Das Recht zur Mitsprache in Form einer Bürgerversammlung, wie es in der Gemeindeordnung festgelegt ist, nahmen kürzlich rund 80 Einwohner aus Ebershausen und seinen Ortsteilen wahr und fanden sich dazu im Gasthaus Albrecht ein. Waren die vergangenen Jahre doch sehr vom Pandemiegeschehen geprägt, so konnte Bürgermeister Harald Lenz nach dreijähriger Pause einen Rechenschaftsbericht über das Geschehen in der Haseltalgemeinde abgeben. Es sei für ihn gleichzeitig "Halbzeit" gemessen an der Dauer der Legislatur und es habe ihm Freude bereitet, "die schöne Gemeinde zu lenken, zu organisieren, zu gestalten". In dieser Zeit sei einiges in die Hand genommen worden, ein neues Baugebiet wurde realisiert, die Aussegnungshalle beim Friedhof wurde unter der Bauleitung von Wilhelm Strobel renoviert und fertiggestellt. Gegenwärtig erfährt der Vorplatz bei der Kapelle in Waltenberg eine Neugestaltung.
Nach der Vorstellung eines Sanierungs- und Strukturkonzeptes im August vergangenen Jahres erfolgte die Untersuchung der Boden- und Bausubstanz. "Wir müssen für die Sanierung mit Gesamtkosten von 1,3 Millionen Euro rechnen, sie wird uns durch die kommenden Jahre begleiten, denn wir werden nicht umhinkommen, in die Infrastruktur Jahr für Jahr zu investieren und so den Betrag über einen längeren Zeitraum verteilen", sagte der Bürgermeister dazu. "Das war auch der Hintergrund, weswegen wir die Preise für das Trinkwasser ab November erhöhten." Um bei eventuellen Stromausfällen für die Sicherung der Trinkwasserversorgung gewappnet zu sein, wurde ein Notstromaggregat angeschafft.
Der Kindergarten ist das größte Projekt in Ebershausen
Zum größten Projekt in der Gemeinde wird der Neubau des Kindergartens, sind dafür doch ca. 3,1 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagt. Erfreulich sei, so der Bürgermeister, dass aus einer erweiterten Förderung mehr Zuschuss als angenommen zufließt. Nach anfänglichen Überlegungen zu einer zweckmäßigen Lösung (Umbau alte Schule oder Neubau mit Abriss des alten Pfarrhofes) und folgenden Gesprächen zur Planung und mit der Katholischen Pfarrpfründestiftung zwecks einer Erbpachtregelung über die Grundstücksnutzung am Kirchberg 4 kam es zu einer Einigung, die schließlich die Stellung des Bauantrages ermöglichte. Froh sei man, dass ein Gutachten zum Denkmalschutz zu eventuell angesiedelten Bodendenkmälern, die einen Baubeginn auf ungewisse Zeit verzögert hätten, keine relevanten Ergebnisse erbrachte. Momentan befinde man sich in der Ausschreibungsphase, in versucht werde, die Baukosten zu mindern, und für den 17. Mai 2023 ist der Spatenstich eingeplant. "Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, denn die Vorweisung einer eigenen qualitativen Kinderbetreuung ist zukunftsweisend für unsere Gemeinde", führte Lenz aus. Er erwähnte ferner, dass in den jetzigen Kindergarten der Einbau einer Lüftungsanlage und Trockenbauarbeiten erforderlich gewesen seien.
Obwohl es ein langer Weg war, sei man gemeinsam mit den anderen VG-Gemeinden diesen gegangen, um den neuen Bauhof, der inzwischen den Betrieb aufgenommen hat, zu realisieren. Weiterhin werden sich Siegfried Hirschmann um den Kirchplatz und den Friedhof kümmern, Franz Steidle wird die Ortsmitte in Waltenberg samt Kapelle in seiner Obhut haben, und Helmut Czernin bleibt zuständig für die Wasserversorgung.
Mitte Februar startete der Glasfaserausbau in Seifertshofen und Ebershausen. Vorausgegangen war ein jahrelanges Ringen um die Förderung vom Freistaat, die nach beharrlichem Streben durch die VG endlich bewilligt wurde. Unter der Regie von der Clevernet GmbH und Tiefcon laufen zurzeit die Arbeiten auf Straßen, Gehwegen und Grundstücken, wodurch es viele Baustellen in der Gemeinde gibt. "Die Ziele für das folgende Jahr sind gesteckt", sagte Lenz und nannte den zügigen Baufortschritt beim Kindergartenneubau (Fertigstellung voraussichtlich Herbst 2025), Fertigstellung des Glasfaserausbaues bis Frühherbst 2023, Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband in Bezug auf Ausgleichsflächen und Grabenpflege, Asphaltierung des Weges entlang des neuen Sportplatzes bis zum Beginn des Wasserschutzgebietes.
Vorausschauend wies Lenz auf die 900-Jahr-Feier hin, die im Jahr 2025 ansteht. Es sei Vorteil, wenn engagierte Bürgerinnen und Bürger Ideen zur Gestaltung dieses Ereignisses einbringen würden. Nicht aufgeben wolle er die Installation einer Querungshilfe, an der B 300, wobei nach Verlegung des Bushaltepunktes der Schulweg wesentlich sicherer und sich der Verkehr verlangsamen würden. "Ziel zu allen Vorhaben wird immer sein, auf die Kosten zu achten, denn wenn wir dieses Jahr noch ohne Kreditaufnahme auskommen, müssen wir auf die Finanzen achten, um die Gemeinde im Gleichgewicht zu halten", schloss der Bürgermeister seine Ausführungen. "Schön, wenn sich viele Menschen, egal ob im Verein oder einfach aus Eigeninitiative, sich dafür einsetzen, dass das Zusammenleben in einer Gemeinde funktioniert", fasste er seine Dankesworte zusammen.