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Edelstetten: Erneut gibt es ganz große Tanzerfolge "made in Edelstetten"

Edelstetten

Erneut gibt es ganz große Tanzerfolge "made in Edelstetten"

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    Beim Tanztraining mit Michaela Majsai in Edelstetten kommt auch der Spaß nicht zu kurz.
    Beim Tanztraining mit Michaela Majsai in Edelstetten kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Foto: Manuela Rapp

    Mit sechs Jahren Europa- und Deutsche Meisterin – das muss Natalie Broll erst mal einer nachmachen. Ach ja, und Süddeutsche Meisterin ist sie auch noch. „Ich will tanzen“, sagt das Mädchen aus Leipheim, das jetzt im September eingeschult wird. Ihr Erfolg ist eng mit einem Namen verbunden: Michaela Majsai. Ihr Tanzzentrum unter dem Dach des SV Edelstetten „ist in der Tanzszene ein Begriff“, sagt die Tanztrainerin und Choreografin. 

    Beim Gespräch mit Michaela Majsai fallen Begriffe wie Hip-Hop, Popping, Breakdance, Productions, Electric Boogie oder Battle – das sind Tanzstile und Disziplinen, bei denen ihre Schülerinnen und Schüler national und international antreten und dabei äußerst erfolgreich sind. Wie das in der Praxis aussieht, da kann man sich mit Videos ein weitaus besseres Bild machen als mit Worten. Egal, ob allein, im Duo oder im Team: Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Edelstetter Kaderschmiede sammeln regelmäßig Titel und Medaillen ein. 

    Die R.E.D Kids Crew auf Edelstetten ist Weltmeister

    Ausgezeichnet ist etwa Lina Wittenborn. Dass sie mehrfache Europameisterin und, klar, Deutsche Meisterin, ist, „bedeutet mir sehr viel.“ Sie habe sich sehr angestrengt, sagt die Neunjährige, die als Mitglied der R.E.D. Kids Crew auch noch einen Weltmeistertitel trägt. „Die Nationalhymne finde ich cool“, berichtet sie über ihre Erfahrungen auf dem Treppchen. Sie sei sehr stolz auf ihren Erfolg. Doch ohne Fleiß natürlich kein Preis. Das Mädchen aus Autenried trainiert nicht nur im Tanzzentrum, sondern „manchmal auch zuhause“, wie sie erklärt. Nicht nur das: „Ich besuche auch noch eine andere Tanzschule.“ Ohne Spaß, fügt Lina dann noch hinzu, „geht es nicht.“ Was ihr noch gefällt: die Gemeinschaft in der Gruppe.

    Sie sind ganz große Talente aus der Kaderschmiede des Tanzzentrums Majsai (von links) Laora Kljajcin, Natalie Broll und Lina Wittenborn.
    Sie sind ganz große Talente aus der Kaderschmiede des Tanzzentrums Majsai (von links) Laora Kljajcin, Natalie Broll und Lina Wittenborn. Foto: Manuela Rapp

    „Umso jünger, desto mehr Training ist notwendig“, resümiert Michaela Majsai, die auch Wertungsrichterin und Coach ist. „Man muss Erlerntes umsetzen können.“ Generell, betont die mehrfache Deutsche Meisterin, sei Tanzen ein unglaublich tolles Hobby. Davon zeugen aktuell über 140 Teilnehmer, die zu den Kursen kommen, die Michaela Majsai und ihr Trainerteam betreuen. „Es sind ganz normale Einsteiger“, erläutert die Geschäftsführerin. „Jeder der kommt, lernt zu tanzen.“ Sie würden zu 99 Prozent bei Null anfangen. Wie weit jemand kommen möchte, ob es ein Hobby sein soll oder mehr, das bleibe letztlich jedem selber überlassen. 

    Michaela Majsai bereitet ihre Schülerinnen auf die Meisterschaften vor

    „Nicht nur in die Tanzstunde gehen und das Programm abspulen, auch auf jeden Schüler eingehen“, das ist das Rezept, das Michaela Majsai weitergibt, wenn sie Trainerinnen und Trainer ausbildet. „Wir bekommen viel Privates mit“, sagt sie. Motivieren, gerade auch in der Pubertätsphase und nach der Corona-Pandemie, das ist ihr wichtig. Dazu gehöre, wie sie findet, auch seelische Unterstützung. „Tanzen ist eine Einstellung, ist Lebenshilfe“, resümiert sie. Ebenso würden sich Freundschaften aufbauen. Auch mal Aktivitäten wie etwa eine Übernachtungsparty mit den Stars der Szene gehörten dazu. Ohne ein Team, das hinter einem stehe, könne man das freilich nicht schaffen.

    Wenn man von den Besten der Besten spricht, dann wird es Zeit, Laora Kljajcin vorzustellen. Elf Jahre ist sie, dreifache Weltmeisterin sowie mehrfache Europa- und Deutsche Meisterin. So holte sie jüngst unter anderem Gold mit ihrer Partnerin im Duo, Lina Wittenborn, beim European Championship der IDO Dance Organisation in Nordmazedonien. „Mir bedeuten die Auszeichnungen etwas“, freut sie sich. Sie sei stolz auf sich. Ihre Siege spornen die Gymnasiastin an: „Ich möchte noch mehr Ziele erreichen, möchte noch besser werden.“ Jetzt stehe erstmal die Titelverteidigung an. „In der höheren Altersklasse werden die Karten dann neu gemischt“, blickt sie schon mal in die Zukunft. Jedenfalls sei die Kinderklasse ziemlich hart.

    „Der Weg an die Spitze braucht Zeit“, betont Michaela Majsai. „Es wird einem nichts geschenkt“, betont die Erfolgstrainerin. Ehrgeiz, Fleiß, Zielstrebigkeit, Perfektionismus, Disziplin bezeichnet sie einige der Qualitäten, die dazu nötig seien. Und da ist natürlich der Spaß – ohne den gehe gar nichts. „Bei schüchternen Kindern arbeiten wir am Selbstbewusstsein“, fügt sie hinzu. Das entwickle sich beim Tanzen. „Wenn Sie bei der Weltmeisterschaft im Finale in einer Riesenarena stehen, dann braucht man eine gute Portion Mut“, sagt die Trainerin. 

    Im November tritt der SV Edelstetten bei der IDO-Weltmeisterschaft an

    Man müsse aber ebenfalls lernen, zu verlieren. Dem wohnt Majsais Worten zufolge auch Positives inne: „Wenn man einen Schritt nach unten geht, dann hat man auch noch Luft nach oben.“ Ebenso nötig: eine große Portion Glück. Die Wertungsrichter hätten nun mal unterschiedliche Vorlieben für gewisse Styles. „Es ist Geschmackssache“, weiß die Trainerin aus Erfahrung.

    Nun ist erstmal eine ruhige Phase angesagt. Im September beginnen neue Kurse. Und im November, bei der IDO-Weltmeisterschaft in Polen, gehen die Teilnehmer aus der Edelstetter Talentschmiede dann wieder auf internationale Titeljagd.

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