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Breitenthal: Nach über 20 Jahren beginnt der Bau der Wasserwacht-Station

Breitenthal

Nach über 20 Jahren beginnt der Bau der Wasserwacht-Station

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    Spatenstich für die neue Wachstation am Oberrieder Weiher.
    Spatenstich für die neue Wachstation am Oberrieder Weiher. Foto: Oliver Wolff

    Erste Überlegungen für ein Wasserwachthaus am Oberrieder Weiher bei Breitenthal gab es schon vor über 20 Jahren. Kürzlich ist der Spatenstich erfolgt und der Bau kann endlich beginnen. Erste Arbeiten werden bereits gemacht, etwa Leitungen zum Steg am Nordostufer verlegt. Dort nämlich hat seit Jahrzehnten die Ortsgruppe Krumbach der Wasserwacht während der Badesaison ihren Platz. "Hier können wir nur am Boden liegen und auf einen Einsatz warten", sagt Ortsgruppenvorsitzender Alexander Mayer. Das Problem sei, dass das Ufer eingewachsen ist und die Wasserwacht keinen Überblick auf den See hat. Mit dem neuen Haus soll sich das ändern. 

    Wasserwacht-Station: Gesamtkosten von über 200.000 Euro teilweise gefördert

    Landrat Hans Reichhart (CSU) betont bei den Feierlichkeiten zum Spatenstich die große Gemeinschaftsleistung und nennt das Rote Kreuz, die Wasserwacht, die Bürgerstiftung Landkreis Günzburg, die Sparkasse, private Spendengeber, den Landkreis und die Gemeinde Breitenthal. "Als wir vor zwei Jahren hier zusammenstanden, hätte keiner von uns gedacht, dass der Baubeginn nun doch so schnell kommt. Es hat immer nur geheißen, für die Wachstation gibt es keine Fördermittel. Trotzdem konnten wir eine Leader-Förderung organisieren." Mit dem neuen Wasserwachthaus schaffe man einen Mehrwert für die Allgemeinheit, denn mit ihm sei die Sicherheit am Oberrieder Weiher auch in der Zukunft gewährleistet, sagt Landrat Reichhart. 

    Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler sprach die lange Zeit an, die es gebraucht hat, um das Projekt auf den Weg zu bringen. "Als ich 2002 ins Amt gekommen bin, hatten wir zwei Monate später eine Sitzung am Oberrieder Weiher. Da kam der erste Wunsch nach der Wachstation auf." Sie habe damals süffisant gesagt, man könne ja einen Baywatch-Turm aufstellen. Denn schon damals habe sie gewusst, dass große Hürden zu nehmen sind. Fünf Entwürfe habe es gebraucht und einen langen Atem bei der Finanzierung. Wohlhöfler sicherte der Wasserwacht weiterhin ideelle, materielle und finanzielle Unterstützung zu. "Es wird ein tolles Gemeinschaftsprojekt." 

    Wasserwacht Ortsverband Krumbach auf Spenden angewiesen

    Alexander Mayer von der Krumbacher Wasserwacht betont die Notwendigkeit für den Bau, bei dessen Finanzierung noch etwa 50.000 Euro ungeklärt sind. Zwar werde man vieles in Eigenleistung machen können, doch einige Dinge müssten Fachfirmen erledigen. Er hofft, dass die Spendenbereitschaft nicht aufhört." Wir sind im Sommer zwischen fünf und sieben Männer und Frauen vor Ort, wir brauchen eine feste Bleibe." Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf ungefähr 230.000 Euro. Darin enthalten ist auch der Sanitätsraum, ein Übungsraum und eine Garage fürs Rettungsboot samt Rampe ins Wasser. Die erwartete Leader-Förderung beläuft sich auf etwa 86.000 Euro.

    Alexander Mayer ist Vorsitzender des Wasserwacht-Ortsverbands Krumbach und zeigt die Pläne der neuen Wachstation am Oberrieder Weiher.
    Alexander Mayer ist Vorsitzender des Wasserwacht-Ortsverbands Krumbach und zeigt die Pläne der neuen Wachstation am Oberrieder Weiher. Foto: Oliver Wolff

    Nachwuchssorgen habe der Krumbacher Ortsverband nicht, antwortet Vorsitzender Meyer auf Nachfrage. "Wir haben aber massive Einschränkungen im Training, weil das Krumbacher Hallenbad geschlossen ist. Wir trainieren aktuell im Gymnasium-Hallenbad, aber das ist wesentlich kleiner. Einmal pro Woche üben etwa 60 Jugendliche. Sie werden wegen des Platzmangels in drei Gruppen aufgeteilt, was wiederum für die Trainingsplanung eine personelle Herausforderung darstellt". 

    Warum die neue Station am Oberrieder Weiher wichtig ist

    Die neue Wachstation sei auch für die Wasserwachtjugend wichtig, sagt Mayer. Hier könne man sich treffen, Lehrgänge absolvieren oder auch mal ein Zeltlager veranstalten. Der in die neue Wachstation integrierte Sanitätsraum soll adäquate Leistung von Erster Hilfe ermöglichen; im Neubau gibt es künftig auch Sanitärräume und Umkleiden für die Wachmannschaften. Ferner weist der Bauplan für den oberen Bereich unter dem Satteldach einen geräumigen Lagerraum aus – und eine große Terrasse, von der aus eine optimale Übersicht über den Weiher möglich ist. Bis Ende des Jahres schon soll der Rohbau der Wachstation errichtet sein, danach folgt der Innenausbau. Zur Badesaison 2024 soll die Wache in Betrieb gehen.

    So soll das neue Wasserwachthaus am Oberrieder Weiher einmal aussehen.
    So soll das neue Wasserwachthaus am Oberrieder Weiher einmal aussehen. Foto: Wasserwacht

    Der Oberrieder Weiher gehört mit einer Wasseroberfläche von etwa 40 Hektar zu den größten Badeseen in Bayerisch-Schwaben. Der im Naherholungsgebiet eingebundene Baggersee, dessen Entstehung in die 1960er-Jahre zurückreicht, ist weit über die Landkreisgrenzen hinweg bekannt und wird immer wieder mit Bestnoten als Ausflugsziel ausgezeichnet. Er wird gleichermaßen geschätzt bei Naturliebhabern und Badegästen. Auch Freundinnen und Freunde des Segel-, Surf- und Angelsports haben hier traditionell eine Heimat. 

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