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Deisenhausen: Was passiert mit dem Wassernetz-Hochbehälter in Deisenhausen?

Deisenhausen

Was passiert mit dem Wassernetz-Hochbehälter in Deisenhausen?

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    Das Wasser in Deisenhausen musste zuletzt abgekocht werden, langfristig soll es sauberer werden.
    Das Wasser in Deisenhausen musste zuletzt abgekocht werden, langfristig soll es sauberer werden. Foto: Thomas Heckmann (Symbolbild)

    "Die sind gar nicht so alt", meinte Udo Bosch. "Höchstens so alt wie ich", ergänzte der Geologe schmunzelnd. Gemeint waren die Quellstränge im Deisenhauser Wassernetz. "Die würde ich im Wesentlichen so lassen." Ein Neubau der Schachtanlage wäre zwar möglich, aber laut dem Experten nicht besonders effektiv. Der gebürtige Krumbacher schlug dem Deisenhauser Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung eine bessere Alternative vor: einen im Werk vorgefertigten Schacht, der in wenigen Tagen eingebaut werden könne. "Das erspart den Bürgern, wochenlang auf Wasser zu verzichten." Diese Maßnahme ist dabei nur Teil eines größeren Projektes.

    "Letztlich geht es um drei Millionen, die über einen gewissen Zeitraum investiert werden müssen", so Tobias Kostenzer. Das müsse diskutiert werden. "Wenn die Gemeinde nicht handelt, wird die Wasserqualität nicht zu halten sein." Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung im Deisenhauser Gollmitzer-Haus stellte der Experte verschiedene Handlungsvarianten vor. Möglich wären sowohl Sanierung als auch Rückbau des bestehenden Hochbehälters. Eine andere Lösung böte ein entsprechender Neubau. In seiner Präsentation zeigte er die entsprechenden Kosten auf. "Ein Neubau mit Edelstahlbehälter hat natürlich eine längere Laufzeit." Entsprechend würden sich die Kosten nach 50 Jahren etwa ausgleichen. Tobias Kostenzer gab aber zu bedenken: "Andererseits fällt es mir schwer, einen Behälter wegzureißen, der noch 40 Jahre Lebenszeit hätte." Die Entscheidung liege letztlich beim Gemeinderat.

    Das Wasser in Deisenhausen ist günstig

    In Deisenhausen ist das Wasser derzeit für die Bürgerinnen und Bürger sehr günstig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass eine Interessengemeinschaft das Wassernetz betrieben und inzwischen an die Gemeinde überstellt hat. Zuletzt gab es in Deisenhausen ein Abkochgebot aufgrund coliformer Keime. "Chlor und Keime im Wasser wollen wir unseren Bürgern ersparen", stellte Gemeinderat Helmut Höld fest. Er befürwortete daher, die von Tobias Kostenzer und Udo Bosch vorgestellte entsprechende Maßnahme an der Quelle baldmöglichst vorzunehmen.

    Mit rund drei Millionen schlüge eine Neubaulösung zu Buche. Die Kosten würden dabei auf mehrere Jahre verteilt. Bürgermeister Bernd Langbauer sah zwei Optionen: "Wir könnten den Wasserpreis leicht erhöhen und eine Sonderinvestition vornehmen, oder den Wasserpreis deutlicher erhöhen."

    Helmut Höld betonte, dass es um zwei verschiedene Aspekte gehe: "Die notwendige Investition ins Trinkwasser ist eine Pflichtaufgabe. Die zweite Frage ist: Wie finanzieren wir das?" Günter Höld äußerte Bedenken, ob sich ein kompletter Neubau durchbringen ließe. Christoph Scherer brachte es auf den Punkt: "Den Kopf in den Sand stecken hilft uns nicht." Entsprechend einigten sich die Gemeinderäte einstimmig darauf, das Thema in den nächsten Monaten intensiv weiter zu diskutieren.

    Leinen- und Maulkorbpflicht kommt nicht

    Ausgiebig besprach der Gemeinderat auch die Gestaltung der Urnenanlage in Bleichen. Zentrales Element soll der im letzten Herbst gepflanzte Baum sein. Die Gräber sollen ringförmig um diesen zentralen Bereich angelegt werden, der nicht betreten werden darf. Helmut Höld gab zu bedenken, dass eine Wegbreite von 60 Zentimetern zu schmal sein dürfte. Stefanie Birle stimmte zu: "Auf den Friedhof gehen üblicherweise ältere Menschen." Für den Rollator seien breitere Wege sinnvoll, ebenso wie eine Pflasterung. Für ein stimmiges Gesamtbild regte Hubert Ruf an, die Grabstreifen etwas breiter anzulegen als die Wege. "Ich möchte nach dem Ableben mit meiner Frau auf Augenhöhe sein", plädierte er für eine Lösung, bei der die abgeteilten Grabsegmente Platz genug für zwei Urnen nebeneinander bieten. Im einstimmigen Beschluss legte das Gremium außerdem fest, dass die Grabplatten bodeneben eingebaut werden müssen. Bepflanzungen bleiben untersagt, sodass die Gräber rasenmähertauglich sind.

    Einstimmig lehnten die Deisenhauser Räte eine Leinen- und Maulkorbpflicht auf öffentlichen Wegen ab. Das Thema stand auf der Agenda, weil es kürzlich einen Vorfall in Deisenhausen gegeben hatte. Ein Bürger ging mit seinem Hund spazieren. Aus einem Hof stürmte ein anderer Hund an, der den kleineren Hund des Spaziergängers anfiel. Drei Bisse verursachten einen zweitägigen Krankenhausaufenthalt für den Vierbeiner. Einigkeit herrschte im Rat, dass gerade in diesem Beispiel eine Leinen- und

    Nach kurzem Austausch handelte das Gremium die Frage nach der Beschilderung in der Schildbachstraße zügig ab. Unbekannte haben das dort installierte "Vorfahrt gewähren"-Schild entfernt. Die Räte stimmten überein, dass das Fehlen des Schildes die Verkehrssituation beruhigt habe, da die Anlieger jetzt vorsichtiger anfahren würden. Ohne Gegenstimme entschied sich der Gemeinderat, kein neues Schild aufzustellen und so eine Rechts-vor-links-Situation herzustellen.

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