Diese Liaison ist über Jahrzehnte gewachsen: Die „alle Jahre wieder“ erneuert gepflegte „partnerschaftliche Verbindung" zwischen der Krumbacher Wasserwacht und dem Oberrieder Weiher. Sommer für Sommer sind die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer im Wach-Dienst vor Ort präsent. Und der 31. Dezember für die Wasserwächter ein fixer Lokaltermin am See. Denn: „Der Silvestertag – das ist des Wasserwächters Badetag“. Nach einer coronabedingten Pause konnte dieser außergewöhnliche Badetag jetzt wieder stattfinden.
Die Veranstaltung wurde vom Günzburger Rot-Kreuz-Kreisvorsitzenden Hans Reichhart eröffnet. Alexander Mayer (Krumbachs Wasserwachts-Ortsvorsitzender) moderierte die Schwimmveranstaltung. Zudem wurde auch demonstriert, wie Aktive der Wasserwacht bei Wasserrettungen Hilfe leisten.
Die Chronik nennt für 1981 eine als „winterliches Eistauchen“ angesetzte Einsatzübung der WW-Rettungsschwimmer quasi Geburtsstunde des Silvesterschwimmens. Aus der Kombination von ernsthaft betriebenem Wintertraining für Rettungsschwimmer und gleichzeitigem Härtetest für Wassersportler erwuchs daraus die „Aktion Winterschwimmen“.
Warme Außentemperaturen, aber ein kühler Weiher
Mit Blick auf die hohen Außentemperaturen im 15-Grad-Bereich waren die äußeren Bedingungen diesmal recht annehmbar. Aber das Weiherwasser im Winter - es war allein schon mit der Großzeh-Spitze eines Teilnehmers im Uferbereich als „scho no a bissle arg kalt“ empfunden und knapp über dem Gefrierpunkt erfühlt.
Dann gingen die 89 Teilnehmerinnen und Teilnehmer buchstäblich baden. Von den Teenies (männlich/weiblich) bis in die Seniorenriege (Ü 60) rekrutierte sich der stattliche Teilnehmer-Pulk, der sich nach der „mentalen Aufwärmphase“ in geschlossener Formation den Weg durch die am Ufer des „Schauspiels am See“ harrenden Besuchermengen frei bahnte. Für aufmerksames Interesse sorgte unter anderem (auch „alle Jahre wieder“) die Wahl der Kopfbedeckungen: Dominant zum Ende des Modejahres die klassische „Bobbelkapp“, zeitlos die "Zipfelmütz" - oder der „Bergler-Hut“. Aber auch die klassische „Badehaube“ wurde als frisurschonende Hauptbedeckung genutzt. En vogue wuchs das „Ren-Geweih“ als modischer Kopfschmuck aus dem Stirnband - oder die über die Ohren gezogene Pelzmütze war ausgewählter Kälteschutz.
Mit verschiedenen Schwimmstilen durch den Oberrieder Weiher
Dann ging es darum, sich nach einem kurzen Kompletttauchgang tapfer „über Wasser zu halten“, als Frei-Schwimmer in „Seepferdchen-Manier“, als Kurzstrecken-Krauler oder Kopf-unter-Wasser-Taucher. Egal in welchem Schwimmstil: Hauptsache, sich im kühlen Hinterkopf der olympischen Idee erinnernd, dass „Dabeisein im Fall des Falles eben alles ist“.