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Ein Hoch auf die mittelschwäbische Blasmusik: Festakt in Edelstetten
![ASM-Präsident Franz-Josef Pschierer (rechts) zeichnete im Beisein von Bezirksvorsitzendem Patrick Scheel sowie Schirmherr und Bürgermeister Markus Dopfer mit Bernhard Sonner Ingrid Mörz, Herbert Mayer und Angelika Michalka (von links) verdiente Musiker und Musikerinnen aus.
ASM-Präsident Franz-Josef Pschierer (rechts) zeichnete im Beisein von Bezirksvorsitzendem Patrick Scheel sowie Schirmherr und Bürgermeister Markus Dopfer mit Bernhard Sonner Ingrid Mörz, Herbert Mayer und Angelika Michalka (von links) verdiente Musiker und Musikerinnen aus.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Beim Festakt zum Bezirksmusikfest in Edelstetten rücken im Gasthof Bischof Gemeinschaft und Zusammenhalt in den Mittelpunkt. Zahlreiche Musiker werden geehrt.
ASM-Bezirksvorsitzender Patrick Scheel erinnerte an einen Satz von Edelstettens Musikvereinsvorsitzendem Bernhard Sonner vom Sommer letzten Jahres: „Du, das mit dem 49. Bezirksmusikfest, das machen wir“. Damit waren die Weichen für einen musikalischen Höhepunkt in Edelstetten gestellt. Diese Zusage wird ebenso wie der beeindruckende Festakt im Gasthof Bischof einen Platz in der 220-jährigen Geschichte des Musikvereins Edelstetten einnehmen.
Der Auftakt hätte nicht besser sein können. Die Sonne strahlte kräftig in den Festsaal, die Nachbarkapelle aus Langenhaslach sorgte für gute Stimmung. Fleißig schüttelte ASM-Präsident Franz Josef Pschierer die Hände. Die Musikerfamilie des Bezirkes 11 des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes war vereint. Die Bedeutung eines Bezirksmusikfestes hob Scheel hervor: „Es ist wichtig für unsere Region, aber auch für unsere Blasmusik, dass wir uns gemeinsam der Öffentlichkeit präsentieren“. Er erinnerte an die reiche Edelstetter Musikgeschichte. Erstmals war diese im Jahr 1803 als „schönes militärisches Korps“ erwähnt, welches aus den Bewohnerinnen und Bewohnern der Grafschaft gebildet war. Der Bezirksleiter erinnerte an viele verdiente Musiker. „Sie trugen dazu bei, das der Musikverein Edelstetten heute auf 220 Jahre Blasmusik zurückschauen kann, dass der Verein mit der Pro-Musica-Plakette ausgezeichnet werden konnte und das jetzt das dritte Bezirksmusikfest hier stattfinden kann“, sagte Scheel.
Kultur im ländlichen Raum nur durch Ehrenamt möglich
Bernhard Sonner betonte, dass er gerne dieses Fest mit vielen Helferinnen und Helfern organisiere. Und es gebe mit 220 Jahren gelebtem Musizieren im Haseltaldorf etwas zu feiern. Dieses Erbe möchte der Musikverein durch das 49. Bezirksmusikfest weiterleben. „Musik hält frisch und jung“, betonte ASM-Präsident Franz-Josef Pschierer. Er hob hervor, dass Kinder und Jugendliche in den Kapellen Fleiß, Disziplin und Leistung lernen. „Das wahre Leben in der Musik findet nicht in einem virtuellen Chatraum statt, sondern ist durch Freundschaft und Kameradschaft geprägt“. Im ländlichen Raum, wie in Edelstetten finde Kulturarbeit auf ehrenamtlicher Basis statt.
Schirmherr Markus Dopfer stellte fest, dass der Musikverein Edelstetten nicht nur die älteste Musikkapelle innerhalb des Marktes Neuburg ist, sondern auch eine der ältesten Kapellen im ASM-Bezirk 11. Als Bürgermeister freue ihn, dass Edelstetten und der Markt Neuburg mit dem Bezirksmusikfest einmal mehr in den kulturellen Mittelpunkt der Region rücken. Gerne habe er die Schirmherrschaft übernommen. „Meine große Wertschätzung und Anerkennung gilt allen, die über sieben Generationen in Edelstetten dafür Sorge getragen haben und immer noch bestrebt sind, dass Edelstetten ein klingendes Dorf ist und bleibt.“
![Edelstettens Musikvereinsvorsitzender Bernhard Sonner (Mitte) ernannte Max Schwarz (links) zum Ehrenmitglied und Georg Schwarz zum Ehrendirigent. Edelstettens Musikvereinsvorsitzender Bernhard Sonner (Mitte) ernannte Max Schwarz (links) zum Ehrenmitglied und Georg Schwarz zum Ehrendirigent.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Georg Schwarz und sein Bruder Max waren viele Jahre herausragende Stützen beim Musikverein Edelstetten. Im Rahmen des Festaktes zum Bezirksmusikfest wurden sie unter großem Beifall zum Ehrendirigent und Ehrenmitglied ernannt. Georg Schwarz war mit kurzer Unterbrechung insgesamt 15 Jahre Dirigent der Blaskapelle und rund 35 Jahre aktiver Musiker. „Du warst Hauptverantwortlicher bei der Organisation der beiden letzten Bezirksmusikfeste 1989 und 2003 und maßgeblich für den Umbau des kompletten Musikerheimes in Jahren 1991 und 1992 verantwortlich“, sagte Sonner. Er bezeichnete den ehemaligen Bürgermeister des Marktes Neuburg und der Stadt Thannhausen als einzigartigen „Macher“.
Max Schwarz erlernte 1973 das Musizieren auf dem Flügelhorn. 45 Jahre lang war er aktiv dabei. „Du hast viel Zeit in Proben, Konzerte und Auftritte investiert und warst viele Jahre bei Festen im Ausschank aktiv“, sagte Sonner. Max Schwarz sei kein Musiker der vielen Worte, habe sich aber, wenn erforderlich, immer zur rechten Zeit zu Wort gemeldet und auch manches mal berechtigt kritisch hinterfragt.
ASM-Bezirk 11: Wertungsspiele finden in Neuburg statt
Daneben wurden durch ASM-Präsident Pschierer weitere Musiker ausgezeichnet. Ingrid Mörz ist seit mittlerweile 20 Jahren als Dirigentin aktiv. Sie führte die Kapellen in Oberrohr, Ebershausen, Mindelzell und kehrte im Jahr 2019 zu ihren heimatlichen Wurzeln zurück und ist seither in Edelstetten musikalische Chefin. „Sie hat es verstanden, mit vielen Vorständen und unterschiedlichen Charakteren in den jeweiligen Kapellen immer wieder Kompromisse zu finden und musikalische Ziele zu erreichen“, sagte Pschierer.
Für 50 Jahre aktives Musizieren wurde die Trompeterin Angelika Michalka ausgezeichnet. „Trotz Hausbau, Familie und Kinder blieb sie stets dem Verein und der Musik treu“, lobte Pschierer. Im Verein ist sie zudem für die Organisation der Arbeitseinsätze in der Küche bei Festivitäten verantwortlich. Ebenfalls ein halbes Jahrhundert ist Tubaspieler Herbert Mayer dabei. Im Verein lasse er als „Säule und Fels in der Brandung“ in seiner ruhigen und besonnenen Art keinen Raum für Unmut und Ärger sondern stehe für Geselligkeit und Harmonie.
Seit zehn Jahren steht Bernhard Sonner an der Spitze des Vereins und spielt seit 40 Jahren Klarinette. Er war zudem Schriftführer und Kassier im Verein. Mit Herzblut stehe er hinter seinem Musikverein und setze jetzt mit dem Bezirksmusikfest einen weiteren Akzent. Für 15 bzw. 10 Jahre aktives Musizieren wurden Isabell und Jasmin Fuchs, Sarah Krasnitzky, Lukas Jeckle, Katharina Deubler, Daniel Kaiser, Stephan und Sebastian Wagner ausgezeichnet.
Am kommenden Samstag, 29. April, finden die Wertungsspiele anlässlich des Bezirksmusikfestes in der Christoph-Rodt-Grundschule in Neuburg statt. In der Zeit von 9 bis 15.30 Uhr stellen sich die Jugendkapellen Neuburg und Krumbach, das Nachwuchsorchester des Musikvereins Krumbach sowie die Musikkapellen Balzhausen, Langenhaslach, Oberrohr, Wattenweiler, Thannhausen, Breitenthal und Aletshausen den Wertungsrichtern.
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