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Edenhausen: Vom Metzgerlehrling zum Unternehmer

Edenhausen

Vom Metzgerlehrling zum Unternehmer

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    Ruhetag? Den scheint’s für Hans Drexel nicht zu geben. Sein Wochenplan ist genau getaktet, damit der 62 Jahre alte Gastronom und Hotelier in Edenhausen, Memmingen und Krumbach präsent sein kann.
    Ruhetag? Den scheint’s für Hans Drexel nicht zu geben. Sein Wochenplan ist genau getaktet, damit der 62 Jahre alte Gastronom und Hotelier in Edenhausen, Memmingen und Krumbach präsent sein kann. Foto: Peter Wieser

     Er betreibt Drexels Landgut Adler in Edenhausen sowie

    Die Anfänge waren recht bescheiden und übersichtlich, als seine Eltern in den 50er-Jahren in Edenhausen eine Landwirtschaft erwarben, und diese nach und nach umbauten. Es entstand eine Metzgerei. Hans Drexel erlernte von Grund auf das Metzgerhandwerk und bereits Ende der 60er-Jahre befand sich dort ein Saal in einer Größe, den es in der Region so nicht gab. 1988 sei dieser noch einmal erweitert worden, ein Wochenende ohne eine Hochzeit oder eine Veranstaltung habe es für ihn nicht gegeben, erzählt Drexel.

    In Verbindung mit Hochzeiten und Seminaren seien regelmäßig Anfragen nach Übernachtungsmöglichkeiten gekommen. Bereits vor 30 Jahren sei die Idee entstanden, in Edenhausen ein Hotel zu bauen. Das habe sich aber zehn Jahre lang hingezogen, bis die Genehmigung dazu vorlag. 1997 hat sich gleichzeitig der Kauf des Parkhotels in Memmingen angeboten – für Drexel ein Traum. „So etwas, mitten in der Stadt, das ist unwiederbringlich“, sagt Hans Drexel. Die Auslastung sei bestens, fügt er hinzu. Im selben Jahr kaufte er gleichzeitig das Weiße Ross in Krumbach, das heutige D1, das einer seiner beiden Söhne nun als Cocktailbar betreibt.

    Ein Projekt in der Krumbacher Karl-Mantel-Straße

    Vor zwei Jahren habe er erneut den Gedanken für sein Projekt in Edenhausen aufgegriffen – mit einem Mix aus Gäste- und Langzeitwohnungen. Dann sei das Kinderhaus Laber zum Verkauf gestanden und bereits zu diesem Zeitpunkt sei in seinem Kopf mit dem Umbau zu einem Hotel ein klares Konzept gereift: „Wohnen in der Stadt, feiern auf dem Land.“ Hans Drexel wurde wieder aktiv. Aber es tauchten neue Hindernisse auf, vorrangig seitens des Denkmalschutzes und im Hinblick auf das sich unmittelbar daneben befindliche Hürbener Wasserschloss. Zuletzt habe auch noch das Landratsamt einen Baustopp verhängt, doch Drexel bleibt optimistisch, dass es für das Projekt in der Karl-Mantel-Straße weiter eine gute Perspektive gibt.

    Wegen der vom Denkmalamt geforderten Umplanungen habe die ausstehende Prüfstatik nicht rechtzeitig eingereicht werden können, erklärt Drexel. Die Geschäfte in der Karl-Mantel-Straße werde übrigens seine Lebensgefährtin Andrea Riedl führen, verrät Drexel. In den vergangenen Jahren sei sie maßgeblich am Ausbau seiner Vorhaben beteiligt gewesen und habe ihn in allen Bereichen unterstützt. „Ohne den entsprechenden Partner wäre das Ganze nicht möglich“, betont der Gastronom und Hotelier.

    Zurück nach Edenhausen: Die Metzgerei als solche gibt es seit 2010 nicht mehr. Die Weißwürste, die Bratwürste und den Leberkäs, was er eben in der Wirtschaft benötigt, macht Hans Drexel jedoch immer noch selbst. Und nicht nur das: Er stellt auch ganz besondere Würste her, für die er ein spezielles Biergewürz entwickelt hat, das er sich sogar patentieren ließ: Den Bierwurz und den Bierwurz Chilli, eine im Geschmack hopfige und malzige Salami. Zwischendurch produziere er immer wieder eine Charge davon, allerdings nicht in der Masse. Er lacht: „Mir macht das Spaß und ich habe von niemandem einen Druck.“ Montags, dienstags und donnerstags ist Drexel in seinem Hotel in Memmingen. Mittwochs hält er sich in Edenhausen auf und bereitet alles für seine Veranstaltungen am Wochenende vor, um dann von Freitag bis Sonntag dort Vollgas zu geben. Dann ist Drexel nämlich gleichzeitig auch Koch. Die Speisen bereite er alle selbst zu und das schätzten seine Gäste. „Die Leute spüren, dass es von Herzen kommt“, bemerkt er. Dasselbe gelte für seine regelmäßigen Weißwurstseminare, die er hält. Bei einem der letzten hätten die Teilnehmer, 20 Gäste aus Stuttgart, für ihn extra ein Lied gesungen.

    Inzwischen schweben dem 62-Jährigen neben dem Projekt im Krumbacher Stadtteil Edenhausen schon wieder zwei neue vor. Er will darüber im Moment aber noch nichts Näheres sagen. An seine Rente denke er in keinster Weise und sein Alter interessiere ihn schon gar nicht. Ihm, sagt er, gehe es „nicht ums Geld, es geht vielmehr ums Machen“.

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