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Deisenhausen: Die Liebe steckt Anton Dreier aus Deisenhausen ins Detail

Deisenhausen

Die Liebe steckt Anton Dreier aus Deisenhausen ins Detail

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    Die sind die Glanzstücke im großen landwirtschaftlichen Modell-Fuhrpark von Anton Dreier. Original nachgebaute Traktoren und ein Leiterwagen.
    Die sind die Glanzstücke im großen landwirtschaftlichen Modell-Fuhrpark von Anton Dreier. Original nachgebaute Traktoren und ein Leiterwagen. Foto: Alois Thoma

    In der Garage des ehemaligen Nebenerwerbslandwirts Anton Dreier in Deisenhausen steht ein Hanomag R 16, Baujahr 1954, 16 PS. Der gleiche Traktor steht auch im Arbeitszimmer des 74-Jährigen, allerdings mit

    Neben dem Hanomag stehen auch noch ein Massey Ferguson, Baujahr 1981, 60 PS und ein Fendt Favorit 512 C, Baujahr 1994, 125 PS, in der Garage von Anton Dreier. Und natürlich hat er auch diese Traktoren im Original nachgebaut. Doch was wären Traktoren ohne Gerätschaft. Auch da hat Dreier einiges zu bieten. Unter anderem stehen ein Leiterwagen mit Heugatter, ein Heuma, ein Grubber mit Wagen, ein Kunstdüngerstreuer und ein Dreiseitenkipper „voll funktionsfähig“ – so weit als Modell möglich – zur Inbetriebnahme bereit. Treibende Kraft und Ansporn war für den „Fahrzeughersteller“ Dreier vor allem sein Enkel Marius.

    Stundenlang spielte er mit Begeisterung

    „Der hat als kleiner Bub immer mit den Traktoren und Gerätschaften oft stundenlang mit Begeisterung gespielt und hat sich immer gefreut, wenn der Fahrzeugbestand erweitert wurde“, berichtet Dreier, der selbst natürlich viel Freude daran hatte, wenn er sah, wie seine Werke zum Einsatz kamen. Der 74-Jährige betrachtet die nachgebauten Traktoren aber auch selbst als seine Lieblingsstücke, „eben weil die Originale auch noch in meinem Besitz sind“, betont er.

    Die Modell-Palette von Anton Dreier beschränkt sich aber längst nicht nur auf den landwirtschaftlichen Fuhrpark samt Maschinenhalle und originalgetreuem Nachbau des Verwaltungsgebäudes, wie es beim Fendt-Hersteller in Marktoberdorf steht. Wer sich in seinem Arbeitszimmer und in seiner Werkstatt umsieht, der entdeckt zahlreiche andere Kunstwerke.

    Für die Osterzeit kann er zum Beispiel mit Osterhasen, Schäfchen und verschiedenen Blumen dienen. Jedes Jahr kann zudem ein größeres, von Dreier angefertigtes Schäfchen auf dem österlich geschmückten Dorfbrunnen unweit der Pfarrkirche besichtigt werden. Für die Weihnachtszeit stehen zum Beispiel Weihnachtsbäume, Sterne aller Art, Christbaumschmuck und Rentier-Schlittengespanne bereit. Auch mindestens zehn Krippen hat Dreier gefertigt, bei mehreren hat er das Mauerwerk für den Stall aus Flaschenkorken hochgezogen, die extra dafür zugeschnitten werden mussten. „Das war eine Heidenarbeit“ erinnert er sich.

    Warum das Zeichnen so wichtig ist

    Für den Großteil seiner Werke hatte der 74-Jährige keine Vorlagen, sondern sie entstanden der eigenen Fantasie. „Erst wird gezeichnet so lange bis es mir gefällt, dann erst geht es in die Produktion“, erklärt er. Das heißt: Von der Zeichnung wird eine Schablone angefertigt, diese dann auf das Holz übertragen und dann wird in der mit verschiedenen Maschinen bestens ausgestatteten Werkstatt gesägt, gehobelt, gedrechselt und geschliffen. Vorwiegend wird Fichtenholz verwendet. Aber auch Holz vom Goldregen wird mitunter bearbeitet. Der Baum stand vor dem Haus und musste entfernt werden. Enkel Marius bewahrte ihn zum Glück vor dem Holzofen und das sollte sich auszahlen, wie sich bei genauerem Betrachten herausstellte. Denn das Holz besticht durch eine ganz besondere Maserung in hell und dunkel und verleiht den Werken eine besondere Note. Anton Dreier fertigt daraus zum Dank jedes Jahr seinem Enkel ein spezielles Geburtstagsgeschenk.

    Feste Arbeitszeiten hat der ehemalige Abteilungsleiter und Nebenerwerbslandwirt in seinem „Rentnerjob“ nicht. „Aber wenn mich ein Werk fasziniert, kann es schon sein, dass ich mich den ganzen Tag über bis in die Nacht hinein damit beschäftige“, verrät er und fügt hinzu, dass „manchmal auch etwas daneben geht und nicht so wird, wie ich es mir vorgestellt habe“. Das ist aber weiter nicht so schlimm, denn das „große Geld“ will Anton Dreier, dessen zweites Hobby das Bergsteigen und Klettern ist, damit ohnehin nicht verdienen. Wenn, dann verschenkt er seine Produkte zu den verschiedenen Anlässen und betrachtet die Freude, die er bei den Beschenkten auslöst, als Lohn seiner Arbeit. S

    ägen, drechseln und hobeln will der 74-Jährige solange er es machen kann und es ihm Spaß macht. Wie dem auch sei: Die Nachfolge scheint ohnehin gesichert, denn der heute 16 Jahre alte Enkel Marius ist nämlich bereits in seine Fußstapfen getreten und hat schon erfolgreich die ersten Modelle geschaffen. Na, wenn das kein beruhigendes Gefühl ist…

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