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Bühl: Dieser Auto-Sammler aus Bühl hat über 900 Modelle

Bühl

Dieser Auto-Sammler aus Bühl hat über 900 Modelle

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    Unverkäuflich ist für Jürgen Müller dieser Opel Senator, Baujahr 1986, den er immer wieder auch bei Oldtimer-Ausstellungen zeigt und vielfach zum Star der gesamten Autoschau avanciert.
    Unverkäuflich ist für Jürgen Müller dieser Opel Senator, Baujahr 1986, den er immer wieder auch bei Oldtimer-Ausstellungen zeigt und vielfach zum Star der gesamten Autoschau avanciert. Foto: Hans Bosch

    Das Prachtexemplar steht in der Hofeinfahrt. Es handelt sich um einen Opel Senator 3.0E (A2), braungelb lackiert, Baujahr 1986, der damals in Rüsselsheim als Einzelanfertigung hergestellt ab Werk 80000 DM gekostet hat. Jürgen Müller kaufte ihn vor zwei Jahren von einem württembergischen Oldtimer-Kameraden, möbelte ihn mit hohem Zeitaufwand auf und würde das inzwischen 34 Jahre alte Luxusgefährt mit seinen 180 PS selbst für eine Million Euro nicht verkaufen.

    Allein das Motorgeräusch und der Sound insgesamt wecken bei dem 59-jährigen Berufskraftfahrer Erinnerungen an seine Jugendzeit. Schon damals als Kraftfahrzeugmechaniker war seine liebste Beschäftigung die Reparatur von Oldtimern und damit verbunden die Sammlung unterschiedlichster Pkw-Modelle gleich welcher Automarken. Heute besitzt er davon über 900. Gerecht wurde er dieser Leidenschaft nach der Schulzeit mit dem Beginn einer Lehre als Kfz- und Elektro-Mechaniker in einem Pfuhler Autohaus, wo er schon bald Gelegenheit bekam, Oldtimer-Fahrzeuge zu reparieren oder sie wieder fahrbereit zu machen. Nach der Gesellenprüfung richtete er sich in seinem Geburtsort Leipheim kurzerhand in einer angemieteten Garage eine eigene Werkstatt ein und beschäftigte sich in seiner Freizeit mit reparaturbedürftigen alten Personenwagen.

    Jürgen Müller ist früher auch Rennen gefahren

    Er erinnert sich noch gut: „1980 kaufte ich mir den ersten Oldtimer. Es war ein 20 Jahre alter nicht mehr fahrbereiter Opel Rekord A Coupe.“ Überall habe er nach originalen Ersatzteilen gesucht, diese eingebaut, den Wagen fahrbar gemacht und dann verkauft. „Das war ein Fehler, den ich heute nicht mehr machen würde“, gesteht er und ärgert sich noch immer.

    Den ersten eigenen Rennwagen, einen gelben Opel Manta B, steuerte der Bühler Lastkraftwagenfahrer zu zahlreichen Siegen.
    Den ersten eigenen Rennwagen, einen gelben Opel Manta B, steuerte der Bühler Lastkraftwagenfahrer zu zahlreichen Siegen. Foto: Hans Bosch

    Mit Autos hatte Müller zeit seines Lebens immer zu tun. Beruflich gab er seine Mechanikertätigkeit auf und wurde Berufskraftfahrer mit Schwerpunkt Bau- und Sondertransporte in verschiedenen Firmen im Neu-Ulmer Raum. Die Autos ließen ihn aber bis heute nicht los. Seit Besitz des Führerscheins war er für den Motorsportklub Leipheim als Fahrer bei unterschiedlichsten Rennen aktiv. Die Zahl der Siegerpokale und Urkunden ist durchaus sehenswert. Die ersten Rennen absolvierte er mit geliehenen Sportwagen der Marke Opel, wobei er sich noch gut an Siege auf dem Leipheimer Flugplatz, dem Parkgelände des Kernkraftwerks Gundremmingen und auch im schwäbischen Raum sowie der Ulmer Gegend erinnert.

    Der Modellauto-Sammler repariert auch Oldtimer

    Mehrmals beteiligte er sich an den noch heute stattfindenden Rennen in Mickhausen. Allerdings mit einem Unterschied: In seinen früheren Rennen wurde mit straßentauglichen Sportwagen gefahren. Heute sind wie in Mickhausen nur noch Rennfahrzeuge zugelassen, die auf öffentlichen Straßen nicht fahren dürfen. Über zehn Jahre war Müller aktiv dabei, fuhr jährlich rund 25 Rennen, was wiederum besagt, dass er fast jedes Sommerwochenende mit seinen Kumpels unterwegs war. 1991 hörte er aber zugunsten seiner Familie auf, baute sich in Bühl (Gemeinde Bibertal) ein Haus, wo er seit 20 Jahren wohnt.

    Mit diesem geliehenen roten Alfa Romeo Guilia fuhr Jürgen Müller in den Achtzigerjahren des Öfteren private Touren.
    Mit diesem geliehenen roten Alfa Romeo Guilia fuhr Jürgen Müller in den Achtzigerjahren des Öfteren private Touren. Foto: Hans Bosch

    Nicht verringert hat sich seine Liebe zum Motorsport. Er repariert und bringt noch immer Oldtimer in einen fahrbaren Zustand. Noch wertvoller sind ihm Ausfahrten und Kurzausflüge mit seinem Opel Senator – allerdings nur bei schönem Wetter. Gern gesehener Gast ist er heute bei Oldtimer-Ausstellungen im Umkreis von 150 Kilometern, wo er mit seinem Gefährt stets einer der „Stars“ ist.

    In seinen Regalen stehen insgesamt 900 verschiedene Autos

    Hinzu kommt für Jürgen Müller ein weiteres Hobby: das Sammeln von Automodellen. In praktisch jedem Zimmer einschließlich Keller finden sich in seinem Einfamilienhaus Glasschränke, in dem insgesamt 900 Automodelle unterschiedlichster Marken in verschiedenster Größe stehen. Aus Platzgründen sind sie gleichzeitig auf Regalen zu sehen oder stehen auf Schränken, Fensterbänken und übereinander in ihren durchsichtigen Original-Verpackungen. Auch darunter befinden sich vielfach Oldtimer-Modelle, die vom Kutschenwagen über die ersten Busse bis zu verschiedenen Goggos aus der ehemaligen DDR und den ersten Rennmobilen jeden Autofreund begeistern. Ergänzt wird diese einmalige Sammlung durch eigene Abteilungen, die sich mit den Schwerpunkten Lastkraftwagen, Traktoren und Flugzeugen befassen, wobei das zeitliche Spektrum von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart reicht.

    Das Beispiel eines voll bestückten Schranks mit unterschiedlichsten Modellen ist unser Bild aus dem Arbeitszimmer. Insgesamt kann Müller über 900 Autos im Kleinformat zeigen.
    Das Beispiel eines voll bestückten Schranks mit unterschiedlichsten Modellen ist unser Bild aus dem Arbeitszimmer. Insgesamt kann Müller über 900 Autos im Kleinformat zeigen. Foto: Hans Bosch

    Es wundert nicht, dass Müller über jedes Fahrzeugmodell die technischen Daten wissen will und sich die erforderlichen Informationen aus Fachbüchern und Zeitschriften holt. Allein 250 Bücher und stapelweise Fachzeitschriften umfasst seine eigene Bibliothek über Autos und deren Umfeld, also Themen aus der frühen Automobilgeschichte, den verschiedenen Rennsport-Variationen und die autosportlichen Aktivitäten bis zur Gegenwart. Dass er nebenher auch noch Briefmarken, Münzen, Bierdeckel und Sportcapes sammelt, sei lediglich am Rande erwähnt.

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