Der TSV Ziemetshausen ist nach zwei Spieljahren wieder aus der Fußball-Bezirksliga Süd abgestiegen. Trotz des überzeugenden 6:1-Heimsieges im Saisonfinale gegen Laternenträger TV Bad Grönenbach blieb das Team von Trainer Sven Müller in der Tabelle auf dem drittletzten Platz hängen, da beide Kontrahenten im Kampf ums Drinbleiben ihre Partien ebenfalls gewannen.
Enttäuschung ist greifbar
Die Enttäuschung unmittelbar nach dem Schlusspfiff war greifbar, nahm aber keine dramatischen Ausmaße an. Alle Ziemetshauser wussten, dass sie den Abstieg nicht an diesem Tag verursacht hatten und alle hatten über die vergangenen Monate ja ausreichend Gelegenheit besessen, sich mit dieser Möglichkeit mental auseinanderzusetzen. Als letztlich die Kunde von den Erfolgen des TSV Ottobeuren (nach dem 3:1 gegen Vizemeister Cosmos Aystetten in der Relegation) und des TSV Haunstetten (rettete sich durch das 4:2 bei Absteiger Kissinger SC) auf dem Sportgelände eintraf, begann unverzüglich die Konzentration auf die Zukunft.
Für die Mannschaft wird wohl weiterhin Trainer Sven Müller verantwortlich zeichnen. „Klar werden wir uns noch mal zusammensetzen – das hätten wir sowieso gemacht“, sagte der 43-Jährige. Und der frühere Profi führte weiter aus: „Ich glaube, die Jungs haben noch Lust auf mich und ich habe immer gesagt, ich mache es nicht von der Liga abhängig.“
Zwei Abgänge, ein Neuzugang
Vielleicht kann sich der Schritt zurück in Sachen Mannschaftsentwicklung sogar positiv auswirken, lässt Müller anklingen. In Abwehrspieler Maximilian Vihl (zum FC Gundelfingen) und Mittelfeldmann Tim Dopfer (zum SV Neuburg/Kammel) verlassen zwei Stammspieler den Kader, der sich nun eine Etage tiefer neu finden muss. Für junge Fußballer könnte das eine starke Alternative sein, mutmaßt der TSV-Trainer. Er denkt dabei unter anderem an Julian Weber, der gesundheitsbedingt ein Jahr lang nicht spielen konnte, oder an Joschah Greiner, der vom SV Obergessertshausen kommen wird. Zusammenfassend sagt Müller optimistisch: „Jetzt gehen wir halt den Schritt zurück. Für den bevorstehenden Umbruch kann uns das ganz gut tun.“ Ihm ist freilich gleichzeitig bewusst: „Die Kreisliga wird kein Selbstläufer.“
Mit seinen Jungs war der Coach zum Saisonabschluss „absolut zufrieden.“ Vor 180 Zuschauenden waren die Ziemetshauser jederzeit am Drücker. Die Treffer fielen fast zwangsläufig; Torschützen waren Jonas Seibold (5.), Tarik Music (6. und 11.), Nikolai Miller (25.), Colin Fendt (78.) und Alexander Vihl (80.). Das Ehrentor der Allgäuer zum zwischenzeitlichen 4:1 besorgte Fabian Metz. (27.).
Ziemetshausen lässt einfach zu viel liegen
Dass es für den TSV nicht gereicht hat, lag demnach nicht an diesem Spiel. In der Rückschau unterstreicht Müller: „Es war die gesamte Saison, wir haben einfach zu viel liegen lassen.“ Bereits während der Runde hatte der Coach immer wieder Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten des Spielfeldes bemängelt; das wiederholt er nun. Letztlich erzielten seine Schützlinge die drittwenigsten Tore und kassierten die fünftmeisten. Wobei der 43-Jährige nach wie vor überzeugt ist: „Von der Qualität her hätten wir es schaffen können.“
So haben sie gespielt
TSV ZiemetshausenA. Mayer, Hillenbrand, Bettighofer, Greiner, Weber (55. Fendt), Endres, Miller (46. Reitz), Seibold (67. Okel), Dopfer, Cisowski, Music (55. A. Vihl)
TV Bad Grönenbach Jeckle, Milz, Haug, Lutz, Petermichl, Metz (76. Einsiedler), Einsiedler, Eichele, Deniffel, Diallo, Höret
Schiedsrichter Bruckner (Waltenhofen)
Zuschauer 180
Tore 1:0 Seibold (5.), 2:0 Music (6.), 3:0 Music (11.), 4:0 Miller (25.), 4:1 Metz (27.), 5:1 Fendt (78.), 6:1 Vihl (80.)