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Kommentar: Deisenhausen: Kann man sich über ein Umleitungsschild freuen?

Kommentar

Deisenhausen: Kann man sich über ein Umleitungsschild freuen?

Annegret Döring
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    Die Staatsstraße 2019  Deisenhausen-Ingstetten und für den ersten Bauabschnitt zunächst für zehn Monate für den Verkehr gesperrt.
    Die Staatsstraße 2019 Deisenhausen-Ingstetten und für den ersten Bauabschnitt zunächst für zehn Monate für den Verkehr gesperrt. Foto: Annegret Döring

    Baustellen überall und auch Umleitungen. Im Sommer gerät der Verkehrsteilnehmer oder die Verkehrsteilnehmerin oft an ein "Durchfahrt-verboten"-Schild, stößt einen kleinen Fluch aus und muss sich auf den Umweg machen. Das ist aber nur auf den ersten Blick ärgerlich. Auf den zweiten Blick bedeutet so ein Umleitungsschild ja nicht Stillstand, sondern im Gegenteil - Fortschritt. Wo der Verkehr zunächst langsamer und umständlicher fließen muss, da geht es nach Abschluss der Baumaßnahmen, die den Ausbau der Staatsstraße 2019 zwischen Deisenhausen und Ingstetten, die ab Montag gesperrt ist. Das wird auch bei der Bahnhofstraße in Krumbach der Fall sein. Dort wurde auch im Untergrund saniert. Kanal und Wasserleitungen wurden erneuert, was ebenfalls ein Fortschritt ist. Auch der Radweg, der für den Lückenschluss zwischen Deisenhausen und Ingstetten gebaut und sogar vom Bund zum Großteil bezahlt wird, ist ein Fortschritt. Für den Fortschritt muss im Verkehr also zumeist erst einmal ein Rückschritt in Kauf genommen werden, das sollte ein am Umleitungsschild Fluchender stets im Hinterkopf haben und sich freuen, statt zu ärgern.

    Was verbessert werden sollte in ganz Deutschland, ist die Langsamkeit, mit der Projekte verwirklicht werden können. Zehn Jahre sind seit der Bitte um den Straßenausbau an Ministerpräsident Seehofer vergangen bis zum Baubeginn am Donnerstag. Das sei noch schnell, sagen Kenner solcher Prozesse. Dass aber die Kosten mit einem solchen Zeitverzug steigen, das scheint niemanden so recht zu kümmern, so gewöhnt ist man an die Langsamkeit beim Projekte verwirklichen. Im Falle der Staatsstraße 2019 zwischen Ingstetten und Deisenhausen sind es über 50 Prozent Kostensteigerung. Hier muss die Politik unbedingt Hausaufgaben machen und das Verschlanken von Bau- und Genehmigungsprozessen mit Dringlichkeit vorantreiben.

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