Problem ist, dass wir mal sehr gut spielen, dann aber auch mal wieder eine schlechte Vorstellung bieten und unsere Leistung nicht konstant abrufen.
Im Falle eines Sieges würde die DJK Breitenthal die Tabellenführung übernehmen. Und ihre Mannschaft hat es in den dann noch ausstehenden Spielen – ausgenommen die Begegnung mit dem aktuellen Tabellensechsten SV Deisenhausen/Bleichen – ausnahmslos mit Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte zu tun. Da ist doch die Meisterschaft drin, oder?
Öztürk: So weit will ich momentan nicht gehen. Ich wäre froh, wenn wir den zweiten Platz verteidigen und dann an den Aufstiegsspielen teilnehmen könnten. Wenn es mehr wird, würde ich natürlich nicht Nein sagen. Wichtig ist aber, dass wir nicht noch auf den undankbaren dritten Platz abrutschen.
Bis heute gute Kontakte zur SpVgg Wiesenbach
Einen interessanten Aspekt für das anstehende Schlagerspiel liefern ja die beiden Trainer. Sie selbst haben schon in Wiesenbach gespielt, der
Öztürk: Ich habe nicht nur für die SpVgg Wiesenbach gespielt, sondern zusammen mit Michael Donderer die zweite Mannschaft zusätzlich eine Saison lang gecoacht. Aber das ist jetzt schon lange her. Die Mannschaft von damals ist mit der von heute nicht mehr zu vergleichen, da spielen jetzt ganz andere Leute als unter meiner Amtszeit. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich bis heute gute Kontakte zu meinen ehemaligen Mitspielern pflege. Überhaupt zähle ich die SpVgg Wiesenbach zu den besten Sportvereinen im Landkreis.
Diese Freundschaft dürfte am Sonntag ab 15 Uhr für 90 Minuten ruhen.
Öztürk: Ja, wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Ich tippe auf ein 1:0. Wenn wir hinten gut stehen und vorne unsere Chancen nutzen und vielleicht noch das Quäntchen Glück dazu kommt, sollte das auch möglich sein.